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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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verängstigt?“ Sie hob das Kinn und hielt ihn mit ihrem Blick fest. „Ja, ich bin sehr verängstigt, Dewhurst. Verängstigt und verwirrt.“
     
    „Ich würde von Ihnen lieber Voss genannt werden“, sagte er und gab Acht, seine Stimme etwas zutraulicher klingen zu lassen.  
     
    Sie schaute ihn nur an, und noch einmal kam es ihm vor, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. Hier war eine Frau, die er nicht so recht begreifen konnte ... und nicht kontrollieren konnte. Sie stellte keine Forderungen, sie warf sich nicht mit ihrem köstlichen Körper in seine Arme – aber sie war auch nicht so ganz die schüchterne oder zurückhaltende Jungfer. Und sie war eine Frau, die dem Tod jeden Tag ins Auge blickte, und damit lebte.  
     
    Wie konnte sie das ertragen? Und wie konnten ihre Augen trotz all dem so friedlich aussehen?
     
    Voss würde später nie verstehen, was ihn in dem Moment veranlasste zu sprechen, diese Frage zu stellen, die ihm plötzlich, ohne Vorwarnung in den Sinn kam, aber er stellte sie, und später ging ihm auch auf, dass er es nicht bereute. „Wissen Sie, wann Sie sterben werden?“
     
    Ihre Augen öffneten sich etwas weiter, und er hörte, wie sie leise Luft holte. Er dachte zuerst, sie würde die Frage überhören wie zuvor, als er sie gefragt hatte, ob sie den Tod ihrer Eltern vorausgesehen hatte.  
     
    „Nein“, sprach sie kaum hörbar und erhob sich aus seinem Mantel vom Stuhl. „Ich habe es einmal versucht, ich nahm einen meiner Handschuhe in die Hände und konzentrierte mich darauf ... aber ich konnte nichts sehen. Vielleicht ist es besser so.“ Sie hatte ein paar Schritte gemacht, und der Saum ihres Kleides schleifte auf dem Boden. Ihr Kleid verrutschte am Ausschnitt, und er konnte nicht anders als hinsehen. „Ich weiß genug.“
     
    „Hat das alles Ihre Kindheit nicht sehr schwierig gemacht?“, fragte er, und sich selbst fragte er, warum er sie sich nicht einfach griff und an sich zog und sich in sie verbiss. Dieser Raum war so voll von ihr. Von allem an ihr.  
     
    Er drehte sich weg und öffnete den Whisky. Ein kurzes Schnuppern verriet ihm, dass dieser hier nur wenig besser war als der Fusel, den er mal auf einer kurzen Reise nach Kentucky getrunken hatte, aber es war zumindest etwas.  
     
    Er schenkte sich ein Glas ein und nippte daran. Nein, es war noch schlimmer als das Gebräu aus Kentucky, das dort unter dem Namen Schwarzgebrannter lief. Er zwang sich zu einem zweiten Schluck und unterdrückte eine Grimasse. Vielleicht würde der bestellte Wein etwas besser sein.  
     
    „Oma Öhrchen hat mir nicht gestattet, darüber zu grübeln. Sie hat mir beigebracht, die Dinge erst einmal beiseite zu legen. Wie man sie akzeptiert.“ Mit ihrem Schuh machte sie ein kleines Loch in den Flickenteppich. „Ich bin sicher, ich wäre heute ein anderer Mensch, wenn sie nicht gewesen wäre.“ Sie zögerte und vergrub ihre Zehe noch tiefer in den Fetzen dort am Boden. „Darf ich Ihnen etwas erzählen, was ich noch niemand anderem gesagt habe?“
     
    Ja. Aber ... warum? Warum ihm? Etwas in seiner Brust rührte sich, wärmte ihn. Sein Mal brannte ihm eine Warnung in den Rücken. „Es wäre mir eine Ehre“, sagte er und ignorierte es, „Angelica.“ Er setzte das Glas ab.  
     
    Sie warf ihm wieder diesen merkwürdigen Blick zu, eine Art von sehr trockenem Gesichtsausdruck. „Wir sind also wieder bei Angelica angelangt. Wo ist denn ‚Miss Woodmore‘ abgeblieben? Oder ist sie nur zugegen, wenn wir uns in Gesellschaft Ihrer Dirnen befinden?“
     
    Die unterschiedlichen Ebenen, auf denen sich das eben von ihr Gesagte abspielte, waren ein Hinterhalt, extra für ihn aufgestellt, aber Voss war ein Meister darin, zielsicher durch das von Frauen Gesagte zu dessen Kern vorzustoßen, ob es sich nun um gewispertes Bettgeflüster oder herausgeschrieene Forderungen handelte. „Um die Wahrheit zu sagen, in meinen Gedanken sind Sie stets Angelica, ungeachtet dessen, was ich laut sagen mag. Angelica.“ Er sprach ihren Namen sanft gedehnt, wie ein Streicheln aus.  
     
    „Ist das so?“, sagte sie, aber ihre Stimme war rau, und er konnte sehen, dass ihre Wangen tiefrosa leuchteten. Dann richtete sie sich wieder auf, und er spürte eine neue Sorge dort bei ihr. „Waren Sie bei Rubey, als diese ... Vampyre uns angegriffen haben?“
     
    Und wieder verstand er, was sie eigentlich fragte. Er fand es auch keineswegs merkwürdig oder auch nur schmeichelhaft, dass sie annahm, er

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