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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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ersten Eierkuchen auf den Teller. Sein Streberimage begann zu bröckeln, als ich sah, wie froh er darüber war, nicht zur Schule gehen zu müssen.
    »Wie an diesem Tag im September?« Ich wandte mich an Zed. »Da hattest du an einem Freitag gefehlt.«
    »Ach das. Ja. Da hatten wir Trace bei der Jagd nach den Typen geholfen, die im Zuge ihrer Drogengeschäfte diese Familie erschossen hatten.«
    Ich erinnerte mich daran, wie erschöpft Zed gewirkt hatte, als ich ihm am folgenden Samstag oben am Hang in der Geisterstadt begegnet war.
    »Und in diesen Familienratssitzungen ... seht ihr da etwa mit an, was passiert ist?«
    »Ja, und unser Erfolg gibt uns recht«, sagte Trace, als er sich mit seinem Teller hinsetzte. »Wir haben dieses Ar...«, er sah, wie seine Mutter die Stirn runzelte, »diesen Armleuchter erwischt. Anfang nächsten Jahres wird ihm der Prozess gemacht.«
    »Um uns brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Sky«, fügte Zed hinzu, da er wusste, was in mir vorging, auch wenn er nicht wie ich über die Gabe verfügte, Emotionen lesen zu können. »Das ist unser Job.«
    »Wir sind ein Familienunternehmen«, sagte Xav und träufelte Ahornsirup auf seinen Eierkuchen. »Und sorgen dafür, dass es im Savant-Netzwerk rundläuft.«
    »Und wir sind stolz darauf«, schloss Victor und tippte auf den leeren Platz vor sich. »Wo ist meiner?«
    Ein Teller mit einem frischen Eierkuchen schwebte durch die Luft auf ihn zu. Zed legte mir schnell die Hand über die Augen. »Keine Lassotricks!«
    Ich lachte. »Versprochen: keine Experimente mehr mit Essen.«

    Nach dem Frühstück wurde es dann ernst. Saul schaute kurz bei seinem Angestellten an der Seilbahn vorbei, ob alles in Ordnung war, dann kam er zurück und schüttelte sich den Schnee von den Schuhen.
    »Wir sind dann alle so weit«, verkündete er. »Wir versammeln uns im Familienzimmer.«
    Zed führte mich in einen Raum am anderen Ende des Hauses, der gleichzeitig das Spielezimmer war. Trace und Victor schoben die Tischtennisplatte beiseite, während Uriel und Yves einen Kreis aus Sitzkissen auf dem Boden verteilten.
    »Wir möchten, dass du einfach bei Zed sitzen bleibst«, sagte Saul und nahm mir gegenüber Platz.
    »Was passiert jetzt?« Ich war ziemlich angespannt. Worauf hatte ich mich da bloß eingelassen?
    »Wir gehen wie bei einer Ermittlung vor.« Trace setzte sich rechts von mir. »Das ist durchaus angebracht, denn wir glauben, dass dem, was mit dir passiert ist, ein Verbrechen zugrunde liegt.«
    »Ich fühle mich in der Tat so, als hätte jemand mein Hirn ausgeraubt«, sagte ich.
    »Wir alle werden dich mithilfe unserer jeweiligen Gabe lesen - aber keine Angst, wir werden nicht zu übergriffig sein. Wir werden ganz vorsichtig vorgehen und wollen nur erspüren, was die vielversprechendste Spur ist.« Trace blickte Zed an. »Ich muss deine Hand halten, wenn Zed jetzt mal loslassen würde. Ich muss dich berühren, damit meine Gabe wirken kann. Es sollte mir möglich sein zu sagen, wo du dich aufgehalten hast, bevor du in der Lagerhalle gelandet bist. Du brauchst dich nicht zu erinnern; wenn du an jenen Orten physisch anwesend warst, müsste ich dich aufspüren können. Und unser Wunderknabe hier muss als der siebte Sohn das Ganze kanalisieren, da er der Mächtigste von uns allen ist.«
    Ich fuhr zu Zed herum. »Ist das wahr?«
    »Ja, ich bin quasi der Bildschirm, der die Informationen zeigt. Ich bündele alle Ergebnisse, denn ich sehe jeweils, was die anderen sehen.«
    »Und er braucht noch nicht mal Batterien«, scherzte Will, als er sich links von mir hinlümmelte.
    Sie machten Witze darüber, aber jetzt konnte ich endlich das Düstere, das ich an Zed ausgemacht hatte, verstehen; es war der Rückhall all des Bösen, das er mitansehen musste. Es waren ja nicht nur seine eigenen Bilder, er empfing auch die der anderen, und so sah er die Dinge von allen Seiten und in deutlicherer Schärfe als der Rest seiner Familie. Kein Wunder, dass er das Gefühl gehabt hatte, in diesem Sumpf zu versinken, bis er endlich einen Anker gefunden hatte.
    Uriel, der Zweitälteste, der gerade promovierte, schob Will beiseite.
    »Hi Sky, ich hab mich dir noch gar nicht richtig vorgestellt. Ich bin der einzige Vernünftige hier in der Familie.«
    »Das kann ich sehen.«
    »Meine Gabe besteht darin, Erinnerungen lesen zu können, alles, was in der Vergangenheit liegt. Ich weiß, dass du Angst hast, ich könnte deine Geheimnisse ausposaunen, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen:

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