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Die Macht der Macht

Die Macht der Macht

Titel: Die Macht der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reiner Neumann
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Prozent der Befragten angeführt. Segeln hingegen, noch 1971 für 14 Prozent der Lieblingssport, ist inzwischen von der Liste verschwunden.
Kleider machen Leute
    Macht setzt Zeichen. Ob Sie Chef oder Chauffeur sind, sollte man schnell und eindeutig erkennen können. Die Zeichen der Macht haben ihren besonderen Wert dadurch, dass sie erkennbar sind. Statussymbole sind ein Stück Selbstdarstellung. Sie sind Objekte, die den gesellschaftlichen Stand und den sozialen Status des Besitzers deutlich machen. Statussymbole machen Eindruck – dem kann sich kaum jemand entziehen. Wer eine Position einnehmen will, muss den richtigen Eindruck vermitteln. Für die Karriere ist es nützlich, um die Bedeutung von Statussymbolen zu wissen und diese angemessen einzusetzen.
    Macht- und Statussymbole haben durchaus ihre Wirkung. Das sind der Titel auf der Visitenkarte, der besser ausgestattete Dienstwagen, die Business-Class bei der Lufthansa, das neueste Notebook, das größere Büro und die »eigene« Sekretärin. Diese Merkmale zeigen Dritten, welche Rolle und welche Bedeutung Sie im Unternehmen haben – für Kollegen und Mitarbeiter unterstreichen Sie Ihren Status. Im Spiel um die Macht und mit der Macht bleiben solche Signale von großer Bedeutung. Sie markieren und verteidigen damit Ihr Revier. Und selten kann sich jemand seiner Position so sicher sein, dass er tatsächlich auf diese unterstreichende und bestätigende Botschaft verzichtete.
    Die gezielte – oder eben die unachtsame – Auswahl der Dinge, mit denen wir uns umgeben, ist ein deutliches Statement. Ein attraktiv gestalteter Füller mit Goldspitzemacht eine andere und qualifizierte Aussage über den Besitzer als ein billiger Plastikkugelschreiber. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass die Apple-Produkte sich zuerst in den Führungsetagen durchgesetzt haben und in der Welt der schönen Dinge – PR-und Werbeagenturen, Film und Medien.
    Sie demonstriert ihren Status auch durch die geschickte Auswahl der Kleidung. So mancher Manager macht es ganz instinktiv richtig: Maßanzug, Lederschuhe, in der Hand das neueste Smartphone. Je nach Unternehmen und Umfeld gibt es hier klare Spielregeln, die man lernen muss, um die richtigen Signale zu senden. Wer etwas werden will, muss demonstrieren, dass er es tatsächlich werden könnte. Tatsächliche und zukünftige Führungskräfte sollten so auftreten, dass ihnen der Job auch zugetraut wird.
    Das Äußere hat einen klaren Anteil an Ihrer Karriere. Und da sind eindeutige Signale eine klare Interpretationshilfe für Ihr Umfeld. Heinrich Hiesinger griff bei seiner ersten Pressekonferenz für ThyssenKrupp daneben. Der Ex-Siemens-Manager erschien mit einem relativ billigen Aktenkoffer, und zu allem Übel posierte er damit vor den Fotografen. »Am nächsten Tag nahm das Tuscheln auf den Fluren der Essener Zentrale kein Ende«, klagt einer aus Hiesingers Entourage. Die Botschaft ist klar und eindeutig: »Kleider« machen Leute.
    Unangenehm aufgefallen durch wenig angemessene Kleidung ist Villy Søvndal, der dänische Außenminister. Er sorgte mit seinem Auftritt für Aufregung in der heimischen Presse. Denn zur Pressekonferenz mit seinem amerikanischen Pendant Hillary Clinton erschien er bekleidet mit einer zerknitterten Jacke und einem ebensolchen Hemd mit offenem Kragen sowie einer schief gebundenen Krawatte. In der Brusttasche des Jacketts trug er einen Kugelschreiber.
    Immer mal wieder gibt es Umfragen nach dem am besten angezogenen Mann. Den ersten Platz belegt meist Cary Grant, Jahrgang 1904. Wie schafft es ein Mann, noch 25 Jahre nach seinem Tod als Stilikone verehrt zu werden? Vermutlich, weil er zeitlebens jeden Firlefanz ablehnte. Sein Markenzeichen waren Anzüge, die er mit einer Nonchalance trug, die nach Ansicht vieler Autoren keiner seiner Nachgeborenen je erreichen wird. Kleidung ist der Klassiker in Sachen Status.
    Auch die Schweizer UBS wünscht sich ihre Mitarbeiter in korrekter Kleidung – das heißt dunkler Anzug, schwarze Schuhe, weißes Hemd und Krawatte im UBS-Rot. Damit das auch alle begreifen und richtig umsetzen, gab es einen Dresscode, ein vierzigseitiges Kleidungsbrevier – Piercings, enge Röcke und Krawatten in knalligen Farben sind demnach tabu, ebenso wie aufdringlicher Schmuck bei Damen oder durchscheinende Unterwäsche, Herren sollen keine Socken mit auffälligen Mustern tragen – verpönt sind ebenso aufdringliche Gerüche nach Zigarren oder Knoblauch. Vor knapp einem Jahr stellte die UBS

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