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Die Macht der Macht

Die Macht der Macht

Titel: Die Macht der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reiner Neumann
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das Konvolut ins Netz, das nahezu alles regelte und den Mitarbeitenden in den Filialen nahezu alles verbot. Nach entsprechenden Protesten wurden die Vorschriften des Papiers von den Verantwortlichen zu Empfehlungen umgedeutet. Aber – wer wird nicht den Empfehlungen der Führungskräfte folgen, die auch sonst über die weitere Karriere entscheiden?
    In Sachen Mode und Outfit erlebte die deutsche Politik lange Jahre der Dürre. Rudolf Nurejew beschrieb Politik als die »Sache fetter Männer mit Zigarren«, und Karl Lagerfeld schimpfte: »Der letzte gut angezogene Politiker war Walther Rathenau, vielleicht sind Minister deshalb so schlecht gekleidet, weil die Wahlbürger selber ein Schreck sind«. Doch die Lage hat sich gründlich gewandelt. Politiker setzen neuerdings immer öfter modische Akzente, parteiübergreifend. Unser früherer Außenminister Joseph Martin Fischer fand den Weg aus den Jeans mit Turnschuhen zum Dreiteiler mit edlem Schuhwerk, Klaus Wowereit tritt kompromisslos in feinstem Tuch auf, und auch Angela Merkel hat sich in Sachen Kleidung sehr gewandelt. Sagte sie früher noch »Mode ist nicht mein Ding«, tritt sie heute doch wesentlich schicker auf.
    In der Top-Etage gibt es einen klaren Dresscode: maßgefertigte Anzüge oder Hosenanzüge, erkennbar an den offenen Knopflöchern an den Ärmeln, hochwertige Lederschuhe, am besten handgefertigt, edle Manschettenknöpfe. Natürlich gibt es Ausnahmen, die sind in dieser Höhe allerdings rar gesät. Der große Unterschied liegt in den Kleinigkeiten – an den relevanten Details wie den Nähten identifiziert der Kenner wirklich hochwertige Kleidung. Wenn Sie dazugehören wollen, orientieren Sie sich auch optisch an den Erfordernissen.
    Es mag tatsächlich ein wenig einfallslos klingen, aber am weitesten kommen Sie, wenn Sie sich den herrschenden Erwartungen anpassen. Für Männer ist das im Geschäftsleben meist ein Anzug und für Frauen entsprechend ein Hosenanzug oder ein Kostüm. Die Farben sollten in der Regel eher gedeckt gewählt werden. Stecken Sie keine Stifte in die äußere Brusttasche Ihres Anzugs und vermeiden Sie ebenso, alles in den Taschen Ihres Anzugs verstauen zu wollen: Brieftasche, Kalender, Mobiltelefon, Schüsselbund und dergleichen mehr. So ein Sakko bietet viel Platz in vielen Taschen. Allerdings beulen die Taschen dann aus, und das ist nicht wirklich schick. Spätestens dann, wenn Sie vor ein Auditorium treten, sollten Sie Ihre Taschen ausleeren. Der Anzug sitzt, und Sie machen einen deutlich besseren Eindruck.
    Tragen Sie zum Anzug das richtige Hemd – lange Ärmel, die etwa zwei Zentimeter unter dem Ärmel des Sakkos hervorschauen. In gehobenem Kontext tragen Sie ein Hemd mit Manschettenknöpfen. Die am besten geeigneten Farben sind weiß, hellgrau oder blau. Schwarze Hemden wirken optisch sehr massiv und damit oft leichtbefremdlich – vielleicht werden diese darum auch vom Wachschutz bevorzugt. Frauen sollten im geschäftlichen Rahmen eher Blusen statt Shirts oder Pullis tragen, das wirkt seriöser.
    Zum Anzug gehört eine Krawatte – das ist der Standard. Mit einer passenden Krawatte können Sie Geschmack zeigen und Aufmerksamkeit erregen. Durch eine geschickt gewählte Krawatte lenken Sie den Blick Ihres Gegenübers in Ihr Gesicht. Meiden Sie Krawatten, auf denen sich beispielsweise kleine Tiere tummeln. Das ist wenig geschmackvoll. Richtig gebunden reicht die Krawatte bis zum Gürtel. Fliegen stehen den wenigsten und sollten daher sehr bewusst gewählt werden. Tragen Sie eine Fliege, wenn Sie Ihnen wirklich gut steht (holen Sie dazu ein paar kritische Drittmeinungen ein) und Sie sich wohl damit fühlen. Damen können eine Kette mit einem schönen Anhänger oder mit großen Gliedern als Alternative wählen. Wenn Sie ganz mutig sein wollen, machen Sie es wie Elisabeth Schäffler und tragen bei besonderen Anlässen auch einmal einen Anzug mit Krawatte – gerade als Frau. Der muss dann aber perfekt geschnitten sein und mit dem nötigen Selbstbewusstsein zur Schau gestellt werden. Wenn es ganz fein werden soll, tragen Sie zum Anzug ein Einstecktuch, natürlich in einer anderen Farbe als die Krawatte.
    Die passenden Schuhe sind schwarz oder braun, etwas anderes geht nicht. Es sollten Lederschuhe sein, am besten mit einer Ledersohle und selbstverständlich gut gepflegt. Unterschätzen Sie niemals, wie sehr Ihnen andere auf die Schuhe schauen. Frauen können gerade mit schicken Schuhen interessante Akzente setzen. Wichtig ist die

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