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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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sich zusammen und versuchte zu lauschen.
    »Wo ist der Jet?« fragte Black.
    »Hier«, erwiderte Bauer, und Dan stellte sich seinen Zeigefinger vor, wie er auf die Insel mit dem Dreieck tippte. »Wir unterhalten eine Landebahn auf der Insel, die niemandem bekannt ist. Bislang haben wir sie nur benutzt, um Ausrüstung und Personal zu transportieren, aber ich bin überzeugt, daß sie für Ihre Zwecke mehr als ausreichend ist. Die Piste ist gut asphaltiert und ziemlich lang.«
    »Und die Fracht?«
    »Schon eingeladen, genau nach Ihren Anweisungen. Dennoch muß ich fragen …«
    »Sie müssen gar nichts fragen.«
    Bauer murmelte etwas, das Dan nicht verstehen konnte.
    »Wiederholen Sie noch einmal den Ablauf für mich«, befahl Black.
    »Das hätte man ebensogut am Telefon besprechen können«, meinte Bauer mißtrauisch.
    »Eine Operation dieser Größenordnung erfordert persönliche Kontakte, finden Sie nicht auch?«
    »Vielleicht.«
    »Würden Sie dann bitte so freundlich sein, wo wir einander gegenüberstehen, den Ablauf zu schildern.«
    Für einen Augenblick schwieg Bauer. Dann: »Um schätzungsweise acht Uhr kommenden Dienstagmorgen werde ich von einem Mann angerufen werden, der die Worte: ›Der Auslöser ist gezündet‹ sprechen wird. Ich werde dann sofort meinen Mann auf der Insel anrufen und ihm die Nachricht wiederholen. Ein paar Stunden später wird der Jet zu seinem Ziel unterwegs sein, mit dessen Wahl ich …«
    Bauer unterbrach sich. Black hatte nichts gesagt, was ihn dazu hätte veranlassen müssen. Dan erinnerte sich an das Foto von dem Terroristen aus Bathgates Akte, erinnerte sich, daß er nichts sagen mußte, um seinen Standpunkt klar zu machen. Lennagin preßte sein Ohr dichter gegen die Schranktür. Isosceles wurde soeben vor ihm erläutert. Ein verborgener Jet, bereit, nach einem Code zu einem geheimen Ziel zu starten. Aber das war erst eine Seite des Dreiecks. Was war mit den anderen beiden? Er konnte nur hoffen, daß Black sie erwähnte.
    »Wer ist Ihr Ersatzmann?« fragte Black.
    »Ich war nicht befugt, einen zu ernennen.«
    »Jetzt sind Sie es. Geben Sie mir die Telefonnummer dieses Mannes auf der Insel.«
    »Halten Sie das für … notwendig?«
    »Falls Sie am Dienstag nicht in der Lage sein sollten, den Anruf zu tätigen, wie stünden wir dann da?«
    »Ich verstehe.«
    Schweigen erfüllte den Raum. Dan nutzte die Zeit, um sich seine nächsten Schritte zu überlegen. Er dachte an Hoffer. Seit man ihn von unten gerufen hatte, waren Minuten vergangen. Wenn er immer noch das Zimmer kontrollieren wollte, in dem er Dan zurückgelassen hatte, würde er früher oder später hier aufkreuzen. Im Augenblick war die Tür verschlossen, sein Arbeitgeber drinnen beschäftigt. Er würde ihn nicht stören. Er mochte sogar denken, daß Bauer und die Person, die er bewachen sollte, eine Unterredung hatten. Solange Black und Bauer ihre Besprechung fortsetzten, rechnete Dan sich eine Chance aus. Black war allerdings nicht der Mann, den es lange an einem Ort hielt. Er würde wieder gehen. Hoffer würde die Wahrheit erkennen. Was dann? Dan ging den Grundriß des Stockwerks durch und suchte nach einem Fluchtweg. Er konnte sich nicht im Schrank aufrichten. Sein Rücken schmerzte, seine Muskeln waren verkrampft. Falls er sich jetzt schnell bewegen mußte, würden sie ihn vielleicht im Stich lassen.
    »Das ist sie«, sagte Bauer, und seinen Worten folgte das Geräusch vom Abreißen des Blattes Papier. »Die Nummer, aber nicht der Name des Mannes.«
    Es folgte eine Pause, in der Black wohl über den Schreibtisch langte und den Zettel entgegennahm. »Sie haben gute Arbeit geleistet«, lobte er.
    »Baader-Meinhof ist glücklich, Ihnen zu Diensten zu sein. Wir vertrauen darauf, daß Ihre Operation auch uns von Nutzen ist. Ich bin gespannt auf die Folgen.«
    »Seien Sie nicht zu gespannt.«
    »Waaa …«
    Dan hörte den abgebrochenen Schrei und das Ploppen, das darauf folgte. Es gab ein Geräusch, als ob etwas herunterrutschte und dann ein Poltern, als Bauer auf dem Boden aufschlug. Dan drückte sich weiter nach hinten in die Mäntel, wobei er sein Rückgrat unwillkürlich streckte. Ein paar Jacketts fielen herunter. Kleiderbügel folgten. Der Krach dröhnte ihm in den Ohren. Er erstarrte, lauschte auf Blacks Schritte, die auf den Schrank zugerannt kommen mußten. Er erwog, jetzt einfach hinauszustürzen und den Terroristen vielleicht durch das Überraschungsmoment zu überrumpeln. Seine Hand tastete nach dem Knauf,

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