Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling
Weise um die Kurven ihres schlanken Körpers schmiegte und alles sehen ließ: die Brüste, die aufgerichteten Brustwarzen, ihren Bauch, ihre Hüftknochen und sogar ihren Venushügel.
Sonst schmückte sie nur noch ein ausgefallenes Federarmband.
„Ich habe kein Interesse an deinen Resten, Moldavi“, sprach Dimitri. Seine Augen hatten die Frau kaum gestreift. „Ganz besonders nicht an deiner Schwester. Obwohl“, fügte er dann wie nebenbei hinzu, „sie ist nicht wirklich dein Typ, nicht wahr? Du lässt hier doch anderen den Vortritt und schnüffelst selbst an eher griechischen Vergnügungen herum?“ Seine Zähne traten jetzt etwas deutlicher hervor.
Sogar aus der Distanz konnte Voss von der Tür aus das überraschte Grollen von Moldavis Begleitern hören. Anscheinend waren sie es nicht gewohnt, dass man ihren Anführer mit der Anspielung beleidigte, er könne eine Frau nicht befriedigen. Und er selbst schien es auch nicht gewohnt zu sein, wenn man aus seinem Gesichtsausdruck Rückschlüsse zog. Überraschung und Hass blitzen dort auf und waren dann wieder verschwunden.
Voss wandte sich wieder der Frau zu. Das war also Cezar Moldavis Vampirschwester Narcise. Selbst mit Augen, die vor Zorn und Scham sprühten, war sie eine unglaubliche Schönheit. Genug um jedem Mann, ob nun sterblich oder ein Drakule, die Knie weich und den Schwanz hart werden zu lassen. Wie konnte Dimitri nur widerstehen? Voss hätte das Geschenk angenommen, ohne zu zögern, und wenn man ihn nicht gerade so ohne Umschweife hinausgeleiten würde, hätte er es sofort versucht.
Aber das würde leider nicht eintreten, denn er begriff schon bald, dass Narcise keine Freiheit zu genießen schien. Sie sprach mit niemandem, und außer dem Zorn in ihren Augen war sie lediglich eine Statue an der Seite ihres Bruders. Er hatte die Kontrolle über sie.
Was er über sich selbst wohl nicht hatte, denn seine Augen loderten tiefrot, nachdem Dimitri Narcise ausgeschlagen hatte. „Du wagst es, meine Familie zu beleidigen?“
„Im Gegenteil. Die Beleidigung richtete sich ausschließlich gegen dich“, erwiderte Dimitri in gelangweiltem Ton.
Hier war Voss bereits an der Tür angelangt und hatte keine andere Wahl, als zu gehen, auch wenn er den Eindruck hatte, die Dinge begannen gerade erst spannend zu werden.
Er fand erst Monate später heraus, was genau passiert war und dann dazu geführt hatte, die Abneigung zwischen Moldavi und Dimitri dauerhaft zu vertiefen. Laut anderen Augenzeugen hatte Moldavi getan, als würde er ebenfalls gehen, genau wie Voss kurz zuvor. Stattdessen blieb er und lockte Lerina irgendwie in eine dunkle Ecke zu sich.
Als Lerina mit Cezars Bissspuren an ihrer linken Schulter und seinem Geruch an ihr wieder auftauchte, hatte Dimitri genug. Berauscht vom Salvi und höchstwahrscheinlich immer noch geschwächt durch die Gegenwart seiner Asthenie, war Dimitri im Nachteil. Moldavi zückte einen Holzpfahl – den er offensichtlich nicht am Eingang abgegeben hatte – und stürzte sich auf Dimitri. Im Handgemenge stießen sie einen angezündeten Kerzenleuchter um.
Wegen des Kampfes dort vor aller Augen bemerkte das zunächst niemand, und das Feuer breitete sich rasch aus, fraß sich durch die dicken Polster und die Einrichtung des Raumes, als Dimitri Cezar am Hals packte. Getrieben von unbändiger Wut schleuderte er ihn quer durch das Zimmer. Cezar landete auf dem Haufen seiner Begleiter, geschlagen von einem unbewaffneten Vampir, der obendrein auch noch berauscht und geschwächt war. Zum Gespött der versammelten Gesellschaft.
Voss hatte dem Kampf ja selbst nicht beigewohnt, aber aus den Geschichten, die man sich erzählte, ging klar hervor, dass der Hass zwischen den beiden damit unabänderlich war und tiefer ging als der Zwist, den das Mitbringen der Kelche verursacht hatte.
Und für Dimitri kam neben der Beleidigung noch hinzu, dass das Feuer nicht nur seinen neuen Klub niederbrannte, sondern dass Lerina in den Flammen auch den Tod fand.
In einer schwarzen Nacht hatte Dimitri seine Geliebte sowie eine wertvolle, geschäftliche Anlage verloren und hatte sich einen Todfeind gemacht, indem er diesen unsterblichen Irren vor seinen Gefolgsleuten lächerlich gemacht hatte. Und war fast übertölpelt worden, sein größtes Geheimnis preiszugeben.
Es war, so grübelte Voss nachdenklich, als er sich hinten an der Kutsche festhielt, kein Wunder, dass der Mann ihm
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