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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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sich gerade noch davon ab, ihr zum Gruß die Hand hinzustrecken. Das wäre dann doch zu viel des Guten.
    »Ich schätze diese Scharade gar nicht«, entrüstete sich die Frau mit schriller Stimme.
    Edie hingegen bewahrte Ruhe. »Und das ist Tanya Morris, ihre Tochter, meine Cousine. Und Marta ist … Ist Marta hier?«
    »Sie ist drinnen bei Onkel Charles«, teilte Tanya ihr mit. »Sie lassen immer nur ein Familienmitglied nach dem anderen zu ihm rein. Um ihn nicht zu überanstrengen.«
    Edie fuhr mit der Vorstellung fort. »Dr. Katz, unser Hausarzt.« Sie deutete auf den älteren, bebrillten Mann. Dann nickte sie zu dem dunkelhäutigen Leibwächter. »Robert Fraser, von unserem Sicherheitsdienst.« Sie gestikulierte zu der Neandertaler-Visage. »Paul Ditillo kennst du ja schon.«
    »Ms Parrish, ist Ihnen bewusst, dass das Sicherheitspersonal Ihres Vaters heute Nachmittag von diesem Mann attackiert wurde?« fragte Ditillo. »Mit fast tödlichem Ausgang.«
    Kev verdrehte die Augen. »Fast tödlich, meine Fresse.«
    Edie blinzelte. »Wie bitte?«
    »Einer von ihnen unterzieht sich gerade einer Notoperation am Knie«, klärte Paul sie auf. »Der andere hat eine gebrochene Nase, einen ausgerenkten Kiefer und eine Gehirnerschütterung.«
    Scheiße
. Kalt erwischt. Edie guckte ihn verwirrt an. »Was hat es damit auf sich?«
    Kev zuckte die Achseln. »Sie haben sich auf mich gestürzt. Einer hat mich von hinten gepackt. Ich wusste nicht, dass sie für deinen Vater arbeiten.« Er musterte Paul spöttisch. »Ihr solltet euch höflicher benehmen, wenn euch eure Kniescheiben und Nasen etwas wert sind.«
    Pauls Gesicht rötete sich. »Dieser Mann ist gefährlich. Es ist unsere Aufgabe, Sie zu beschützen, Ms Parrish, aber Sie machen es uns sehr schwer.«
    Edie zog ihre volle Unterlippe zwischen die Zähne. »Ich bezweifle, dass Kev heute Nachmittag bewusst darauf aus war, das Sicherheitspersonal der Parrishs zu attackieren, Paul. Sie sagten selbst, dass Sie die Männer beauftragt hatten, ihm zu folgen.«
    Pauls Nasenflügel bebten. »Ich hatte exakt mit dieser Antwort gerechnet. Mr Parrish warnte uns, dass Sie vermutlich einer Gehirnwäsche unterzogen wurden.«
    Edie ließ diese Provokation von sich abprallen. »Kann ich zu ihm rein?«
    »Marta ist im Moment bei ihm«, wiederholte Evelyn. »Er verliert immer wieder das Bewusstsein. Ich nehme an, dass sein Zustand durch Stress verursacht wurde. Aufgrund deiner kleinen Eskapade.«
    Kev legte die Hand auf Edies Schulter. Kein Wunder, dass sie so unter Strom stand. Diese Leute waren irre. Edies gesunder Geisteszustand bildete dazu ein solch krasses Gegenmodell, dass er ihnen wie Wahnsinn vorkommen musste.
    Die Tür zu Parrishs Zimmer ging auf. Eine zierliche Barbiepuppe in schimmerndem grauem Satin und mit jeder Menge Klunkern behängt kam heraus und betupfte sich die perfekte Maske aus Make-up mit einem Kleenex. Sobald sie Edie entdeckte, schürzte sie getreu dem Motto des Abends den Mund, bis er aussah wie eine Dörrpflaume. Es machte sie in Sekundenschnelle um fünfzehn Jahre älter.
    Dann bemerkte sie Kev. Ihre Miene wurde ausdruckslos. Es war nicht der snobistische Ausdruck von Edies Tante und Cousine. Nein, das hier war Wiedererkennen. Gepaart mit Angst.
    Ihr Blick huschte zur Seite. »Sind wir uns schon mal begegnet?«, fragte er sie.
    Marta schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Ich bin sicher, dass nicht.« Sie klang atemlos. »Verzeihung. Es ist nur so, dass Sie ein bisschen aussehen wie …«
    »Wie wer?« Kev konnte den Kommandoton nicht vermeiden.
    Martas Augen zuckten von ihm zu Edie. »Ach, wie niemand. Bitte entschuldigen Sie mich.« Mit klappernden Absätzen eilte sie den Flur hinunter Richtung Toilette.
    Edie starrte ihr perplex hinterher. »Was war das denn?«
    »Keine Ahnung.« Allerdings würden er und Blondie noch ein Wörtchen miteinander zu reden haben, und das bald.
    Edie küsste Ronnie auf den Scheitel und flüsterte ihr etwas ins Ohr, während sie sich aus ihrer Umarmung löste. Sie legte die Hand an die Tür, dann bedachte sie Kev mit einem entschuldigenden Blick. »Es tut mir leid, dass ich dich mit denen allein lassen muss.« Sie nickte zu der feindseligen Gruppe hin, die ein Stück weiter den Korridor hinunter stand.
    Er lächelte sie an. »Ich werde es überleben.«
    Sie krallte die Finger in sein Hemd. »Verschwinde bloß nicht«, platzte es aus ihr heraus. »Tauch um Himmels willen nicht wieder in meinen Büchern ab oder in der fünften Dimension und

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