Die Lustsklavin
Fußgelenken. Die blinkende Stange wurde fortgenommen und schon gleich fühlte ich mich ein wenig befreiter. Jetzt waren meine Arme an der Reihe und nachdem die Fesseln gelöst waren, rieb ich unruhig über die gereizte Haut.
„Setz dich mal auf“, meinte Ronald und ich versuchte hochzukommen. Geschwächter als ich dachte, scheiterte der erste Versuch und ich kippte, das Gleichgewicht verlierend, nach hinten.
„Hilf ihr!“, erklang der knappe Befehl des ehrenwerten Meisters.
Ronald stützte mich mit seinen kräftigen Armen und hob meinen schwachen Oberkörper an, so dass ich nach ein paar Sekunden alleine sitzen konnte. Mir war leicht schummrig vor Augen und es drehte sich alles. Mit geübten Griffen entfernte der Sklave die Seile um meine Rippen. Langsam und tausendmal geübt, löste er die strammen Stricke an meiner gefühllosen Brust und ich dachte, vor Schmerzen ohnmächtig werden zu müssen. Wie tausend Ameisen kribbelte es in meinem tauben Busen. Schon spürte ich diesen alles durchdringenden Schmerz auch an der anderen Seite. Jede kleinste Nervenzelle in mir schien zu rebellieren und Notsignale an mein Gehirn zu senden. Ich hörte noch mein wehklagendes Stöhnen und dann wurde es dunkel um mich herum und ich kippte nach hinten.
Kapitel X
Nur ganz gemächlich hob ich meine müden Lider und sah in das freundliche Gesicht von Nelly, der Krankenschwester. Sie hielt mein Handgelenk und überprüfte meinen Puls. Mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht meinte sie: „Hallo, na, wie fühlst du dich?“
Noch ganz benommen, wusste ich nicht so recht, wie ich überhaupt hier hingekommen oder was passiert war.
„Was ist passiert?“
„Du bist ohnmächtig geworden“, sie ließ meine Hand los und blickte mich fragend an, „weißt du das nicht mehr?“
„Nein“, stammelte ich hilflos und schüttelte den Kopf, „ich kann mich nicht erinnern.“
Mühsam versuchte ich zurückzudenken und mir fiel ein, dass ich bei Sir Ethan die Audienz gehabt hatte.
„Du warst bei Sir Ethan“, murmelte Nelly.
„Ja, daran erinnere ich mich, aber was ist dann passiert?“
„Du gehörst jetzt ihm und er hat dich zum Leben erweckt.“
Jetzt dämmerte es plötzlich und ich sah das Bild vor Augen. Er hatte sich über mich gebeugt und ich schnappte nach Luft.
„Weißt du noch, was danach geschah?“, fragte die Krankenschwester neugierig.
„Ich versuche es, aber …“
Mitten im Satz brach ich ab, eine schwache Rückschau zeigte mir Ronald, wie er die straffen Seile, die um mich gewickelt waren, löste. Zu Nelly gewandt sagte ich: „Der Sklave hat die Seile gelöst.“
Sie erwiderte grinsend: „Ja, richtig, und das war wohl zu viel für dich. Du bist ohnmächtig geworden. Der Master, also Nicolas, hat dich dann hierher gebracht, im Auftrag von Sir Ethan.“
„Jetzt erinnere ich mich wieder. Meine Brüste!“, ich sah mit schreckgeweiteten Augen nach unten und betrachtete meine noch immer nackten Brüste. Sie sahen ganz normal aus, so wie immer. Da bemerkte ich, dass die Kette an meinem Halsband straff gespannt war, und ich blickte in die Richtung, in die die Kette verlief. Mit Entsetzen stellte ich fest, dass ich an das Bett gefesselt war, und begann unkontrolliert zu zittern.
Nelly musste meinen Blick bemerkt haben, denn sie beruhigte mich. „Keine Angst, Cassandra. Du gehörst jetzt dem großen Meister. Er wollte es so und er wird dich davon erlösen, wenn er es für richtig hält.“
Von der Situation völlig überfordert, kullerten dicke Tränen an meinen Wangen hinab und mein Körper bebte unter den kräftigen Schluchzern.
Voller Mitleid nahm Nelly meine Hand und flüsterte: „Du wirst dich daran gewöhnen. Es wird dir gut gehen bei ihm. Vertrau mir, ich weiß, wovon ich rede.“
Ihre tröstenden Worte halfen mir tatsächlich und ich beruhigte mich ein wenig. Sie meinte dann: „Ich muss jetzt leider gehen, der große Meister wollte sofort Bescheid bekommen, wenn du wach bist. Ich muss es melden.“
„Ja, ist gut, Nelly“, stammelte ich müde.
„Bleib tapfer, du wirst es schaffen und es ist deine Bestimmung!“
Sie drehte sich um und wollte den Raum verlassen, als ich noch hinterherrief: „Danke Nelly, war schön, dich zu sehen.“
Sie winkte noch und zwinkerte verschwörerisch in meine Richtung, als sie ohne Kommentar das Zimmer verließ.
Nervös rutschte ich in dem großen Bett hin und her und fühlte etwas
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