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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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wieder spürte. Wo zur Hölle war er hier?
    Er schaffte es gerade so, den Kopf zu wenden und seine Umgebung in Augenschein zu nehmen. Der Raum war hell erleuchet und weiß, wie das Untersuchungszimmer eines Arztes. Angefüllt mit elektronischem Gerät, Flaschen und Ampullen. In der Nähe stand ein Tisch mit mehreren Spritzen, einem Haufen Plastikfesseln und einem Sortiment Scheren.
    Er war an irgendetwas aufgehängt, konnte den Hals jedoch nicht weit genug verbiegen, um herauszufinden, was es war. Er hing an einem Paar Plastikmanschetten, die seine kalten, tauben, aber recht funktionstüchtigen Hände fesselten. Eine kurze, mit Kunststoff bezogene Schaumstoffbank unter seinem Hintern nahm einen Teil des Drucks von seinen Handgelenken. Um seinen Hals war ein Plastikband geschlungen. Es schnitt in seinen Kehlkopf, wann immer er schluckte. Seine Beine konnte er nicht bewegen, spürte sie nicht einmal, dafür tobte in seinen Hoden ein brutaler, hämmernder Schmerz.
    Die Frau registrierte es sofort, als er diesen Schmerz bewusst wahrnahm. Sie fasste nach unten und drückte seinen Schritt zusammen. Das Einzige, was er sah, als er in ihr perfektes, lächelndes Gesicht starrte, war der grinsende Totenschädel dahinter.
    »Du hast es mir zu verdanken, dass deine Hoden keine dünne pinkfarbene Suppe in deinem Skrotum sind«, teilte sie ihm mit. »Ken wollte sie zerquetschen. Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten.« Sie wartete, so als glaubte sie tatsächlich, dass er ihr danken würde. Kev sagte nichts. Sie übte Druck auf seine Eier aus, bis er stöhnte. »Ich will dich intakt, für unsere Spiele. Sobald wir Edie haben. Ich freu mich schon.«
    Er verjagte dieses Bild, negierte es. »Du wirst Edie nicht bekommen.«
    »Oh, natürlich werde ich das. Gerade jetzt, während wir sprechen, ist sie auf dem Weg nach Hause, in den Schoß ihrer Familie. Ich weiß es von Des. Er war dort, als sie anrief. Edies kleine Schwester hat sich an seiner Schulter ausgeweint.«
    Kev baumelte an seinen Handgelenken, die Luft in seinen Lungen zu Eis gefroren, und starrte in ihr triumphierend feixendes Gesicht. »Was hat Marr mit dieser Sache zu tun?«
    »Alles«, sagte sie. »Er ist mein Partner. Mein Liebhaber. Des gibt der trauernden Parrish-Familie in ihrer schweren Stunde emotionalen Halt. Ach, warte! Das weißt du ja noch gar nicht, oder? Wie dumm von mir! Du hast diesen Teil verschlafen! Charles Parrish ist tot. Hinterrücks ermordet. Die arme Edie ist jetzt ein Waisenkind.« Ava schnalzte mit der Zunge. »Traurig.«
    Kev versuchte, zu atmen und die lähmenden Wellen der Furcht in Schach zu halten. »Tot? Wie? Wer … wer –«
    »Wer ihn umgebracht hat? Oh, das ist eine ganz unglaubliche Geschichte. Sie begann vor achtzehn Jahren, mit diesem mysteriösen, an Gedächtnisschwund leidenden, zornigen jungen Mann – eins von Ostermans Opfern. Er war überzeugt davon, dass der Firmenchef von Helix die Verantwortung für sein Leid trug, und
Bumm
.« Cheung tat, als würde sie mit einem Gewehr schießen, dann schüttelte sie betrübt den Kopf. »Es ist tragisch«, sinnierte sie. »Ich meine, wer trägt wirklich die Schuld? Dem armen Mann wurde nie geholfen. Das System hat versagt, alles andere ist eine furchtbare Kettenreaktion. Es ist wie in einer modernen Version von Hamlet. Am Ende sterben alle.« Sie gluckste vergnügt. »Oder werden gestorben sein, wenn wir mit euch fertig sind.«
    Kev schüttelte den Kopf. »Das könnt ihr mir nicht anhängen.«
    »Außerdem hat er Edie Parrish entführt und vergewaltigt«, fuhr sie fort. »Er hat ihr eine Gehirnwäsche verpasst und sie gefangen gehalten, anschließend hat er sich auf einer Baustelle auf die Lauer gelegt und auf seine Chance gewartet, Parrish mit einem Heckenschützengewehr den Schädel wegzupusten. Und heute ist es ihm gelungen. Gott sei Dank wurde die arme Edie verschont. Wer weiß, welche kranken, perversen Gedanken dem Kerl durch den Kopf gegangen sind. Da kriegt man Gänsehaut, findest du nicht?«
    »Du wirst Edie nicht bekommen«, wiederholte Kev mit verzweifeltem Starrsinn. »Sie ist untergetaucht.«
    »Wir haben sie bereits«, hänselte sie ihn. »Sie ist in diesem Augenblick auf dem Weg nach Hause, um ihre Schwester zu trösten. Wenn sie dort ankommt, wird Des sie in Empfang nehmen.«
    »Nein.« Sein Leugnen machte es nicht weniger wahr, doch er konnte nicht aufhören, das Wort zu wiederholen, diese Wahrheit von sich wegzustoßen.
    »Keine Sorge«, sagte sie. »Des wird sanft mit

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