Die Macht der Macht

Höhe der Absätze – maximal sieben Zentimeter, sonst fallen Sie leicht unangenehm auf. In den Schuhen tragen Männer schwarze Strümpfe, Frauen ebenso, auch wennes draußen heiß ist. Zur vollständigen Kleidung gehört ein Gürtel aus Leder in der zu den Schuhen passenden Farbe.
    Dazu kommen noch die vielen Accessoires wie Uhren und Schmuck, Taschen und Stifte. Top-Manager tragen gerne teure Chronometer, am liebsten aus der Manufaktur. Sehr geschätzt werden von Kennern beispielsweise die Werke von Thomas Prescher. Er ist ein Deutscher, der im Schweizer Bauerndorf Twann mechanische Uhren baut, die ihm seine Kunden aus den Händen reißen. Da gab es zum Beispiel eine Uhrentrilogie aus Platin mit fliegenden Tourbillons, die nur als Satz abgegeben wurden und zusammen stolze 760000 Franken kosteten. Natürlich war die Produktion vollständig ausverkauft, bevor die ersten Uhren tickten. Auch für Frauen gibt es passende Uhren – von höchster Qualität, beeindruckend schön und atemberaubend teuer.
    Ein anderes Statement kann die Frau von Bedeutung mit einer It-Bag machen. Eine solche Luxustasche kommt aus Häusern wie Fendi oder Yves Saint-Laurent. Diese edlen Designerstücke sind limitiert und werden durch Prominente wie Kate Moss populär gemacht. Helga Normalkundin müsste auf ein solches Stück monatelang warten, wenn sie sich eine solche Tasche überhaupt leisten könnte. Das ultimative Signal von Reichtum und Einfluss also.
    Statussymbole können allerdings auch Stolperfallen sein. Klaus Kleinfeld ist ein Beispiel dafür. Auf einem offiziellen Siemens-Foto trug der heutige Vorstandsvorsitzende zunächst noch eine Rolex Submariner Date, Listenpreis zu dem Zeitpunkt 3270 Euro. Nach der Amtsübernahme als Siemens-Chef wurde die Uhr wegretuschiert. Es muss wohl mindestens eine Person gegeben haben, die sie für die Top-Führungskraft im Hause Siemens nicht mehr passend fand. Zu klotzig, zu billig? Man kann nur Vermutungen anstellen.
    Als Normalsterblicher sollten Sie extreme Modelle vermeiden. Mehrere Uhren gleichzeitig konnte mit Würdenur Nicolaus Hayek tragen. Entscheiden Sie sich lieber für ein dezentes, aber durchaus wertiges Modell. Auch sollte die Uhr unter die Manschette Ihres Hemdes passen. Ihre übrigen Accessoires sollten den von Ihnen beabsichtigten Eindruck unterstreichen. Die Wahl der richtigen Tasche, des richtigen Stifts und anderer Werkzeuge sollte durchaus mit Bedacht und passend zu Ihrem übrigen Outfit vorgenommen werden. Taschen, Schreibgeräte und technische Hilfen wie ein Smartphone dürfen gerne auffallen, aber nicht aufschreien. Auch die Entscheidung für die »richtige« Brille will wohl überlegt sein. Meiden Sie billige Accessoires aus Plastik oder mit Werbeaufdruck. Etwas Besonderes als Schreibgerät ist immer noch ein Füller – die Schrift wird mit Goldfeder und Tinte einfach anders und ein optisch geschickt ausgewähltes Schreibgerät macht meist einfach mehr her. Die Aktentasche unterstreicht Ihre Bedeutung – zu dick und zu schwer tragen nur die unteren Hierarchieebenen. Die Aktentasche der Wahl ist aus Leder oder aus einem modernen Material wie dem hochwertigen Nylon. Schwarz oder Anthrazit sind die Farben der Wahl, bei Leder geht noch ein dezentes Braun. Denken Sie daran, dass Sie die Tasche immer »zu allem« tragen werden oder schaffen Sie sich ein passendes Arsenal unterschiedlicher Taschen an. Ein absolutes Tabu auf der Führungsebene sind Rucksäcke.
Machen Sie sich mit Bedacht an die Auswahl Ihrer Kleidung und Ihrer Accessoires – Sie dürfen auffallen, aber bitte positiv!
hochwertig, aber nicht übertrieben
originell, aber nicht albern
besser ausgestattet als der Chef geht selten gut
wenn Sie Macht demonstrieren wollen, leisten Sie sich e i n e n klaren Regelverstoß oder e i n e deutliche Extravaganz – aber bitte mit Stil!
Der Titel als Machtsymbol
    Vieles ist als Symbol für Status und Macht geeignet: Der richtige Friseur, das gut gewählte Restaurant, der Arbeitgeber und das Wohnviertel, der richtige Firmenwagen und dazu der mit dem eigenen Namen gekennzeichnete Parkplatz dicht am Eingang.
    Am leichtesten erkennen Sie Ihre Bedeutung in einer Organisation an Ihrem Titel. Schon aus Adelszeiten wissen wir, dass ein Prinz bedeutender ist als ein Herzog und dieser in der Rangfolge über einem Fürsten steht. Diese Titel hatten vor 1919 eine größere Bedeutung, als nur Eindruck beim Gegenüber zu schinden. Mit den Titeln waren Ämter und Verantwortung verbunden. Auch