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Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition)

Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken, Band 2: Wie Blut so rot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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zusammen.
    Er wartete atemlos. Mit jeder Sekunde, die verstrich, floss mehr Blut auf den Straßen der Erde.
    Nach einem quälenden Schweigen zwitscherte Levana: »Mein lieber Imperator, wie könnte ich so einen charmanten Antrag ablehnen?«

44
    Als das Raumschiff in die Erdumlaufbahn eintrat, fächelte sich Scarlet kühle Luft zu und ließ sich tiefer in den Pilotensitz sinken. All ihre Wunden und Schmerzen machten sich jetzt auf einmal bemerkbar. Sie drehte sich stöhnend um und schaute in den Frachtraum.
    Linh Cinder saß mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden. Wolf lag bewusstlos am Ende einer Blutspur auf dem Rücken, die Hände weit von sich gestreckt. Den anderen Mann hatte der Soldat auf den Bauch plumpsen lassen.
    »Du kannst ja richtig fliegen«, meinte Cinder.
    Linh Cinder.
    Prinzessin Selene.
    »Das hat mir meine Großmutter beigebracht. Sie war Pilotin im …« Sie konnte nicht weitersprechen, ihr tat das Herz zu weh. »Aber euer Schiff kann das auch ganz gut alleine.«
    »Stets zu Diensten«, meldete sich die körperlose Stimme. »Ich bin Iko. Ist jemand verletzt?«
    »Frag lieber, wer nicht verletzt wurde«, stöhnte Cinder.
    Scarlet kroch zu Wolf hinüber und setzte sich neben ihn.
    »Sie kommen doch wieder zu sich, oder?«
    »Ich hoffe es sehr«, sagte Cinder. »Allerdings war ich nie so lange dabei, bis die Wirkung der Pfeile nachließ.«
    Scarlet wickelte Wolf ihren zerfetzten Kapuzenpullover um den Arm. »Du hast doch irgendwas von Verbandszeug gesagt?«
    Ganz offensichtlich musste sich Cinder dazu durchringen, doch dann stemmte sie sich vom Boden hoch und verschwand in einer Tür am hinteren Ende des Frachtraums.
    Ein Stöhnen machte Scarlet auf den Fremden aufmerksam, der sich laut ächzend auf den Rücken rollte.
    »Wosinwir?«, murmelte er.
    »Ach, auch wieder wach?«, fragte Cinder trocken, die eben mit Wundsalbe und Verbandsmull zurückkam. »Ich hab gehofft, du bleibst mal eine Weile abgestellt. Der Frieden und die Ruhe waren mir eine willkommene Abwechslung.«
    Trotz ihres Tons spürte Scarlet die Erleichterung des Mädchens, als sie die Tube mit der Salbe auf den Bauch des Mannes fallen ließ. Dann reichte sie Scarlet den Verbandsmull, eine weitere Wundsalbe und ein Skalpell. »Wir müssen deinen ID -Chip rausholen und unschädlich machen, bevor sie dich orten.«
    Der Mann setzte sich umständlich auf und warf Scarlet einen misstrauischen Blick zu, so dass sie einen Moment glaubte, er hätte vergessen, wie er hier hergekommen war. Dann fixierte er Wolf. »Habt ihr es also geschafft, diesen Irren an Bord zu kriegen? Vielleicht gibt es ja irgendwo zwischen diesen Kisten einen Käfig für ihn. Es wäre zu schade, wenn er uns nach alldem im Schlaf um die Ecke bringt.«
    Scarlet runzelte die Stirn und rollte etwas Mull ab. »Er ist kein Tier«, bemerkte sie und sah sich die Kratzspuren auf seiner Wange genauer an.
    »Bist du sicher?«
    »Ich gebe es wirklich nur ungern zu«, meinte Cinder. »Aber wo Thorne Recht hat, hat er Recht. Wir wissen doch gar nicht, ob er auf unserer Seite steht.«
    Scarlet presste die Lippen aufeinander. »Ihr werdet es sehen, wenn er aufwacht. Er ist kein …« Sie zögerte, weil sie merkte, dass sie selbst auch nicht so richtig überzeugt war
    »Jedenfalls geht es mir jetzt schon viel besser«, sagte der Mann, riss ein Loch in seine Hose und rieb Heilsalbe auf die Einschusswunde vom Beruhigungspfeil.
    Scarlet strich sich die Haare aus dem Gesicht, riss Wolfs Hemd auf und behandelte die klaffenden Wunden auf dem Bauch mit Salbe. »Wer bist du überhaupt?«
    »Kapitän Carswell Thorne.« Als er sich an die Wand des Frachtraums lehnen wollte, bemerkte er das Gewehr. »Wo kommt das denn plötzlich her?«
    »Hat Scarlet in einer Kiste gefunden«, sagte Cinder und sah auf den Schirm. »Netscreen anstellen.«
    Auf dem Bildschirm waren verwackelte Aufnahmen eines blutüberströmten Mannes zu sehen, der auf die Kamera zuraste. Gebrüll, dann nur noch ein Standbild, das von einem blassen Nachrichtensprecher abgelöst wurde. »Diese Bilder erreichen uns aus Manhattan. Es gibt Hinweise aus verlässlichen Quellen, dass in der ganzen Union mehr als zwölf Städte belagert werden.«
    Scarlet beugte sich vor, um Wolf den ID -Chip aus dem Handgelenk zu schneiden. Dabei fiel ihr eine Narbe auf, als sei ihm der Chip vor nicht allzu langer Zeit erst eingesetzt worden.
    Der Sprecher fuhr fort: »Alle Bürger sind dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben und Türen und Fenster zu

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