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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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SIGINT für Signal Intelligence; also Infos durch menschliche Quellen im Gegensatz zu Infos aus technischen Quellen. Kapiert? Geheimdienstjargon. Erste Sahne.“
    „Interessant. Du kennst dich aus, was?“
    „Ich kenne so einiges. Kann man sagen. Ja, ich weiß, wo es langgeht. Also pass mal auf: Ich bin HUMINT für dich. Und dafür lässt du’n bisschen was rüberwachsen. Alles klar?“
    „Und wenn ich gar keine Fragen habe? Was sollte ich von dir schon wissen wollen?“
    „Wie wäre es mit Diamanten? Ist zwar nicht Kono, aber hier gibt es auch Fett. Jeder ist scharf auf Steine, wenn er nach Leone kommt. Kannste so aus den Löchern schaufeln. Nur mit den Händen. Ich kann dir ’n echt guten Preis machen … vermitteln. Die Steine sind total sauber. Verkaufste in Antwerpen mit hundert Prozent Gewinn. Sowas von gutem Geschäft.“
    „Danke. Die nimmt mir der Zoll sowieso weg. Außerdem verstehe ich nichts von diesem Mist.“
    „Musst du auch nicht. Dafür hast du ja mich. Ich zeige dir die Steine, du bezahlst den üblichen günstigen Tarif. Halber Preis hier, halber Preis in Antwerpen. Ich lass’ sie durchrutschen. Du brauchst sie gar nicht durch den Zoll zu bringen. Dir mach’ ich einen besonders günstigen Preis. Ich bringe sie über Monrovia raus und – voilà – in einer Woche kriegste sie in Antwerpen aufs Zimmer geliefert. Dann zahlst du den Rest und verkloppst sie mit vierhundert Prozent Aufschlag. Direkt in Antwerpen. Kriegst von mir auch noch ’ne sichere Adresse von nem Käufer als Bonus. Wir Weißen müssen doch zusammenhalten, oder?“
    „Ich muss was mit meinem Gesicht machen. Vielleicht eine Schönheitsoperation.“
    „Was? Wieso das denn? Bist doch ein schmucker Feger.“
    „Offensichtlich sehe ich so unglaublich blöde aus, dass du mir so eine Scheiße anbietest.“
    „Quatsch. So läuft das hier. Nur zufriedene Kunden. Kommen immer wieder. Was iss jetzt? Machen wir den Deal?“
    „Eher verbringe ich den Rest meines Lebens in einem Tokio-Hotel-Konzert.“
    Roelf kam zurück und flüsterte Gill etwas ins Ohr. Günter starrte sie aus dummen Augen an.
    „Weißt du, warum es in dieser Stadt keine Kinder und keine jungen Frauen gibt?“
    „Iss eben was für Männer. Für ganze Kerle. Die älteren Weiber sind sowieso besser. Geht nichts über ’ne fette saftige Niggermuschi. Sind eingeritten und ganz geil darauf, dass es ihr ein weißer Bwana richtig besorgt.“
    „Okay, du hast mich überzeugt. Lass uns den Diamanten-Deal durchziehen. Jetzt gleich. Wir sind nur auf der Durchreise.“
    „Na, also. Wusste doch, dass du ein vernünftiges, geldgeiles Arschloch bist. Genau wie ich, Mann. Wir kommen aus derselben Straße.“
    „Dann fahren wir mal zu dir.“
    „Bist du bekloppt? Das hab’ ich doch nicht zu Hause. Wir müssen zu einem Kumpel. Der ist Libanese.“
    „Auch gut. Fahren wir.“
    Roelf und Gill packte Günter von beiden Seiten und rissen ihn aus dem wackeligen Stuhl hoch. Sie schleiften ihn zum Wagen, und Gill verstaute den Krakeelenden mühsam auf dem Rücksitz. Günter sagte, wo es langging. Roelf fuhr sofort los, quer durch die Stadt, bis sie wieder auf der roten Straße durch den Dschungel waren. Plötzlich wurde Günter sentimental und begann mit dem typischen Suffgejammer, das Arschlöcher auf allen Kontinenten so gerne von sich geben: „Was mache ich eigentlich hier? Dieses Scheißland ist nicht meine Heimat. Immer nur Nigger, Nigger, Nigger. Hirne wie Paviane. Zu blöd, was auf die Beine zu stellen. Und ich muss das ausbaden. Ich sollte nicht hier sein. Ich geh’ zurück nach Krefeld. Aber richtig reich. Das ist doch alles nur Scheiße. So kann man nicht leben. Hier läuft nur Scheiße, Scheiße, Scheiße! Und ich mittendrin. Ein paar Deals noch, und dann bin ich weg. Ich mag nicht mehr.“ Um Günters Suffgelaber nicht zu hören, legte Gill ein Tape mit Social Distortion ein.
    „Da kommt nach vier Kilometern ’ne Abzweigung. Da müsst ihr lang.“
    „Ja, und dahinter ist dann ein Roadblock der Boys“, knurrte Roelf. „Er verkauft uns.“
    Nach zehn Minuten hielt Roelf am Rande eines verwilderten Feldes. Sie zogen den protestierenden Günter aus dem Wagen und schleiften ihn ins Elefantengras. Gill zog sein Messer und schnitt ihm ein Stück vom Ohr ab. Günter brüllte vor Schmerz – so laut, dass ihn AC/DC sofort unter Vertrag genommen hätten.
    „Was ist mit den Kindern? Du hast einen Atemzug Zeit, bevor ich dir das andere Ohr abschneide. Und wenn ich mal mit

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