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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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einfach ziehen lassen. Und abgesehen davon: Es war eh viel zu gefährlich, für jeden von uns.
    »Als die Männer meines Großvaters auf dich geschossen haben und ich dachte, dass ich mitansehen müsste, wie du stirbst, da wollte ich auch sterben. Und als sie mich gefoltert haben, da hoffte ich, sie würden mich töten, weil ich mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen konnte.«
    Er blieb so abrupt stehen, dass ich beinahe gegen ihn geprallt wäre.Dann drehte er sich um, und so wutentbrannt, wie er mich ansah, hätte ich eigentlich bei lebendigem Leib verbrennen müssen. »Wie lange hast du so empfunden, bevor du einen Bund mit Gabriel eingegangen bist?«
    »Das kannst du mir doch nicht vorwerfen. Das war doch keine Absicht! Gabriel war mein Freund, sonst nichts.«
    Ashers Augen verdunkelten sich. »Aha, er war dein Freund«, wiederholte er in gefährlichem Ton. »Du gibst also zu, dass jetzt mehr zwischen euch läuft?«
    »Seit dem Tag, an dem wir in London angekommen sind. Da hat Gabriel herausgefunden, dass unser Bund nicht mehr besteht, und hat mich gebeten, ihm eine Chance zu geben«, gestand ich.
    »Und was hast du ihm geantwortet?«
    »Dass es nicht geht, weil ich dir niemals wehtun könnte.« Ashers Miene hellte sich ein kleines bisschen auf.
    Meine Ehrlichkeit zwang mich weiterzusprechen. »Aber ich habe Gefühle für ihn. Das habe ich gemerkt, als er die letzten Tage über weg war. Und das habe ich ihm gestern Abend auch gesagt.«
    Asher warf den Kopf zurück, als wolle er laut losbrüllen, stattdessen knirschte er nur mit den Zähnen.
    »Ich habe ihn gebeten, mir Zeit zu geben«, fuhr ich fort. »Dir Zeit zu geben, Asher. Keiner von uns beiden will dir wehtun.«
    »Na, das hast du ja super hingekriegt, Remy. Es auf die Art herauszufinden, hat tatsächlich alles besser gemacht.« Der Hass in seiner Stimme ließ mich zusammenzucken. »Geh zu ihm zurück und halt dich, verdammt noch mal, von mir fern!«
    Er schlug mit Worten auf mich los, dann marschierte er davon. Ließ mich einfach stehen, so wie er es seit Monaten machte, während ich ihn richtiggehend angewinselt hatte,mich zu lieben. Das war so ungerecht, dass es mir schwerfiel, meinen Zorn herunterzuschlucken.
    »Richtig. Ich habe ja ganz vergessen, dass du in unserer Beziehung immer so grundanständig warst«, schrie ich ihm hinterher. »Du hast ja nie gelogen. Andererseits: Hattest du nicht gesagt, das mit uns beiden, das wäre für immer, Asher? Aber das stimmte gar nicht, oder? Wer hat denn nun zuerst gelogen? Hast du überhaupt je was für mich empfunden, oder war ich nur die Eintrittskarte dafür, dass du dich wieder menschlich fühlen konntest? Hast du ein Glück, dass du mir für diese Verwandlung die Schuld in die Schuhe schieben kannst!«
    Eine Frau, die auf der anderen Straßenseite einen Kinderwagen schob, sah zu mir herüber, und ich wurde knallrot im Gesicht. So weit war es mit mir gekommen, dass ich Asher auf offener Straße anschrie, weil er nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Seit Monaten hatte er die Zügel in der Hand gehabt, während ich nur darauf reagiert hatte, was er tat. Man konnte einer Sache nur eine begrenzte Zeit hinterherlaufen, bevor man es satt hatte, weil man ja doch nichts erreichte.
    Mit tränenverschleiertem Blick lief ich zum Haus zurück. Das Ganze war so außer Kontrolle geraten, das konnte ich einfach nicht mehr ins Lot bringen. Hinter mir hörte ich schnelle Schritte und fuhr herum. Asher prallte mit mir zusammen, dann hob er mich hoch. Er küsste mich fest und hielt mich dabei schraubstockartig. Ich wehrte mich nicht, konnte den Kuss aber auch nicht erwidern. Dafür war viel zu viel geschehen. Als er merkte, dass ich nicht reagierte, hob er den Kopf, und wir sahen einander an – wortlos. Was sagte man jemandem, von dem man sich »entliebt« hatte?
    »Ich habe alles kaputt gemacht«, flüsterte er, und ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen. »Du hast mir vorgeworfen, ich würde mir die Art von Freundin wünschen, die einenHelden braucht, und du hattest recht damit. Ich wollte, dass du mich so brauchst.«
    Aber das konnte ich nicht. So ein Mädchen würde ich nie sein. Dafür war ich zu viele Jahre allein gewesen und hatte darauf gewartet, dass jemand mich vor den brutalen Übergriffen meines Stiefvaters retten würde. Irgendwann hatte ich das Warten satt gehabt und zu kämpfen gelernt. Das war nichts, was ich ungeschehen machen konnte. Auch nicht für Asher. Und: Dieses ängstliche, wütende Mädchen

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