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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Sergeant weiß es nicht. Wir haben eine Menge Haftbefehle. Aber sie redet wie eine Dame aus der Oberstadt.«
    »Moria. Aus dem Pereshaus.« Crit sog den Atem ein, plötzlich war er hellwach an diesem ärgerlichen Morgen. Er rutschte vom Grauen und warf dem Soldaten die Zügel zu, als er sich unter den Hals des Pferdes duckte und in den Laden hineinschaute.
    Das verdammte Geschäft sah aus wie das Stadtgefängnis, so viele Gittertüren hatte es. Und zwischen einem Trio Gardisten befand sich eine aufgeregte junge Frau, die ihre Fragen beantwortete und immer wieder heftig den blonden Kopf schüttelte.
    »He!« brüllte Crit und unterbrach dieses Verhör. Die Frau blickte ihn an; es war tatsächlich Moria, die bei dem Friedensbankett im Pereshaus die Gastgeberin gewesen war.
    Ehe das Pereshaus zu einem Haufen verkohlten Holzes und Schutt geworden war.
    »Moria«, sagte er. Und hörte sich das Ganze immer wieder an: vom Goldschmied Gorthis, der ihm in ein Ohr schrie, vom Sergeant, der Gorthis anbrüllte, den Mund zu halten, von der Frau, die schluchzte und versicherte, daß sie unschuldig und Gorthis ein Gauner sei, der das Gold wollte, das ihr gehörte, und daß Gorthis, ihr Feind, sie mit dem Versprechen, ihr zu helfen, hierhergelockt hatte.
    »Das Gold könnte wirklich ihr gehören«, sagte Crit bedächtig. »Beruhigt euch erst einmal alle. Ganz ruhig, ja? Ma'am, ich glaube, Ihr und das Gold und Gorthis solltet erst mal zur Oberstadt kommen, damit das Ganze geklärt werden kann. Es wird behauptet, daß ein Haftbefehl auf Euch ausgestellt sei. Ich weiß nichts davon, aber ich weiß, daß ich ein paar Fragen beantwortet haben möchte. Wo wohnt Ihr jetzt?«
    Das Gesicht der Frau hätte eine wächserne Maske sein können. Eine ehrliche Frau hätte vielleicht geantwortet. Ihre Augen hätten nicht so verzweifelt wie ein in die Enge getriebenes Wild dahin und dorthin geschaut. Crit hatte viel Erfahrung und kannte sich mit solchen Reaktionen aus. Er rollte sich eine Zigarette, um ihr Zeit zum Antworten zu geben, falls sie es wollte. Schließlich zündete er sich die Zigarette an der Türlampe an.
    »Nun, Sergeant, klären wir das Ganze in der Oberstadt. Ihr könnt Gorthis haben, die Frau kommt in meine Kommandantur, das Gold geht zur Aufbewahrung an Euren Hauptmann. Daß es ja nicht verlorengeht! Hört Ihr?«
    »Jawohl!« versicherte ihm der Sergeant. Crit nickte, sog an seiner Zigarette, um seine Nerven zu beruhigen, und ging zur Tür, als er plötzlich einen seltenen Anflug von Ritterlichkeit hatte. Er drehte sich zu dem Sergeanten um.
    »Bringt sie nicht so durch die Straßen! Es braucht nicht jeder auf sie aufmerksam zu werden! Und daß ihr ja kein Härchen gekrümmt wird! Verstanden?«
    »Jawohl!«
    Crit verließ das Haus, ließ sich die Zügel seines Grauen geben, saß auf und ritt durch die Menge, ohne auf die Fragen zu achten, die man ihm zubrüllte, und die Gerüchte, die sich schnell ausbreiteten. Dann die Straße hinauf, wo die letzten, etwas schüchterneren Neugierigen gafften, und um die Ecke herum.
    Ein Mann rannte vor ihm weg. Das war einer, der Grund hatte, ihn zu meiden. Crit war schon fast versucht, herauszufinden, was dieser Grund war, doch die Straßen waren glatt, und es waren zu viele Leute unterwegs, denen er ausweichen müßte. Die Chance den Mann einzuholen war gering, wenn Crit den Grauen nicht in Gefahr bringen wollte, und das wollte er ganz sicher nicht. Zu dieser frühen Stunde war noch viel Gesindel unterwegs, das am besten in einem Gedränge arbeitete wie in dem vor dem Goldschmiedhaus.
    Es war auch nicht seine Angelegenheit. Nicht die eines Soldaten.
    Er ritt weiter, hauptsächlich durch die noch schlafenden Straßen, und beschäftigte sich bereits wieder mit dem Problem der Kopfsteuer.
    Deshalb zuckte er fast zusammen, als ein warm vermummter Mann aus einer Gasse kam, ihn sah und auf ihn zurannte.
    »Herr Offizier - Herr Offizier - mein Sohn - o ihr Götter! Mein Sohn, sie haben meinen Sohn erstochen.«
    »Wer?« Er zügelte den Grauen, was für den Mann vielleicht nicht ungefährlich war. »Wie viele?« Die ganze verdammte Wache dieses Viertels war dort unten um die Ecke im Einsatz, und ein Taschendiebstahl, der mit Mord endete, war nichts Ungewöhnliches in dieser verdammten Stadt.
    »Kommt mit!« rief der Mann und rannte in die Gasse zurück. Ein Geschäftsmann, so wie er aussah. Und verzweifelt.
    »Verdammt!« Crit warf seine Zigarette weg, löste seine Armbrust aus ihrer Sattelhalterung

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