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Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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relativ klein im Verhältnis zur Bedeutung seiner Passagiere – kleiner als die meisten Passagierschiffe und alle Frachtschiffe, die Kai je gesehen hatte. Es musste eine private Raumsonde nur für die Königin von Luna und ihr Gefolge sein.
    Das Schiff setzte sanft auf. Glühende Hitzewellen stiegen vom Asphalt empor. Das feine Seidenhemd klebte Kai am Rücken und ein Rinnsal von Schweiß lief ihm den Nacken herunter. Abends war der Landeplatz von den steinernen Mauern des Palastes geschützt, aber jetzt war er dem Angriff der Augustsonne ungeschützt ausgesetzt.
    Sie warteten.
    Torin stand regungslos neben Kai. Er sah dem Raumschiff gelassen wartend entgegen. Seine Ruhe verunsicherte Kai noch mehr.
    Auf Kais anderer Seite stand Sybil Mira in ihrem offiziellen weißen Mantel mit der Runenstickerei, die dem Runenband des Schiffes ähnelte. Der Stoff sah leicht aus, doch der Mantel war hochgeschlossen, die Ärmel fielen ihr auf die Fingerspitzen und die ausgestellten Schöße bis über die Knie herab. Obwohl sie vor Hitze glühen musste, machte sie einen gleichmütigen Eindruck.
    Ein paar Schritte hinter ihr stand ihr blonder Leibwächter, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
    Zu beiden Seiten des Landeplatzes waren Wächter aus Kais königlicher Garde postiert.
    Das war alles. Levana hatte darauf bestanden, dass sie von niemandem sonst begrüßt wurde.
    Kai stand wartend in der Hitze. Das Haar klebte an seiner Stirn. Er bohrte die Nägel in die Handflächen, um sich ein bösartiges Grinsen zu verkneifen.
    Als die Königin sie schließlich lange genug hatte leiden lassen, senkte sich die Rampe der Raumsonde und eine silbern ausgekleidete Treppe wurde ausgefahren.
    Zuerst gingen zwei große, muskulöse Männer von Bord. Ein blasser mit wild zerzaustem Haar, in die gleiche kriegerische Panzerweste gekleidet und mit den gleichen Waffen ausgestattet wie Sybils Leibwächter. Der andere Mann war dunkel wie der Nachthimmel und kahl. Wie Sybil trug er einen Mantel mit Glockenärmeln und Verzierungen. Seiner war jedoch purpurfarben zum Zeichen dafür, dass er unter Sybil stand, ein Thaumaturg der Zweiten Ordnung. Kai war froh, wenigstens so viel über den Hof von Luna zu wissen, dass er das erkannte.
    Er beobachtete die beiden Männer, wie sie den Landeplatz, die umgebenden Mauern und die versammelte Gruppe mit stoischem Gesichtsausdruck begutachteten, bevor sie sich zu beiden Seiten der Rampe aufstellten.
    Sybil schlich vorwärts. Kai sog die drückend heiße Luft ein.
    Da erschien Königin Levana am Kopf der Stufen. Sie trug noch immer ihren langen Schleier, der so hell war, dass er in der erbarmungslosen Sonne alle blendete. Ihr weißes Kleid raschelte um ihre Hüften, als sie die Stufen hinunterschwebte und Sybils Hand ergriff.
    Sybil ließ sich auf ein Knie nieder und berührte die Fingerknöchel der Königin mit der Stirn. »Unsere Trennung war mir unerträglich. Ich bin höchst erfreut, wieder in Euren unmittelbaren Diensten zu stehen, meine Königin.« Mit einer einzigen anmutigen Bewegung erhob sie sich und lüftete den Schleier von Levanas Gesicht.
    Brennend heiße Luft presste Kai die Kehle zusammen, so dass er kaum noch Luft bekam. Die Königin hielt gerade lange genug inne, dass es danach aussah, als gewöhne sie ihre Augen an das helle Tageslicht der Erde – aber Kai vermutete, dass er sie einfach nur ansehen sollte.
    Sie war wirklich schön. Als habe jemand Vollkommenheit wissenschaftlich erfasst, um diese eine ideale Verkörperung zu formen. Ihr Gesicht war leicht herzförmig, die hohen Wangenknochen leicht gerötet. Das kastanienfarbene Haar fiel ihr in seidenen Löckchen bis zur Taille, und ihr makelloser, elfenbeinfarbener Teint schimmerte wie Perlmutt in der Sonne. Ihre Lippen waren von einem solch satten Rot, als hätte sie gerade einen Liter Blut getrunken.
    Ein Frösteln überlief Kai. Sie war so unnatürlich.
    Kai schielte zu Torin hinüber und sah, dass er Levanas Blick ohne äußerliche Gefühlsregung standhielt. Als er den Gleichmut seines Beraters bemerkte, gab er sich einen Ruck. Er rief sich ins Gedächtnis, dass ihre Erscheinung nur eine Illusion war, und zwang sich, die Königin wieder anzusehen.
    Ihre Onyxaugen funkelten, als sie ihn von Kopf bis Fuß musterte.
    »Eure Majestät«, sagte Kai und legte sich eine Faust auf die Brust, »es ist mir eine große Ehre, Euch in meinem Land und auf diesem Planeten willkommen zu heißen.«
    Ihre Mundwinkel hoben sich und ihr Gesicht erhellte

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