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Die Lüge im Bett

Die Lüge im Bett

Titel: Die Lüge im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Schlag auf den Hinterkopf empfängt sie. Sie spürt noch, wie ihr alles aus den Händen gleitet, wie sie an der Tür hinunterrutscht, dann ist es schwarz um sie.
    Als Nina wieder Geräusche wahrnimmt, wenn auch verzerrt und überlaut, und vorsichtig die Augen öffnet, hat sie weder eine Ahnung, was passiert ist, noch, wie lange sie vor der Haustür im Dreck gelegen hat. Langsam richtet sie sich auf. Sie fühlt einen stechenden Schmerz im Hinterkopf. Vorsichtig tastet sie die Stelle ab. Die Haare fühlen sich feucht und klebrig an. Blut. Sie wurde tatsächlich niedergeschlagen. Aber warum?
    Langsam richtet Nina sich auf. Dann läutet sie bei Naumann Sturm. Hoffentlich ist überhaupt jemand da. Sie schaut sich langsam um. Kein Mensch weit und breit. Ihre beiden Tüten liegen auf dem Trottoir, die eine zerrissen, aus der anderen sind beim Aufprall die Lebensmittel rausgekullert, die Flasche Champagner ist bis in den Rinnstein gerollt. Allerdings unbeschädigt. Ein Feinschmecker kann der Täter nicht gewesen sein.
    Nina spürt ihre Lebensgeister langsam zurückkehren. Dann schaut sie nach ihrem Rucksack. Er ist weg. O Gott, mit ihrem Geldbeutel, ihren Papieren und - viel schlimmer - mit dem Brief aus Hollywood! Woher soll sie jetzt wissen, wo das Casting stattfindet? Für welchen Film? Welche Adresse? Welche Uhrzeit? Welcher Tag? Sie hat vor lauter Freude nicht einmal darauf geachtet, welche der zwanzig angeschriebenen Produktionsfirmen es überhaupt war.
    Jetzt schießen ihr die Tränen in die Augen.
    Alles umsonst. Es ist wie verhext! Alles geht schief!
    »Nina, was ist denn mit dir passiert?« Nic hat von innen die Tür geöffnet, sieht sie fassungslos an. »Bist du verletzt? Brauchst du einen Arzt? Krankenwagen? Du blutest ja! Ich kann kein Blut sehen!«
    Nina tastet noch mal ihren Kopf ab. »Kipp mir bloß nicht um«, sagt sie zu Nic. »Es ist so schon schlimm genug!«
    Während sie erzählt, was vorgefallen ist, und Nic die Lebensmittel einsammelt, sieht Nina auf der anderen Straßenseite bei den parkenden Autos etwas Dunkles auf dem Boden liegen. Sie geht hinüber, um nachzusehen.
    »Wo läufst du denn hin?« In Nics besorgter Stimme liegt die Befürchtung, sie könne die Orientierung verloren haben. Ganz wiederhergestellt ist ihr Gleichgewichtssinn wirklich noch nicht, das ist nicht zu verleugnen. Aber eine leise Hoffnung zieht Nina auf die andere Straßenseite. Und sie hat recht. Neben ihrem eigenen Wagen liegen die Utensilien aus ihrer Tasche. Auch der Geldbeutel und der Brief. Der Rucksack wurde in den Rinnstein geschleudert. Nina atmet tief durch. Gott sei Dank! Als sie sich vorsichtig nach den Sachen bückt, fällt ihr etwas anderes auf. Der Wagen steht direkt auf den Felgen. Alle vier Reifen sind platt!
    »Nic!!!«
    »Mach langsam, ich komme!«
    Bestürzt steht er neben ihr. »Das ist kriminell! Ich rufe jetzt sofort die Polizei, dieser Schweinehund soll mich kennenlernen!«
    »Hast du deinen Brief ans Schwarze Brett gehängt?«
    »Ja, heute morgen schon!«
    »Da scheinst du jemandem auf den Schlips getreten zu sein!«
    »Dem trete ich auch gleich noch in die Eier!« Nic hebt den Rucksack auf und sammelt die schmutzigen und fast schon durchweichten Gegenstände auf. Dann hilft er Nina stützend über die Straße. Am Klingelbrett drückt er nochmals Sturm.
    »Gabriel muß uns helfen!«
     
    Mit einiger Anstrengung sind sie einige Minuten später oben. Gabriel hat Polizei und Hausarzt verständigt, Nina das Sofa gerichtet und einen Baldriantee aufgebrüht. »Das hilft gegen alles«, sagt er, als er ihr eine Tasse serviert.
    Am liebsten würde Nina nur schlafen. Sie ist furchtbar müde, und ihre nächtliche Aufbruchstimmung von gestern scheint ihr endlos lange zurückzuliegen. Das stete Pochen im Hinterkopf raubt ihr alle klaren Gedanken. Es ist zentral, stellt Anspruch auf Ausschließlichkeit und läßt keine Konkurrenz zu.
    Die Polizisten sind schnell da. Sie schildert den Überfall, dann stellt sie Anzeige gegen Unbekannt, und schließlich muß sie noch in der Geldbörse nachschauen, ob etwas fehlt. Nein, rein gar nichts. Geld scheint der Täter nicht zu brauchen. Papiere auch nicht. Und keinen Alkohol. Nic gibt den beiden den anonymen Zettel mit den aufgeklebten Buchstaben.
    Der Hausarzt stellt eine Platzwunde am Hinterkopf fest, tastet die Stelle vorsichtig ab, untersucht, ob ihre Pupillen auf Licht reagieren, und fragt schließlich, ob Nina sich erbrochen habe. Sie verneint. Dann betäubt er den

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