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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Wow, wie war das denn bitte passiert? Schon möglich, dass sie sich ein klitzekleines bisschen ähnlich sahen, aber was ihr Auftreten anging, kamen sie von verschiedenen Planeten.
    »Miss Bright kann meinen Platz am Klavier einnehmen.« Mr Keneally strich zärtlich über den Flügel.
    Ich wollte wirklich nicht vor allen spielen.
    »Ähm, Mr Keneally, mir wäre es lieber ...«
    »Setzen.«
    Ich setzte mich und stellte die Höhe des Hockers auf meine Größe ein. Wenigstens kannte ich das Stück.
    »Lass dich vom Professor nicht einschüchtern«, murmelte Nelson und tätschelte mir kurz die Schulter. »So macht er das mit jedem - er stellt die Nerven auf die Probe, sagt er immer.«
    Ich spürte, dass ich mit meinen bereits am Ende war, während ich darauf wartete, dass alle ihre Plätze eingenommen hatten.
    »Okay, dann wollen wir mal hören«, sagte Mr Keneally, der im Publikum saß und zuschaute.
    Schon mit der ersten Berührung wusste ich, dass der Flügel ein echtes Schätzchen war - perfekt gestimmt, kraftvoll und mit einer großen Klangbreite. Nichts wirkte auf mich so entspannend, wie am Klavier zu sitzen, es schuf eine Barriere zwischen mir und den anderen Leuten im Raum. In die Noten einzutauchen milderte mein Lampenfieber und ich fing an, Spaß zu haben. Ich lebte für die Musik auf die gleiche Weise, wie meine Eltern für die Kunst lebten. Es ging mir nicht um den Auftritt - eigentlich spielte ich lieber in einem leeren Raum für mich ging es darum, Teil der Komposition zu werden, die Noten zu spielen und ihnen den Zauber zu entlocken. Wenn ich mit anderen zusammenspielte, waren sie für mich nicht Menschen mit ihren jeweiligen Charaktereigenschaften, sondern Töne: Nelson, geschmeidig und locker; Yves, der Klarinettist, poetisch, schlau und manchmal witzig; Zed - tja, Zed war der Herzschlag, der die Melodie vorantrieb. Mir kam es so vor, als begreife er die Musik auf ähnliche Weise wie ich, sein Gespür für Stimmungs- und Tempiwechsel war nahezu perfekt.
    »Sehr gut, nein, hervorragend!«, rief Mr Keneally, als wir zu Ende gespielt hatten. »Ich fürchte, ich bin gerade aus der Jazzband rausflogen.« Er zwinkerte mir zu.
    »Du warst genial!«, sagte Nelson leise, als er hinter mir vorbeiging.
    Danach wandte sich Mr Keneally der Organisation der Chor- und Orchesterproben zu, aber es wurde niemand anderes nach vorn gerufen, um zu spielen. Ich wollte meinen sicheren Platz im Schutz des Flügels nicht aufgeben und so blieb ich, wo ich war, starrte auf das Spiegelbild meiner Hände im offenen Flügeldeckel und glitt mit den Fingern über die Tasten, ohne sie anzuschlagen. Ich spürte eine leichte Berührung an der Schulter. Die Schüler verließen gerade den Raum, doch Nelson und der Klarinettist waren hinter mich getreten. Zed stand ein Stück abseits und machte noch immer ein Gesicht, als wäre er lieber ganz woanders.
    Nelson zeigte auf den Klarinettisten. »Sky, das ist Yves.«
    »Hallo. Du spielst echt gut.« Yves lächelte und schob seine Brille auf dem Nasenrücken zurecht.
    »Danke.«
    »Der Idiot da ist mein Bruder Zed.« Er machte eine vage Handbewegung in Richtung des finster dreinblickenden Bikers.
    »Komm jetzt, Yves«, brummte Zed.
    Yves ignorierte ihn. »Kümmer dich einfach nicht um ihn. Er ist mit jedem so.«
    Nelson lachte und drehte sich weg.
    »Seid ihr Zwillinge?« Sie entsprachen dem gleichen Typ, mit dem gleichen goldbraunen Teint, aber Yves hatte ein rundes Gesicht und sein schwarzes, glänzendes Haar war glatt. Er sah aus wie ein junger Clark Kent. Zed hatte markante Gesichtszüge, eine kräftige Nase, große Augen mit langen Wimpern und einen dichten Lockenschopf; seine Sorte fand sich eher bei den verrufenen Bad Boys als bei den netten Langweilern. Ein gefallener Held, eine tragische Figur, die zur dunklen Seite übergetreten war wie Anakin Skywalker ...
    Bleib bei der Sache, Sky.
    Yves schüttelte den Kopf. »Bloß nicht! Ich bin ein Jahr älter als er. Ich bin in der Oberstufe. Er ist das Küken der Familie.«
    Noch nie hatte ich jemanden gesehen, zu dem diese Beschreibung so wenig passen wollte. Meine Hochachtung für Yves stieg gewaltig, da er sich durch seinen Bruder ganz offensichtlich nicht einschüchtern ließ.
    »Oh Mann, danke, Bruderherz. Das wollte sie jetzt ganz bestimmt wissen.« Zed verschränkte die Arme und tappte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden.
    »Wir sehen uns bei der Bandprobe.« Yves zog Zed mit sich.
    »Ja, klar«, murmelte ich und sah den zwei Brüdern

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