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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Entschluss gelangt«, verkündete sie.
    In ihrem Ton schwang eine Kampfansage mit. Jeder spürte es. Die Stille, die folgte, war absolut, abgesehen von dem fröhlichen Stimmengewirr und Gekreische, das aus dem Garten herandrang.
    »Und was genau hast du entschieden?«, fragte Margot ruhig.
    »Ich denke schon seit geraumer Weile über diese Sache nach«, antwortete Liv. »Sean leidet seit Jahren, weil er an Dinge glaubt, die jeder andere für geisteskrank hält. Aber wisst ihr was? Das sind sie nicht.«
    »Das ist uns klar, Liv«, bemerkte Davy.
    »Er ist nicht ein einziges Mal aus der Schusslinie gekommen«, fuhr Liv fort, als hätte Davy nichts gesagt. »Er hatte recht damit, dass Kev nicht verrückt war. Dass er sich nicht umgebracht hat. Er hatte recht damit, dass jemand hinter mir her war. Denkt an die Bombe, die um ein Haar mein Auto in die Luft gesprengt hätte. An Gordon, der mich in jener Nacht auf der Straße gekidnappt hat. Jedes Mal war es Seans bloßer, untrüglicher Instinkt, der entgegen allen Beweisen recht behielt.«
    Davy räusperte sich. »So weit stimme ich dir zu«, räumte er vorsichtig ein. »Und was hat das zur Folge?«
    »Das hat zur Folge, dass wir den Tatsachen ins Auge blicken und die reale, plausible, statistische Wahrscheinlichkeit akzeptieren müssen, dass Sean auch in diesem Fall richtigliegen könnte. Dass Kev am Leben ist, irgendwo dort draußen, und gefunden werden muss. Es wird Zeit, dass wir unsere Hintern in Bewegung setzen und es versuchen.« Sie nahm Seans Hand. »Ich stehe hinter ihm. Und das muss jeder Einzelne von euch auch.« Ihr feuriger Blick schoss durchs Zimmer und forderte alle Anwesenden heraus, sich ihr zu widersetzen.
    Niemand tat es. Auch Liv war eine Amazone, wenn das Temperament mit ihr durchging.
    Sean war so dankbar, dass er sich beherrschen musste, nicht in Tränen auszubrechen. Er schloss die Hände um Livs. »Danke, Liebling«, murmelte er mit belegter Stimme.
    Nun richtete sie ihren feurigen Blick auch auf ihn, und seine Glut fuhr ihm direkt in die Lenden. Was für eine Frau.
    Er wartete seit Jahren auf das hier, und jetzt, da er wusste, dass ihm Livs Unterstützung gewiss war, wennschon nicht die der anderen, hatte er nicht die leiseste Ahnung, wo er anfangen sollte. So viel zu seinen untrüglichen Instinkten. »Und was jetzt?«, fragte er.
    Sie lächelte ihn ermutigend an und drückte seine Finger. »Erinnerst du dich an den Drachen, den du vor Jahren an diesem Strand gesehen hast? Der mit dem Mandala, das Kev ursprünglich entworfen hat? Lass uns dort beginnen.«
    »Ja, genau!«, fiel Miles ein. »Wir könnten die Sportkataloge im Internet durchforsten. Habt ihr irgendwo noch eine Kopie von Kevs Mandala?«
    »Davy hat es als Bildschirmschoner auf seinem Computer«, informierte Margot ihn.
    Liv lächelte Sean aufmunternd an, dann griff sie wieder zu einem der Fade-Shadowseeker-Romane und studierte die hintere Umschlagseite. »Und ich finde, du und ich, wir sollten uns auf den Weg nach …«, sie überflog die Informationen über die Autorin auf der Rückseite, »… Portland, Oregon, machen und mit dieser Edie Parrish über ihre Inspirationsquelle sprechen.«
    »Das ist eine ausgezeichnete Idee«, sagte er, während Erleichterung ihn durchströmte. »Wir können noch heute Abend in einem Hotel in Portland einchecken.«
    »Nein«, widersprach Liv sanft. »Nicht heute Abend. Wir haben morgen Nachmittag eine Ultraschalluntersuchung, erinnerst du dich?«
    Sean schluckte. »Ach, ja. Natürlich. Dann eben morgen Abend.
    »Warte eine Sekunde.« Davys Ton war scharf. »Sagtest du Parrish? Die Autorin heißt tatsächlich Parrish?«
    Es ertönten harsche Laute der Überraschung. Die drei Brüder und Miles starrten einander mit offenen Mündern an.
    »Ausgeschlossen«, ächzte Miles.
    »Es könnte ein Zufall sein«, gab Connor ohne viel Hoffnung zu bedenken.
    »Wann wäre das bei uns jemals der Fall gewesen?« Davy stand auf. »Dann ab an den Computer. Mal sehen, ob diese Frau irgendwie mit Charles Parrish verwandt ist.«
    Die Hälfte der Anwesenden – der männliche Teil – strömte ins Arbeitszimmer, um Miles über die Schulter zu sehen, der sich über die Tastatur beugte. Der weibliche Teil, dem nicht entging, wie Liv und Sean einander ansahen, huschte diskret aus dem Raum. Alle mit Ausnahme von Tam, die mit verschränkten Armen blieb, wo sie war. »Wag es bloß nicht, das zwischen euch kaputt zu machen«, warnte sie ihn.
    »Verpiss dich, Tam«, blaffte

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