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Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Titel: Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schlug zu heftig.
    »Stimmt, das tut man nicht.« Ihre plötzliche Atemlosigkeit erregte ihn, und er strich mit dem Daumen über ihre Haut, fühlte die Wärme. »Ein Mann würde es nie wagen, eine Frau mit einem Kleidungsstück zu vergleichen.«
    »Sie sind verrückt.« Sie griff nach seiner Hand, aber er nahm sie nicht fort. »Sie kennen mich doch gar nicht.«
    »Ich werde Sie kennenlernen.«
    »Ich habe keine Zeit für so etwas.« Sie schaute hektisch nach vorn. Noch drei Blocks bis zu ihrer Wohnung. Dieser Mann war eindeutig verrückt. Was tat sie hier in einem Rolls-Royce mit einem Verrückten?
    Ihre plötzliche Panik freute ihn. »Für was?«, murmelte er und streichelte ihre Wange.
    »Für das hier.« Vielleicht sollte sie das Ganze auf die leichte Schulter nehmen und sich unbekümmert geben. Aber nein, sie musste es ihm entschieden klarmachen. »Champagner, Blumen, Mondschein. Offenbar haben Sie es auf Romantik abgesehen, und ich …«
    »Sie sollten jetzt mal für eine Minute den Mund halten«, fiel er ihr ins Wort und unterstrich seine Anordnung, indem er seinen Mund auf ihren legte.
    Anna umklammerte die Rosen, bis ein Dorn in ihre Handfläche drang. Sie spürte es nicht. Wie hätten sie ahnen können, dass seine Lippen so weich waren, so äußerst verführerisch? Ein Mann von seiner Größe hätte linkisch sein vielleicht sogar bedrohlich wirken müssen. Doch Daniel zog sie an sich, als hätte er das schon unzählige Male getan. Sein Bart streifte ihr Gesicht und erregte sie, während sie gleichzeitig um Selbstbeherrschung rang. Sie wollte ihre Finger in sein Haar gleiten lassen, und sie hob die Arme, um sie um seinen Hals zu schlingen, bevor ihr Verstand sie daran hindern konnte.
    Etwas, das nicht zu bändigen war, flammte in ihr auf. Leidenschaft, die sie immer unter strengem Verschluss gehalten hatte, immer an kurzen Zügeln, riss sich los und schwemmte alles fort, woran sie geglaubt hatte, verstieß gegen alles, was sie sich jemals vorgenommen hatte. Wenn er verrückt war, dann war sie es auch. Sie stöhnte leise auf, aus Protest ebenso wie aus Verwirrung, umklammerte seine Schultern und schmiegte sich an ihn.
    Daniel hatte mit Widerstand, zumindest mit Entrüstung gerechnet. Damit, dass sie zurückweichen und ihn mit einem ihrer kühlen Blicke auf seinen Platz verweisen würde. Stattdessen presste sie sich an ihn, und sein Verlangen flammte auf wie eine Fackel im Wind. Er hatte nicht damit gerechnet, dass eine Berührung ihrer Finger ausreichen würde, um ihn so erregbar und verletzlich zu machen. Nie hätte er vermutet, sie könnte sein Verlangen so anheizen, dass es schmerzhaft war. Sie war nur eine Frau. Eine, die er ausgesucht hatte, um seine Pläne von Macht und Erfolg zu vollenden. Nicht eine Frau, die ihn dazu brachte, alles andere zu vergessen und nur an sie zu denken.
    Er wusste, wie es war, etwas zu wollen. Eine Frau, Erfolg, Macht. Jetzt, da er Anna in den Armen hielt, den Duft der Rosen in der Nase und ihren Geschmack auf der Zunge, war sie alles, was er wollte.
    Als sie sich voneinander lösten, war sie atemlos, erregt und erschrocken. Um ihre Schwäche zu bekämpfen, berief Anna sich auf Würde und Stolz. »Deine Manieren lassen noch immer zu wünschen übrig, Daniel.«
    Er konnte immer noch die Leidenschaft in ihren Augen sehen, konnte ihr Zittern spüren. Vielleicht war auch er es, der zitterte. »Du wirst mich so akzeptieren müssen, wie ich bin, Anna.«
    »Ich muss dich überhaupt nicht akzeptieren.« Würde, dachte sie. Würde um jeden Preis, wenigstens den Anschein von Würde. »Ein hastiger Kuss auf dem Rücksitz eines Wagens ist nichts, worauf ein Mann sich etwas einbilden sollte.« Erst jetzt bemerkte sie, dass sie vor ihrem Haus standen. Seit wann? Ihre Wangen röteten sich, aber nur aus Zorn, wie sie sich sagte. Sie stieß die Wagentür auf, bevor der Chauffeur aussteigen und ihr öffnen konnte.
    »Nimm die Rosen mit, Anna. Sie passen zu dir.«
    Über die Schulter warf sie ihm einen kühlen Blick zu. »Leb wohl, Daniel.«
    »Gute Nacht«, verbesserte er und sah ihr nach, als sie zur Haustür eilte. Das lange hellblaue Kleid flatterte um ihre Beine. Die Rosen lagen neben ihm auf dem Sitz. Er nahm eine davon und strich mit der Blüte über seine Lippen. Sie war nicht annähernd so weich und duftend wie Anna. Sie hatte die Rosen zurückgelassen, aber er würde sie ihr morgen früh schicken. Vielleicht nicht ein, sondern zwei Dutzend. Dies war erst der Anfang.
    Seine Hand zitterte

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