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Die Macht der Dunkelheit

Die Macht der Dunkelheit

Titel: Die Macht der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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intensivierte Höhe. Schneefeuer und mein neues Ich versicherten mir, daß der Liebesakt jetzt zu einer Ekstase führt, wie sie es sich nie zuvor hätten träumen lassen.«
    Schwarzlicht tat sein Bestes, seine Eifersucht zu unterdrücken.
    »Die Übertragung hat sie wahrhaft unsterblich gemacht«, fuhr Werkzeugmacher freudig erregt fort. »Sie sind nun vor Krankheit und Erschöpfung sicher, vor Schmerzen und Alterserscheinungen. Ihre geistigen Kräfte sind über jedes vorstellbare Maß vervielfacht. Ihre Erinnerungsfähigkeit ist absolut. Sie können eine völlige und instantane Verbindung mit allen anderen Geistern in der Maschine eingehen. Sie haben die perfekte Daseinsform erreicht, wie ihr Primitiven sie sich nicht einmal für eure größten Götter vorgestellt habt.«
    Schwarzlicht schauderte.
    »Trink, das wird deine Laune bessern.« Werkzeugmacher goß ein, daß die Gläser überliefen. »Überleg dir das: zwölf Komma zwei Millionen menschlicher Geister – komplette Menschen – mit dem gleichen Raum, derselben Masse und Energie versorgt, die wir vorher für nur einen einzigen verschwendet hatten. Das ist der Grund, weshalb du auf deinem Weg hierher keine Menschen gesehen hast. Die meisten – jedenfalls hier in unserer Kugel – sind bereits übertragen. Wir haben nun die Möglichkeiten zwölf Millionen Menschen mehr als zuvor zu versorgen.« Er grinste. »Ich nehme an, du versuchst, dir unsere zukünftige Bevölkerungszahl auszurechnen. Das Problem wird komplex, weil ja niemand mehr stirbt. Es wird dich sicher freuen, zu hören, daß auch innerhalb des Computers Geburten stattfinden – ohne die bisherigen körperlichen Beschwerden und mit ungeheuerlich erweiterten Potentialen für Intelligenzauswahl, sowohl als auch Manipulierung und Umkombinierung der elterlichen Faktoren. Ohne diesen Zuwachs würde unsere Welt sterben. Jetzt dagegen kann die Zuwachsrate bestimmt werden. Das gibt es wohl selten auf primitiven Welten.«
    »Ich habe nicht versucht, mir etwas auzurechnen«, sagte Schwarzlicht mit heiserer Stimme. »Aber sage mir, wenn diese Übertragung all das ist, was du behauptest, weshalb hast du dann nicht gestattet, daß Schneefeuer dem Hilfswerk darüber berichtet? Würde sie nicht auch für andere Welten das Problem der Übervölkerung lösen?«
    »Unsere Einstellung ist wohlüberlegt«, erklärte Werkzeugmacher ein wenig tadelnd. »Wir exportieren unsere Kultur nicht – ganz einfach, weil sie überlegen ist. In Kontaktsituationen übernimmt die andere Rasse sie gewöhnlich und läßt ihre eigene Kultur sterben. Kulturen sind jedoch lebende Einheiten mit einem Recht auf eigenes Überleben. Wenn sie einander nahe verwandt sind, verschmelzen sie manchmal sogar mit gutem Erfolg. Ich sehe ein, daß ihr Menschenfreunde solche Verschmelzungen herbeiführen wollt. Unsere Kultur ist jedoch allen anderen viel zu weit voraus. Eine Verbindung unsererseits mit deiner Welt würde der nggongganischen Kultur zweifellos ein Ende machen, auch wenn die einzelnen Menschen überleben. Soweit wollen wir es nicht kommen lassen.« Hastig unterbrach er Schwarzlichts verärgerten Protest. »Wir meinen es gut, glaub mir, und die Weisheit unserer Einstellung hat sich schon vielfach bewährt. Kulturen wachsen. Wenn ihr Nggongganer für eine neue Technologie reif seid, werdet ihr sie selbst finden.«
    »Eure Einstellung ist falsch!« brauste Schwarzlicht auf. »Kulturen haben sich immer von Volk zu Volk verbreitete. Die Umstellung mag schmerzhaft sein, aber das ist der Fortschritt fast immer. Unsere Aufgabe als Menschenfreund ist, diese Schmerzen zu lindern.«
    Werkzeugmacher zuckte die Schultern. Er konnte seine Geringschätzung nicht ganz verbergen.
    »Doch jetzt zu Schneefeuer.« Schwarzlicht bemühte sich, seine Stimme nicht zu barsch klingen zu lassen und hob die Hand in der Geste, die besagte, daß er eine Gefälligkeit erbitten wollte. »Darf ich mit ihr sprechen, wo immer sie auch ist?«
    »Wenn sie möchte.« Werkzeugmacher deutete auf den Stereotank. »Du darfst allerdings nicht vergessen, daß die Übertragung ihr Wesen erweitert hat. Ich bezweifle sehr, daß du ihr noch etwas bedeutest. Aber du kannst dich ja selbst vergewissern.« Gelangweilt erhob er sich. »Mit allem Respekt, Menschenfreund«, er verbeugte sich auf nggongganische Art, »ich habe dich über so ziemlich alles informiert, jetzt muß ich mich wirklich wieder den Forschern zur Verfügung stellen, zur abschließenden histologischen Untersuchung. Ich

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