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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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empfinden«, murmelte er.
    Edie nickte, dann fütterte sie ihm mit der rituellen Grazie einer Priesterin, die das Abendmahl reicht, einen Löffel Dessert. »Ein letzter noch«, sagte sie sanft. »Sieh mir in die Augen und sprich mir nach. Ich verdiene Liebe.«
    Kev starrte sie an. Sein Hals fühlte sich zu eng an. Ein großer, kalter Stein hatte seinen Kehlkopf ersetzt. Aber Edie kannte keine Gnade.
    »Komm schon, Kev«, drängte sie ihn leise. »Du schaffst das.«
    Er räusperte sich. »Ich verdiene Liebe«, wiederholte er heiser.
    Sie schob ihm den Löffel in den Mund. Er hatte Mühe zu schlucken.
    Seine Kehle brannte, genau wie sein Brustkorb. Ihre Augen schimmerten feucht.
    Er nahm ihr das Dessert und den Löffel aus der Hand. »In Ordnung«, sagte er. »Jetzt bist du an der Reihe. Sag es, Edie. Alles.«
    Mit gesenkter Stimme wiederholte sie exakt die Sätze, die er zuvor gesagt hatte, und ließ sich nach jeder Beteuerung einen Löffel Dessert füttern.
    Am Ende dieser feierlichen Zeremonie sahen sie sich an. Pure Emotion vibrierte zwischen ihnen in der ohrenbetäubenden Stille.
    »Ich liebe dich«, sagte sie.
    Kev schluckte. »Ich liebe dich auch.«
    Er stellte den Behälter mitsamt Löffel beiseite, nahm Edies Hände, hob sie an seine Lippen und küsste sie zärtlich und hingebungsvoll. Edie entzog sie ihm und schlang ihre Arme um seinen Hals, um sein Gesicht zu ihrem zu ziehen.
    Kev hatte einen keuschen, ehrfürchtigen Kuss im Sinn gehabt, eine sanfte, respektvolle Berührung, um der Bedeutsamkeit des Moments gerecht zu werden, doch der Kuss entwickelte augenblicklich eine blindwütige Eigendynamik. Als müsste Kev in Edies Seele hineinkriechen, um zu überleben. Als würden sie beide sterben, wenn sie sich nicht enger umschlangen und tiefer küssten.
    Er zog sich zurück, rang um Luft. »Du weißt, dass ich wieder mit dir schlafen werde, wenn du so weitermachst«, keuchte er. »Ich habe versucht, mich vernünftig und zivilisiert zu verhalten, um dir eine Erholungspause zu geben. Aber du hörst nicht auf, mir den Kopf zu verdrehen.«
    Sie schmiegte sich an ihn. »Das Essen hat mir neue Kraft verliehen.«
    Kev fegte mit dem Arm die Behälter vom Bett, dann zog er sie an sich.
    »Ich fasse es nicht! Seid ihr nicht abgebrühte Profis? Mit jahrzehntelanger Erfahrung? Ich habe eure Werbebroschüren studiert, Gentlemen! Es ist alles Bockmist!«
    Avas schrille Stimme verursachte Desmond Kopfschmerzen. Er massierte sich die Schläfen.
    Tom und seine Männer kauerten in den Sesseln des großen Luxuswohnmobils, das Des für sie vor Avas Labor hatte aufstellen lassen. Sie befanden sich in jeweils unterschiedlichen Stadien körperlicher Verwüstung. Richards Gesicht wies ein breites Spektrum an Farben auf; beide Augen waren zugeschwollen, sein Kiefer ausgerenkt, seine Lippen aufgeplatzt, seine Nasenlöcher noch immer mit getrocknetem Blut verkrustet. Ken saß gekrümmt wegen des hässlichen schwarzen Hämatoms an seinem Skrotum und jammerte unablässig über den Riss an einem Hoden. Toms Hosenbein war abgeschnitten und sein dickes, haariges Bein mit einer blutdurchtränkten Bandage umwickelt. Kurz gesagt, sie waren ein armseliger, wimmernder Haufen.
    »Ava, bitte«, versuchte Des erschöpft, sie zu beschwichtigen. »Beruhige dich.«
    »Wir haben sie euch auf dem Silbertablett serviert! Und ihr habt sie entkommen lassen!« Avas Tonlage steigerte sich zu einem Kreischen. »Schwachköpfe! Inkompetente Vollidioten!«
    »Du hast uns mit unvollständigen Informationen auf ihre Fährte gesetzt«, hielt Tom ihr entgegen. Seine Stirn glänzte vor Schweiß, seine Pupillen waren von den Schmerzmitteln geweitet. »Wir wussten nicht, dass er solche Kampftechniken beherrscht.«
    »Er ist ein McCloud!«, fauchte sie. »Habt ihr die Unterlagen nicht gelesen? Über seinen Hintergrund, seinen Vater, seine Brüder? Haben wir euch nicht erzählt, was Sean McCloud mit Dr. O angestellt hat? Habt ihr nicht selbst an dem X-Cog-Interface teilgenommen? Könnt ihr überhaupt eigenständig denken, oder ist euch dieses Konzept fremd?«
    »Du hast ihn mir als einen gehirngeschädigten Amnesie-Trottel beschrieben!«, knurrte Tom.
    Ava schnaubte angewidert. »Bitte erinnere mich in Zukunft daran, dass andere das Denken für dich und deine Männer übernehmen müssen.«
    Toms Blick wurde eisig. »Hüte deine Zunge, du großmäulige Hure.«
    Kampfeslust loderte in Avas Augen. »Unvorstellbar, dass ich diese Verlierer auch noch in den Genuss von Orgasmen

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