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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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meine letzte Rettung war, kümmerte mich das nicht weiter.
    Ich rannte zur Straße hinunter, der Schnee knirschte unter meinen Füßen. Zunächst zitterte ich noch vor Kälte, dann spürte ich nichts mehr. Als ich an unserem in der Garage geparkten Auto vorbeikam, wünschte ich mir, ich hätte meinen Führerschein bereits mit sechzehn gemacht, so wie es in Colorado erlaubt war. Zed hatte mir eigentlich Fahrstunden geben wollen, aber wir waren nie dazu gekommen. Na egal, es waren nur ein paar Meilen quer durch die Stadt. Das würde ich schon schaffen.
    Jetzt rannte ich nicht mehr, sondern ging, als ich hinter den Skihütten in die steile Straße einbog, die zu der Seilbahnstation führte. Der Schnee unter meinen Füßen war zu hart gefrorenen Furchen festgetrampelt. Als ich auf meine Zehenspitzen hinunterblickte, bemerkte ich, dass meine Schuhe in Fetzen hingen und meine Füße bluteten. Seltsamerweise scherte mich das nicht sonderlich. Ich näherte mich dem Haus der Benedicts mit Vorsicht, da ich nicht wusste, welche Sicherheitsvorkehrungen sie getroffen hatten. Sie hatten sich für einen Angriff gewappnet und waren sicherlich noch immer auf der Hut. Nach etwa hundert Metern stieß ich plötzlich an eine Schranke, keine echte, wohlgemerkt; es war mehr ein Gefühl der Angst, ein inneres Sträuben, das mich zur Umkehr drängte. Ich schirmte mich schnell ab und zwang mich weiterzugehen; mein Wille, zu Zed zu gelangen, war weitaus stärker als mein Fluchtinstinkt. Als ich losrannte, spürte ich, dass ich irgendeine Art von Alarm ausgelöst hatte. Lichter gingen im Haus an, erst oben in den Schlafzimmern, dann unten auf der Veranda.
    Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Hatte ich tatsächlich geglaubt, ich könnte so ohne Weiteres mitten in der Nacht an ihre Tür klopfen? Wir waren hier in Amerika und nicht in England - hier trugen doch alle eine Waffe mit sich herum. Vermutlich wurde ich von einer Kugel getroffen, bevor ihnen aufging, wer ich war. Schlagartig hielt ich das Ganze für keine so gute Idee mehr. Unschlüssig blieb ich stehen und überlegte, ob ich die Kraft hatte, mich einfach umzudrehen und nach Hause zu gehen.
    »Stehen bleiben! Und Hände hoch, sodass wir sie sehen können!« Die Stimme eines Mannes, ich kannte sie nicht.
    Wie erstarrt blieb ich stehen - zu durchgefroren, um mich zu rühren oder zu denken.
    Ich vernahm das unverkennbare Schnappen eines Gewehrbolzens - ein Geräusch, das ich nur aus Filmen kannte. Vor meinem inneren Auge liefen bekannte Bilder ab: Bugsy Malone - kommen Sie mit erhobenen Händen heraus. Ich unterdrückte einen hysterischen Lachanfall.
    »Komm rüber ins Licht, damit wir dich sehen können.«
    Ich zwang mich dazu, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    »Ich habe gesagt: Hände hoch.«
    Ich erhob zitternd meine Hände.
    »Trace, das ist Sky!« Zed stürzte aus dem Haus, wurde aber am Arm festgehalten. Sein älterer Bruder Trace, der Polizist aus Denver, wollte ihn nicht weiterlassen.
    »Es könnte eine Falle sein«, sagte Trace warnend.
    Victor trat hinter mir aus der Dunkelheit hervor. Er hatte sich von hinten an mich herangeschlichen und zielte mit einer Pistole auf meinen Rücken.
    »Lass mich los!« Zed versuchte sich zu befreien, aber Saul war Trace zu Hilfe geeilt und sie hielten ihn gemeinsam fest.
    »Warum benutzt du nicht einfach Telepathie?«, fragte Saul seelenruhig, so als wäre es das Normalste von der Welt, dass ein Mädchen im Morgenmantel um drei Uhr morgens vor seiner Haustür stand.
    Ich schluckte. Mir schwirrten zu viele Stimmen im Kopf herum. »Kann ich hereinkommen? Sie sagten, ich könnte kommen.«
    »Ist sie allein?«, fragte Trace Victor.
    »Wie’s aussieht, ja.«
    »Frag sie, nur um sicherzugehen.« Trace ließ das Gewehr sinken. »Wir können uns keine Fehler erlauben.«
    »Fass sie nicht an, Victor! Lass sie in Ruhe!« Zed riss sich von seinem Bruder und Vater los und sprang die Verandastufen hinunter.
    »Zed!«, schrie Saul.
    Aber es war zu spät. Zed war mit wenigen Schritten bei mir und schlang seine Arme um mich. »Ach Schatz, du bist ja halb erfroren!«
    »Tut ... tut mir leid, dass ich in diesem Aufzug hier aufkreuze«, murmelte ich.
    »Hör endlich auf, so verflucht britisch zu sein - du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Alles ist gut.«
    Saul eilte zu uns, brachte es aber nicht übers Herz, mich von seinem Sohn zu trennen. »Nichts ist gut, bis wir wissen, warum sie hier ist. Sie ist einfach durch unsere Sicherheitszone

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