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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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zu wissen, wobei ich ihr helfen soll.
    »Such die Wanze«, sagt sie. »Sam, lass den Motor laufen.«
    »Roger«, bestätigt er.
    »Ich soll was suchen?«, frage ich.
    »Sie benutzen Wanzen, um Fahrzeuge zu verfolgen. Das haben sie bei Katarina und mir auch gemacht.«
    »Wie sieht so’n Ding aus?«
    »Keine Ahnung. Aber die Zeit läuft, mach schnell.«
    Ich würde am liebsten lachen. Momentan gibt es nicht eine einzige Sache in der Welt, die ich schnell machen könnte. Aber dennoch: Während Sechs um den Wagen herumläuft, lasse ich mich langsam auf die Knie sinken und krieche unter das Auto, wobei ich meine Hände suchend über den Unterboden gleiten lasse. Bernie Kosar beginnt, an der Stoßstange herumzuschnüffeln und arbeitet sich weiter nach vorne vor.
    Ich finde die Wanze in kürzester Zeit. Es ist ein kleines rundes Objekt, nicht größer als eine Vierteldollarmünze, und klebt an der Plastikverkleidung des Benzintanks.
    »Ich hab sie!«, rufe ich und pflücke das Ding ab. Dann manövriereich mich wieder unter dem Wagen hervor und reiche Sechs die Wanze. Sie untersucht sie flüchtig, dann lässt sie sie in ihre Tasche fallen.
    »Willst du sie nicht zerstören?«
    »Nein«, antwortet Sechs. »Sieh noch mal nach. Wir müssen sicher sein, dass es nicht eine zweite oder dritte gibt.«
    Ich krieche wieder unter den Wagen und suche ihn von vorn bis hinten ab, kann aber weiter nichts entdecken.
    »Bist du sicher?«, fragt Sechs, als ich aufstehe.
    »Ja.«
    Wir setzen uns zurück in den SUV und geben Gas. Es ist zwei Uhr morgens. Sam fährt in Richtung Westen. Nach Anweisung von Sechs hält er die Geschwindigkeit zwischen hundertdreißig und hundertvierzig. Ich mache mir ziemliche Sorgen wegen der Polizei. Nach knapp fünfzig Kilometern biegt Sam auf eine Autobahn ab und fährt nach Süden.
    »Wir sind fast da«, sagt Sechs. Drei Kilometer später fordert sie Sam auf, von der Autobahn abzufahren. »Halt an! Genau hier! Stopp!«
    Sam bringt den Wagen neben einem Sattelzug zum Stehen, dessen Fahrer gerade tankt. Sechs macht sich unsichtbar, steigt aus und lässt die Tür angelehnt.
    »Was hat sie vor?«, fragt Sam.
    »Ich weiß es nicht.«
    Nach ein paar Sekunden wird die Tür wieder zugeknallt. Sechs wird sichtbar und weist Sam an, wieder auf die Autobahn zu fahren, diesmal in nördliche Richtung. Sie entspannt sich ein bisschen und hält sich nicht mehr krampfhaft am Armaturenbrett fest.
    »Muss ich wirklich erst fragen, was du da gerade gemacht hast?«, sage ich.
    Sie dreht sich zu mir um. »Dieser Truck fährt nach Miami.Ich hab die Wanze an der Unterseite des Anhängers befestigt. Hoffentlich folgen sie ihm erst mal ’ne Weile, während wir nordwärts fahren.«
    Ich schüttele den Kopf. »Wird bestimmt eine interessante Nacht für den Fahrer.«
    Als wir an Ocala vorbeigefahren sind, bittet Sechs Sam, wieder von der Autobahn abzufahren und hinter einem Einkaufszentrum in der Nähe anzuhalten.
    »Hier übernachten wir heute«, sagt sie. »Genauer gesagt werden wir uns beim Schlafen abwechseln.«
    Sam öffnet die Fahrertür und dreht sich zur Seite, um die Füße aus dem Wagen zu strecken. »Äh, Leute? Ich hätte es vielleicht schon früher sagen sollen, aber ich hab eine ziemlich üble Verletzung am Bein. Es tut höllisch weh und wahrscheinlich werde ich gleich ohnmächtig.«
    »Wie bitte?« Ich springe aus dem Wagen und stelle mich neben Sam. Er krempelt das verschmutzte rechte Bein seiner Jeans hoch. Direkt über dem Knie ist eine Wunde. Sie ist nicht viel größer als eine Kreditkarte, aber wahrscheinlich drei oder vier Zentimeter tief. Frisches sowie geronnenes Blut bedecken Knie und Schienbein.
    »Du meine Güte, Sam!«, rufe ich erstaunt. »Wann ist das passiert?«
    »Kurz bevor ich dem Mog das Schwert abnehmen konnte. Ich hab’s aus meinem Bein gezogen.«
    »Okay. Steig aus dem Wagen«, sage ich. »Leg dich auf den Boden.«
    Dann öffne ich die Heckklappe und hole den Heilungsstein aus meinem Kasten. »Halt dich irgendwo fest, Mann. Es könnte etwas … wehtun.« Sechs reicht Sam die Hand. Dankbar hält er sie fest.
    Sobald ich den Stein auf seine Verletzung presse, windetsich Sam vor Schmerzen. Jeder Muskel in seinem Körper ist angespannt. Es sieht aus, als ob er jeden Moment das Bewusstsein verliert. Die Haut an seiner Wunde wird erst weiß, dann schwarz und nimmt schließlich eine helle, blutrote Farbe an. Ich bereue sofort, dass ich den Stein bei einem Menschen anwende. Was hatte Henri noch mal dazu

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