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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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ausreichend sind, und außerdem –«
    »Nein. Ich spreche von meiner ganz persönlichen Geschichte. Obwohl ich glaube, dass sie Ihnen zum Teil bereits bekannt ist.«
    »Sie wollen einfach nicht begreifen«, erwiderte Edie hilflos. »Ich weiß überhaupt nichts über Sie. Ich kannte noch nicht mal Ihren Namen, bevor Sie ihn mir sagten. Warum geben Sie sich so kryptisch? Verraten Sie mir endlich, was Sie von mir wollen. Hören Sie auf, Andeutungen zu machen! Lassen Sie diese Psychospielchen!«
    »Das würde ich, wenn ich es könnte. Aber leider befinde ich mich in der dummen Lage, selbst nicht genau zu wissen, was ich von Ihnen will.«
    Edie fragte sich nervös, ob der Typ psychische Probleme hatte. So attraktiv und charismatisch er auch sein mochte, sein Gelaber ergab überhaupt keinen Sinn. »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    Die Augen auf seinen unberührten Kaffee fixiert, atmete Kev bedächtig aus.
    »Ich wurde vor achtzehn Jahren gefunden«, begann er leise. »Man hatte mich geschlagen, gefoltert. Ich litt an einer unerklärbaren Hirnschädigung. Konnte jahrelang weder sprechen noch schreiben. Ich schrubbte in einem Imbisslokal die Böden, spülte das Geschirr. Ich habe keine Erinnerung daran, wer ich früher war.«
    Edie starrte ihn sprachlos mit offenem Mund an. Das war die Hintergrundstory des ersten Bands der Fade-Shadowseeker-Reihe.
    Unmöglich, dass das Leben dieses Mannes den gleichen Verlauf … oh, bitte. Absolut ausgeschlossen. Er musste lügen. Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie sich mit aller Macht dagegen sträubte, ihm zu glauben.
    »Allerdings habe ich diese Träume«, fuhr er fort. »Lebhafte Träume. Ich dachte, dass sie vielleicht von dem Leben erzählen, das ich früher hatte. Einer der Träume handelt von dir, Edie.« Er streckte den Arm aus, berührte sanft ihren Handrücken. Der flüchtige Kontakt verursachte ihr einen Schauder.
    »Hast du mich früher schon einmal gesehen?«, fragte er. »Ich denke schon. Ich las es in deinen Augen, als dein Blick vorhin auf mich fiel. Ich lese es in deinen Büchern.«
    Edie nickte wie eine Marionette. Sie konnte ihn nicht anlügen, und es fiel ihr auch kein vernünftiger Grund ein, warum sie es tun sollte. »Es war vor sehr langer Zeit.«
    Seine Finger schlossen sich um ihre Hand. »Erzähl mir davon.«
    Also schilderte sie ihm, was sie wusste, nämlich den Vorfall an ihrem elften Geburtstag. Als der blutende, verbrannte Mann vor achtzehn Jahren ihren Vater in dessen Büro bei Flaxon um Hilfe angefleht hatte. Bevor das Sicherheitspersonal eingegriffen und der Verletzte einen der Bodyguards durch das Fenster geworfen hatte. Wie sie ihn vor ihren Augen fortgeschleift hatten, einem ungewissen Schicksal entgegen.
    Das war alles. Es schien so wenig, gemessen an seinem Wissensdurst, trotzdem schien er nicht enttäuscht. In seinen Augen funkelte verhaltene Aufregung. »Flaxon«, wiederholte er. »Interessant.«
    »Ich konnte mir keinen Reim auf das machen, was du sagtest, aber es klang entsetzlich«, schloss sie. »Es ging um Folter und Mord. Ich hatte jahrelang Albträume.«
    »Meinen Namen kanntest du nicht?«, hakte er nach. »Du hast ihn nie erfahren?«
    Edie schüttelte den Kopf. »Ich war erst elf«, sagte sie. »Ich habe nie gehört, dass jemand ihn nannte, falls ihn überhaupt jemand wusste. Meine Eltern weigerten sich, über dich zu sprechen. Ich wurde bestraft, wenn ich dich nur erwähnte.« Sie machte eine Pause. »Mein Vater könnte mehr wissen. Allerdings bezweifle ich, dass er gewillt wäre, mit dir darüber zu sprechen.« Was wahrscheinlich die Untertreibung des Jahres war.
    »Christopher Osterman hat mir das angetan.« Kev berührte die Narben in seinem Gesicht. »Es gab noch andere, aber er war die treibende Kraft.«
    Zumindest das war keine Überraschung. »Dr. O.« Der Name hinterließ einen bitteren Geschmack in ihrem Mund.
    »Du kanntest ihn?«
    Edie nickte. »Ich habe das Programm der Oase absolviert, als ich vierzehn war.«
    »Es scheint dich nicht zu erstaunen, dass er ein Psychopath war.«
    »Nein«, bestätigte sie. »Ich wusste, dass er Böses im Schilde führte. Ich sagte es meinem Vater, doch er glaubte mir nicht. Er dachte, ich wollte mich nur davor drücken, irgendwelche Fortschritte zu machen. Er hielt mich für eine schwache, zimperliche Miesmacherin.«
    »Also hat er dich gezwungen, an dem Programm teilzunehmen? Warum? Zu welchem Zweck?«
    »Ich war oft niedergeschlagen, schlecht in der Schule«, erklärte sie. »Mein

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