Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
Vom Netzwerk:
Käse, auf dem sich gegrilltes Gemüse türmte. Die Portobello-Pilze waren üppig mit einer reichhaltigen Käse-Schinken-Farce gefüllt. Die gerösteten, mit Butter und Zitronensaft beträufelten Artischocken schmolzen praktisch im Mund. Den krönenden Abschluss bildeten große, süße, saftige Obststücke, die auf der Zunge zergingen. Alles schmeckte sagenhaft gut.
    Kev suchte die Adresse des Lieferservices auf der eingerissenen Tüte und prägte sich die Telefonnummer ein, denn er hatte vor, ihn zukünftig öfter in Anspruch zu nehmen. Er hoffte, dass in ihr Leben irgendwann wieder so viel Normalität einkehren würde, dass sie in der Lage sein würden, sich Essen nach Hause zu bestellen, um sich gegenseitig im Bett zu füttern. Zwischen schweißtreibenden Runden ekstatischer Liebesspiele. Was für eine wunderbare Vorstellung.
    Damit hatte Bruno ein paar dicke, fette Punkte gutgemacht, dachte Kev, als er eine Serviette nahm und sich den Mund abwischte. Vielleicht würde er dem Bengel sogar seinen jüngsten Einbruch verzeihen. Mit uncharakteristischer Nachsicht dachte er über Brunos Mätzchen nach, während er ein weiteres Stück Baguette vollhäufte mit …
    Plopp
. Der laute Knall ließ ihn mit einem Satz vom Bett springen. Das Käsebrot segelte durch die Luft und landete mit der belegten Seite nach unten auf dem Fußboden. Blitzschnell schnappte er sich die SIG 220 und schaute sich hektisch nach der Gefahr um.
    »Oh, Kev. Es tut mir leid«, entschuldigte sich Edie. »Es war nur das hier.« Sie hielt die Champagnerflasche hoch. »Der Korken ist an die Zimmerdecke geschossen. Du warst gerade abgelenkt, und ich … ich habe nicht mitgedacht.«
    Er ließ einen erschütterten Seufzer entweichen und versuchte, seinen rasenden Herzschlag in den Griff zu bekommen. »Verdammt noch mal, Edie«, sagte er zähneknirschend.
    Sie biss sich auf die Lippe. »Verzeih mir.« Sie hob eins der Plastikgläser hoch. »Möchtest du einen Schluck? Er ist warm, aber immerhin ist es ein Dom Pérignon.«
    Kev legte die Waffe weg und ließ sich aufs Bett fallen. Seine Hände zitterten noch immer. »Keine Chance. Ich rühre keinen Tropfen Alkohol an, solange die Situation nicht vollständig geklärt ist.«
    Sie wirkte besorgt. »Aber sind wir hier denn nicht sicher?«, fragte sie besorgt.
    »Wir sind nirgendwo sicher genug, dass ich freiwillig etwas trinken würde, das meine Reflexe beeinträchtigen könnte.«
    »Oh. Ich verstehe.« Sie stellte das Glas und die Flasche auf den Nachttisch. »Das ist ziemlich aber schon strikt, du harter Kerl.«
    »Allerdings«, bestätigte er. »Ich zieh die harte Nummer durch.«
    Mit schief gelegtem Kopf musterte sie ihn nachdenklich. »Die harte Nummer? Was ist die harte Nummer?«
    Er zuckte unbehaglich die Schultern. »Nur so eine Redensart.«
    »Aber was bedeutet sie für dich persönlich?«, bedrängte sie ihn.
    Mist. Er war heute nicht gerade redegewandt. »Ich weiß es nicht«, erklärte er mürrisch. »Es ist einfach ein Ausdruck, den ich benutze. Keine Ahnung, woher ich ihn habe. Ich schätze, die harte Nummer bedeutet für gewöhnlich, dass man das Richtige tut.«
    Edie ließ sich das durch den Kopf gehen. »Mit dem Umkehrschluss, dass das Einfache falsch sein muss. Faul. Nachlässig. Riskant. Habe ich recht?«
    Irrationaler Ärger flammte in ihm auf. Obwohl ihr Ton sehr sanft war, fühlte Kev sich von ihr kritisiert. »Ja! Allerdings! Wie zum Beispiel es mit dir in meiner Wohnung zu tun, während diese Kidnapper uns einkreisten! Ich werde Jahre brauchen, um mich davon zu erholen!«
    »Es war nicht dein Fehler!«
    »Das ist irrelevant. Nur auf die Resultate kommt es an. Auf die Ergebnisse. Ich trage noch immer die Verantwortung. Ich hätte wissen müssen, dass so etwas passieren würde. Dass es zu gut war, um wahr zu sein.«
    Kev zwang sich abzubrechen. Er war überreizt, darum gab er dummes, hirnloses Zeug von sich, das ihn nur in Schwierigkeiten bringen konnte.
    »Zu gut, um wahr zu sein?«, wiederholte sie bedächtig. »Wie darf ich das verstehen?«
    Jetzt hatte er den Schlamassel. »Ja! Zu verdammt gut, um wahr zu sein! Ausgeschlossen, dass ich einfach nur die perfekte Frau, von der ich mein Leben lang geträumt habe, kennenlernen könnte und alles glatt und normal läuft!«
    Edie blinzelte. »Bitte erläutere mir, was für dich glatt und normal ist, Kev.«
    »So wie bei anderen Leuten!«, tobte er. »Wir lernen uns kennen, finden Gefallen aneinander, gehen zusammen aus, sehen uns Kinofilme an,

Weitere Kostenlose Bücher