Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
Vom Netzwerk:
unterschied sich von ihm nur durch seinen schwarzen Kühlerumhang.
    Von zwei Seiten kamen sie auf ihn zu. Der im schwarzen Umhang hantierte unter dem Kühler. Ein säuerlicher Geruch stieg Schwarzlicht in die Nase. Erschrocken hielt er den Atem an und griff nach der Schließe seines schweren Gürtels. Der enge Schweber wurde für ihn plötzlich die sonnengebadete Arena, und die Zwillingsgiganten ungemolkene Tlys. Er wußte, was er tun mußte. Er wirbelte herum. Blauumhang zog gerade eine Waffe mit plumpem Lauf.
    Er schlug mit dem Gürtel zu. Wie ein Tlystrick wand er sich um die Hand mit der Waffe. Schwarzlicht zog daran, packte die Waffe und richtete den Lauf nach oben. Er spuckte einmal kurz. Der Riese heulte auf und knickte zusammen. Der blaue Dunst seines Umhangs vermischte sich mit der sich ausbreitenden Wolke gelben Paragases. Immer noch den Atem anhaltend, sprang Schwarzlicht aus der Wolke. Seine Augen brannten, sie sahen alles nur noch verschwommen, aber er hörte einen Wutschrei, sah eine schattenhafte Gestalt auf ihn eindringen und wurde kurz von der Sonne geblendet, die sich auf glänzendem Stahl spiegelte.
    Der Dolch wurde zum Stachel eines Tlys. Schwarzlicht packte zu und stieß, damit der Stachel den Tly selbst steche. Ein genagelter Stiefel sauste hoch. Er wich ihm aus wie der gepanzerten Klaue eines Tlys. Mit aller Willenskraft kämpfte er dagegen an zu atmen, und mit ganzer Körperkraft hielt er die Klinge, den Stachel, der ihn stechen wollte.
    Brennende Tränen strömten aus seinen Augen. Feuer schien seine Lunge erfaßt zu haben. Der Schweber begann zu schaukeln, sich um ihn zu drehen. Aber der Riese gab als erster nach. Schwarzlicht hörte ihn nach Luft keuchen, und spürte, wie seine Muskeln erschlafften, als das Gas wirkte. Der Dolch in der verdrehten Hand fand sein Ziel.
    Mit einem letzten Stöhnen sank der Riese zu Boden. Der schwarze Dunst seines Kühlers löste sich in der gelben Wolke auf. Ganz still lagen die fremden Zwillinge nebeneinander.
    Schwarzlicht mußte Luft holen. Mit letzter Willenskraft sprang er aus der säuerlichen Wolke hinaus aus dem offenen Schweber. Taumelnd landete er auf den Füßen und atmete keuchend ein.
    Als seine brennenden Augen wieder etwas sehen konnten, blickte er dem Schweber nach. Eine Reihe von Frachtbehältern folgte ihm auf dem Transportband. Nichts rührte sich. Schwarzlicht torkelte an die Wand einer Weinbar und lehnte sich dagegen.
    Ehe er sich noch erholt hatte, quietschten Bremsen auf dem Transportband. Die Frachtbehälter kamen zu einem rumpelnden Halt. Polizeisirenen heulten.
    Hastig tastete Schwarzlicht sich in die Dunkelheit der Bar. Er fühlte sich sicher, bis er eine Münze auf die Theke legen wollte und feststellte, daß er keinen Gürtel mehr trug.
    Er hatte ihn bei dem toten und dem durch das Gas betäubten Riesen gelassen. Der Schreck lähmte ihn fast. Die Schnalle mit dem Emblem seiner Schule auf Xyr würde ihn verraten. Wenn sie ihn jetzt schnappten, war er der nggongganischen Gerechtigkeit ausgeliefert.
    Er ließ sich in einer dunklen Nische nieder und bestellte einen Krug Seebeerenwein. Dann drückte er auf seine Marke und flüsterte: »Wildwurm«. Sofort leuchtete der Anhänger auf. Doch die Stimme, die sich meldete, gehörte zu einer automatischen Aufzeichnung: »Torkommunikationsdienst durch Anordnung des Ältestenrats eingestellt.«
    Er zuckte die Schultern. Eigentlich hatte er gar nichts anderes erwartet, und zu berichten gab es ohnehin noch nichts.
    Er sprang auf das Band, das zum hiesigen Büro des Hilfswerks führte. Vor der Tür des Gebäudes standen zwei Polizisten Wache. Hastig sprang er auf ein anderes Band. Wenn die Polizei hier aufpaßt, hatte sie zweifellos auch vor Schneefeuers Apartment Posten aufgestellt. Es blieb ihm also nur ein Weg – der über Steinbrecher.
    Den Jagdclansektor kannte er noch aus seiner Kindheit. Ein Radialband trug ihn aus dem Stadtzentrum zu einer Kette nackter brauner Hügel, deren untere Hänge zu Märkten und einfachen Felswohnungen ausgebaut waren. Die Clanhäuptlinge lebten wie Nomaden auf den flachen Kuppen.
    Er verließ das Band an der letzten Station und marschierte den Hügel hinauf. Als ihm zwei Speerwerfer des Clans begegneten, fragte er nach dem Weg zum Vater der Jagd. Sie durchsuchten ihn nach Waffen und schickten ihn einen Felspfad aufwärts. Er kam an einem Gatter mit Fastmenschen vorbei und hörte das Kreischen eines Tlys. Unwillkürlich duckte er sich. Aber das Tier saß

Weitere Kostenlose Bücher