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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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ausdruckslos wie immer. Die Augen von Klaus glühten. Die Folter mitanzusehen war selbst für einen hartgesottenen Burschen wie ihn schwer zu verkraften. Er rettete sich in seinen Zynismus, als er sagte: „Ich mag Satanisten. Was auch immer man ihnen antut, man fühlt sich gut dabei. Das ist der Idealist in mir.“
    „Hat er geredet?“
    „Hat lange gedauert. Ich dachte, dem Azteken gehen die Tricks aus. Aber er hat mir alles erzählt, seit seiner Schulzeit.“
    Cobra lächelte Gill an und verließ den Raum. „Ich Blut abwaschen.“
    „Zaran ist unterwegs nach Sierra Leone. Eine neue Ladung Kinder abholen. Alexa hat er dabei. Sie soll auf die Brutfarm.“
    „Brutfarm?“
    „Da kommt sein menschlicher Nachschub her. Er kauft Kinder von den Wild Side Boys. Das sind irgendwelche übrig gebliebenen Gangstermilizen aus dem Bürgerkrieg. Sie entführen Kinder und junge Frauen. Bringen sie dann in ihr Dorf oder Lager, was weiß ich …“
    Klaus’ Stimme zitterte. Sie waren auf eine Welt gestoßen, die noch vor ein paar Stunden keiner von ihnen für möglich gehalten hätte. Und sie hatten immer gedacht, sie würden ihren Kosmos aus Gewalt, Verrat und Menschenverachtung kennen.
    „Die Frauen müssen Kinder austragen, nachdem sie von den Arschlöchern vergewaltigt wurden. Sie werden als Sklaven gehalten. Zaran hält es für ein besonderes Vergnügen, Alexa dahin zu bringen. Das Gute daran ist: Er will, dass sie ein Kind für ihn austrägt. Also wird er sie auch nicht umbringen.“
    „Trotzdem haben wir keine Zeit zu verlieren.“
    „Nein.“
    Von Prelatis kam röchelnd zu Bewusstsein.
    „Ihr … verdammten … Schweine.“
    Mit glasigen Augen sah er zu Gill. „Ihr werdet meiner Rache nicht entkommen. Ihr werdet euch den Tod als Erlösung wünschen.“
    Klaus trat zu ihm und tätschelte ihm die aufgeschnittene Wange. „Siehst du, man fühlt sich gleich besser, wenn man die Wahrheit sagt.“
    Dann hob Klaus seine Sig Sauer und schoss ihm ins Gesicht. Seine Dorian-Gray-Schönheit spritzte durch den ganzen Raum. Alles, was sein krankes Hirn sich an Abscheulichkeiten ausdenken konnte, klatschte hinter ihm gegen den Schrank.
    „Verdammt, Klaus. Wie erklären wir das Domogalla?“
    „Ich weiß nicht, was du hast. Hast du es etwa nicht gesehen? Ich musste um mein zartes Leben bangen. Reine Notwehr. Was glaubst du, wie die Bullen über Polizistenmörder denken? Denkst du, die freuen sich, wenn er grinsend aus der Verhandlung schlendert und für lächerliche zwanzig Jahre in Vollpension geht, um sich mit anderen Jungs zu amüsieren? Da hätte er alles, was er sich mit seiner kranken Phantasie schon immer erträumt hat. Bestrafen macht mehr Spaß als vergeben.“
    „Ich rufe jetzt Domogalla an. Dann fahren wir.“

„Ich habe noch nie von einem so schurkenhaften oder schändlichen Ort gehört wie Sierra Leone. Ich weiß nicht, wo der Teufel zu Hause ist, aber sicher irgendwo in Sierra Leone …“
    Aus: „Wanderings in West Africa“, von Sir Richard Francis Burton

32
    Der Mercedes jagte mit zweihundert Stundenkilometern über die Autobahn. Cobras wahnwitzige Überholmanöver verbreiteten Angst und Schrecken unter den wenigen Fahrern, die um diese Uhrzeit unterwegs waren. Ein heftiger Platzregen setzte ein, knallte gegen die Frontscheibe. Cobra stellte den Scheibenwischer an. Auf dem Rücksitz rauchte Gill schweigend eine Reval nach der anderen. Klaus schwieg ebenfalls. Jetzt wandte er sich zu Gill um. „Was hat er genau gesagt? Lass uns das unmissverständlich klären.“
    Gill sah aus dem Fenster. Das Ruhrgebiet flog an ihm vorbei.
    „Er bringt Alexa nach Sierra Leone. Mit seinem Learjet. Yendema River. Kambeni ist bestimmt ein Ort, der am Yendema liegt.“
    „Er ist unterwegs.“
    „Ja.“
    „Was machen wir?“
    „Ich fliege sofort nach Freetown. Geht am schnellsten über Brüssel. Heathrow ist zu umständlich und dauert länger.“
    Klaus sah zu Cobra. „Also los, Rothaut. Knall die Karre nach Brüssel.“
    „Nein.“ Gill drückte die Zigarette aus.
    „Was heißt nein? Willst du uns nicht dabeihaben?“
    „Hinter dem steht eine Organisation. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen und brauchen mehr Feuerkraft. Denk an diese Bürgerkriegs-Gang. Die haben ein Lager. Du fliegst mit Cobra nach London und organisierst ein Team.“
    „Sandline?“
    „Gibt es nicht mehr. Spicer hat als Nachfolge AEGIS aufgemacht. Aber an den kannst du dich nicht wenden. Der hat einen Millionenvertrag im Irak in der Tasche.

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