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Die Luft, die du atmest

Die Luft, die du atmest

Titel: Die Luft, die du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Buckley
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hatte die Truppen zurückgeholt. Mike musste längst wieder zu Hause sein, bei Frau und Kind.
    Barney knurrte. Peter sah sich zu ihm um. Der Hund hatte den Kopf gehoben.
    «Dad?» Eine dünne Stimme drang durch die Dunkelheit. Kate.
    Rasch stand Peter auf. Die Kiste fiel um. An der Einfahrt standen seine beiden Töchter. «Nicht näher kommen.»
    «Ist das ein Hund?», fragte Maddie.
    Peter hörte die Hoffnung in ihrer Stimme. «Das ist der Hund von Mr.   Finn. Er hat sich verletzt, und ich passe ein bisschen auf ihn auf. Was wollt ihr zwei denn hier draußen?»
    «Mom hat gesagt, wir dürfen dir gute Nacht sagen.»
    «Wie geht’s Jacob?»
    «Er ist meckrig, Mami hat ihn gezwungen, Bohnen zu essen.»
    «Sie hat sie von nebenan», ergänzte Kate.
    Daher also die Graupen und der Apfelsaft. Das hatte Ann gut gemacht.
    Maddie erzählte: «Sie hat gesagt, Smith und Libby waren nicht mehr da.»
    Ihre Stimme klang verwirrt. Also hatte Ann nichts Genaueres erklärt.
    «Das stimmt.»
    «Seltsam», sagte Kate herausfordernd. «Wieso sollten sie ihr Kind verlassen?»
    Aus dem Dunkel rief Ann: «Sagt gute Nacht, ihr beiden.» Sie trat hinter die Mädchen, das Baby auf dem Arm.
    «Ich bin klein, mein Herz ist rein», begann Peter.
    «Soll niemand drin wohnen als Jesus allein», fuhr Maddie fort. «Vater, lass die Augen dein über meinem Bette sein.»
    Sie klang so schrecklich traurig. Wie gern hätte Peter sie in die Arme geschlossen. «Gute Nacht, ihr zwei. Ich liebe euch.»
    «Gute Nacht, Dad.»
    «Nacht, Dad.»
    Er folgte den Mädchen mit den Augen, dann wandte er sich an Ann: «Ich höre, du warst nebenan.»
    «Es war furchtbar.»
    «Aber klug.»
    «Kate weiß, was mit Libby und Smith ist. Das ist mir gar nicht recht.»
    «Sie ist jung. Sie wird damit fertig werden, Ann.»
    Ann biss sich auf die Lippen und senkte den Blick. «Und ich habe ihr zuletzt noch das Vertrauen verweigert.»
    Sie redete von Libby. «Aber jetzt kümmerst du dich um ihr Kind», erinnerte er sie sanft.
    Sie sah ihn an. Ihr Gesicht lag im Schatten. «Du warst derjenige, der Jacob gerettet hat. Ich hab die Tür vor ihm verschlossen.»
    «Wenn ich ihn nicht hereingeholt hätte, hättest du es getan.»
    «Meinst du? Ich weiß nicht.» Ihre leise Stimme klang gequält.
    «Vorbei ist vorbei», sagte er und bekam zur Belohnung ein trauriges Lächeln geschenkt.
    «Das ist noch so ein Spruch von deinem Vater», sagte sie, und er nickte.
    Das Baby gähnte. Beiläufig wippte sie es auf und ab, wie Mütter es auf der ganzen Welt tun. Jacob legte eine Hand an ihren Hals, bettete die Wange an ihre Schulter und rülpste. Sie lachten beide. «Was macht der Hund?», fragte sie.
    «Ich glaube, er hat große Schmerzen. Er bräuchte ein Aspirin.Wenn ich doch bloß meine Tasche noch hätte.» Sie war mit seinem Pick-up verschwunden.
    «Würde Ibuprofen auch helfen?»
    Peter schüttelte den Kopf. «Ich werde ihn einfach im Auge behalten.»
    Sie nickte. Jacobs Kopf rollte zur Seite, und sie hielt seine Wange. «Ich sollte ihn jetzt lieber hinlegen.»
    «Denk dran, alles abzuschließen.»
    «Ja.»
    Sie klang abwesend. Sie hörte nicht richtig zu. «Ann», mahnte er scharf.
    Sie blieb stehen und sah sich um.
    «Ich meine es ernst. Guck nach, ob alle Türen abgeschlossen und alle Fenster fest verriegelt sind.»
    «Okay, Peter. Ich guck nochmal überall nach. Versprochen.»
    Er wartete, bis sie verschwunden war, dann zog er das Garagentor zu. Er blies die Kerze aus und kletterte in den Minivan. Die Hundemarken klapperten leise aneinander.
    «Versuch jetzt zu schlafen, mein Freund.»
    Morgen früh würde er seinen Verband wechseln. Dann würde er auch wissen, ob es ihm gelungen war, die Infektion zu heilen. Er lehnte sich zurück und versuchte, eine bequeme Lage zu finden. Seine zweite und hoffentlich letzte Nacht im Auto. Draußen war kein Mond zu sehen. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die unsichtbare Wagendecke.
    Vater, lass die Augen dein über meinem Bette sein.

VIERZIG
    «Was ist mit diesem?» Maddie nahm ein Foto aus dem Schuhkarton und hielt es hoch. «Wie alt bin ich da?»
    Ann beugte sich vor, um besser sehen zu können, und lächelte über den Anblick von Maddie in ihrem kleinen orangen Plastikauto und ihrer kleinen Patschehand auf der Tür. «Zwei.»
    Jacob schlug nach dem Bild.
    «Nein, nein, Jacob. Das ist nichts für dich.» Kate nahm seine Hand weg und setzte ihn sich fester auf den Schoß. «An das Auto kann ich mich erinnern. Ich hab es

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