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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Jünglinge vorhanden, für diejenigen, denen der Sinn eher danach stand. Voss gab gern zu, dass auch er das einmal ausprobiert hatte, recht früh nachdem ihm klar wurde, er würde ewig leben, und als er sehr betrunken war. Aber es hatte keinen Reiz für ihn, und er kehrte zum weichen Fleisch von Frauen zurück, statt den harten Muskeln von Männern.  
     
    Die reizvollste der Frauen wurde Lerina genannt, und ganz ohne Zweifel war sie Dimitris aktuelle Gespielin. An der rechten Seite ihrer eleganten Schulter, welche ein tief ausgeschnittenes Kleid freigab, waren mehrere Bissspuren zu sehen. Jeder Drakule im Raum erkannte auch Dimitris Geruch an dem Weib wieder, und selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, die Art, wie sie ihn mit ihren blassblauen Augen beobachtete, verriet ihre Loyalitäten überdeutlich.  
     
    Dimitri nahm den ersten Kelch von Voss an und nippte an dem Brandy, während Lerina ihre Finger sanft am Hals ihres Geliebten entlang gleiten ließ. Seine dunklen Augen beobachteten unablässig den Raum, als ob er jeden Ärger erkennen oder einfach nur sein Reich bewachen wolle, und er schien die Berührung der Frau an seiner Seite nicht zu bemerken.
     
    Das war ein weiterer Punkt, an dem sich Voss und Dimitri unterschieden. Selbst wenn Voss lediglich vorgehabt hätte, nur für eine Nacht das Lager mit der Frau zu teilen, hätte er ihr seinen ganzen Charme und Aufmerksamkeit gewidmet. Wenn er mit ihr fertig wäre, wäre er fertig ... aber bis dahin galt seine Aufmerksamkeit nur ihr.  
     
    Während er an seinem eigenen Becher nippte, beobachtete Voss seinen Gastgeber, der gerade aus dem Pokal mit dem Granat im Sockel trank. Er bemerkte nichts Ungewöhnliches. Er hatte dem Brandy auch noch eine seiner Lieblingszutaten beigemengt, welche die Wirkung verstärken sollten, in der Hoffnung, dies würde Dimitris Abwehrreflexe zusätzlich schwächen. Obwohl es einen Sterblichen augenblicklich in Tiefschlaf versetzen würde, könnte das Salvi Dimitri nicht dramatisch schaden, aber in Kombination mit dem Brandy und dem Blut würde es ihm die Sinne noch stärker vernebeln.  
     
    Voss führte sich dasselbe Getränk zu Gemüte, mit dem gleichen Zusatz, und teilte seine Aufmerksamkeit zwischen seinem Gastgeber, der bezaubernden Lerina, die verzweifelt Dimitris Aufmerksamkeit zu erhaschen suchte, und anderen Zerstreuungen, die der Raum bot. Voss hatte die ganze Nacht Zeit und beabsichtigte, jede Minute davon zu genießen.  
     
    Er hatte Dimitris Kelch gerade zum dritten Mal nachgeschenkt – und dabei den dritten Stein eingewechselt, den Topas, der auf die Perle folgte – als die Hölle losbrach.
     
    Es begann, als einer von Dimitris Bediensteten eiligen Schritts herantrat, mit einer Truhe in Händen. Als er bei ihnen ankam, erkannte Voss sie als die Truhe für seine Kelchsammlung, zusammen mit dem Salvi. Verdammnis.  
     
    „Mylord“, sagte der Bedienstete und zeigte Dimitri die Truhe, „ich habe dies hier in dem Alkoven vorne gefunden. Hinter dem Vorhang versteckt.“
     
    Voss sackte der Magen in die Knie, aber er lächelte weiterhin sorglos, während Dimitri die Kelche in ihren Fächern betrachtete, die allesamt das chemische Zeichen für ihren jeweiligen Edelstein eingraviert hatten. Ein Fach in der Truhe war natürlich leer – den Kelch hielt er gerade in der Hand. Er blickte eisig zu Voss, der sein eigenes Glas wie zum Anstoßen erhob.  
     
    „Ein Geschenk für meinen Gastgeber“, sagte Voss in dem Versuch, sich aus der Affäre zu ziehen. „Eine Sammlung von Kelchen erlesener Handwerkskunst.“
     
    „Das ist es also, was du vorhattest“, sagte Dimitri. Seine Augen brannten rot, und seine Lippen waren zu einem sehr unangenehmen Strich verzerrt. „Ich hatte mich schon selbst gefragt. Willst du mich damit übertölpeln?“
     
    Voss bemerkte, dass seine Hand zitterte und dass das Gesicht des Mannes angespannt und verkrampft schien. Sein Atem kam anders, langsamer.  
     
    Voss hatte richtig vermutet! Es war ein Edelstein. Etwas in der Truhe. Etwas, was nicht groß genug war, um ihn allzusehr zu schwächen, in Verbindung mit dem Salvi und dem Blutbrandy jedoch eine merkliche Wirkung auf ihn ausübte. Aber es gab keine Möglichkeit herauszufinden, welcher Edelstein es nun war, denn alle zwölf waren hier.  
     
    „Ich würde dich ja erwürgen, aber ich muss mich im Moment um andere Dinge kümmern“, sagte Dimitri knapp, und Voss begriff, dass er sich nun auf etwas hinter ihm konzentrierte.

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