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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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levantinisch. Ein Angehöriger der begüterten Schieberklasse. Gill stieg ebenfalls aus. Die Luft war angenehmer und trockener, der Gestank hatte sich unterhalb der Hügel festgesaugt.
    Nachdem Gill vorgestellt worden war, gingen sie in die Halle. Das erste, was Gill dort sah, war ein mit Planen abgedeckter Panzer. An den Seiten standen Regale, vollgestopft mit Sturmgewehren, Panzerfäusten, Minen und allem anderen, was das Herz eines Kriegstreibenden erfreute.
    Ein Bewaffneter reichte dem grinsenden Munn einen Milchshake. Gill lehnte ab. Mr. Munn sah ihn an: „Laut UNO arbeite ich in der größten Branche der Welt. Der Waffenhandel setzt jedes Jahr achthundert Milliarden Dollar um. Weit abgeschlagen kommt dahinter der Drogenhandel mit vierhundert Milliarden. Das ist immerhin mehr, als die Auto- oder die Ölindustrie umsetzen. Bedienen Sie sich, Mr. Gill.“
    „So ein Lager habe ich das letzte Mal in Weißrussland gesehen. Sie müssen eine Menge Kunden haben.“
    „Wir haben immer Konjunktur. Ich bin ein großer Fan der Amerikaner. Habe ihnen viel zu verdanken. Ich bewundere sie. Washington rührt die Scheiße an, kocht sein Süppchen, verschwindet und lässt andere den Saustall aufräumen. Das ist der American Way of Life. Damit bringt man mich ins Geschäft.“
    Gill wählte als erstes eine AK-58, eine Weiterentwicklung der AK-47 mit bis zu fünfundsiebzig Schuss pro Magazin. Die AK47, besser bekannt unter dem Namen des Konstrukteurs Michail Kalaschnikow, wurde seit ihrer Erfindung 1947 mehr als sechzig Millionen Mal verkauft. Alle Nachbauten mitgerechnet, dürften mehr als hundert Millionen im Umlauf sein. Mit ihr wurden mehr Menschen umgebracht als mit der Atombombe. Sie wird von fünfzig Armeen verwendet und kann vierhundert Schuss in der Minute mit einer Mündungsgeschwindigkeit von siebenhundert Metern pro Sekunde verschießen. Mechanismus und Verarbeitung aus geprägtem Blech und wenig gewalztem Metall sind absichtlich primitiv. Deshalb rattert sie auch so unverkennbar, wenn sie automatisch feuert. Ihr Vorteil ist, dass sie fast nie Ladehemmung hat, auch wenn sie verschmutzt oder nicht korrekt zusammengesetzt ist. Der einzige Nachteil ist das laute Klicken, wenn man entsichert oder auf Einzelfeuer stellt. Sie ist die Lieblingswaffe von Rebellen und wurde zum Symbol bewaffneter Aufständischer. Als einzige Waffe fand sie Aufnahme in ein Staatsemblem: Die AK-47 ziert die Flagge von Mosambik.
    „Eine 58? Ich hätte Sie für mehr sophisticated gehalten“, grinste Mr. Munn sein Dauergrinsen. „Die lege ich als Bonus dazu.“
    Gills AK stammte aus russischer Produktion und war robuster, mit einem besseren Abzug als die chinesischen oder tschechischen Nachbauten.
    „Ich ernähre mich gern aus dem Land. Dürfte kein Problem sein, dafür Munition zu finden.“
    „No. Die schießt sogar mit Negerscheiße.“
    Gill legte zwanzig Magazine dazu. „Glock?“
    „Ah.“
    Mr. Munn ging in einen Seitengang und kam mit einer Glock 17 und einer 19 zurück. „Offener Verschluss mit Pufferpatrone. Das Verschluss-System ist von Browning-Petter. Nach jedem Schuss in teilvorgespanntem Zustand, durchgeladen und feuerbereit. Glock Safe Action. Siebzehn Kugeln im Magazin. Ich habe auch Einunddreißig-Schuss-Magazine für die Glock 18, die passen problemlos.“
    „Sie benutzen bestimmt auch eine 18 oder 18L.“
    „Ich liebe die Glock. Benutze selber die 17L, eine 23c und eine 18C, die Metalle mit Ausnahme der Schlittenführung mit Tenifer oberflächenbeschichtet. Hohe Korrosionsfestigkeit und niedrige Reibung. Für diese Breitengrade nicht ganz unwichtig … Eine 18 – Sie wollen die Vollautomatik.“
    „Mit zehn Einunddreißiger- oder Dreiunddreißiger-Magazinen.“
    „Okay. Sonst noch was?“
    „Claymores?“
    „Ich glaube, ich möchte Ihnen in nächster Zeit nicht im Weg stehen. Kommen Sie mit.“
    Mit hallenden Schritten gingen sie die Regalwände entlang.
    „Ich wäre im Grunde auch über ein paar Molotowcocktails nicht erhaben.“
    „Ich bitte Sie, Mr. Gill! Als Weißer müssen Sie schließlich auch einen gewissen technologischen Vorsprung repräsentieren.“
    In einem langen Fach lagen sauber gestapelt die M18A1-Antipersonenminen. Munn nahm eine heraus. „Norman MacLeod, der diese Teufelsdinger entwickelt hat, benannte sie nach dem Claymore-Schwert. Wiegt drei komma fünf Kilo, davon sechshundertfünfzig Gramm schönster Plastiksprengstoff. Vor den Sprengstoff sind siebenhundertfünfzig Stahlkugeln gepackt,

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