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Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky

Titel: Die Macht der Seelen 1 - Finding Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Tatsache, dass er ein paar Nummern zu groß für mich war, so ungefährlich, für ihn zu schwärmen; mehr als das würde zwischen uns nämlich nie passieren, denn eher fiele der Mond vom Himmel, als dass ein Zed Benedict mich bemerken würde.
    Unsere Wege kreuzten sich einmal, aber außerhalb der Schule - und ich gab bei dieser Begegnung keine besonders gute Figur ab. Auf meinem Weg nach Hause machte ich einen Abstecher zum Supermarkt, um Milch zu kaufen, und lief dort ausgerechnet Mrs Hoffman in die Arme. Während sie mich ins Kreuzverhör nahm, wie ich denn in den einzelnen Fächern in der Schule so zurechtkam, schickte sie mich wie einen Laufburschen im Laden herum, um Sachen für sie herbeizuholen.
    »Sky, Schätzchen, ich hätte gern noch ein Glas Dillsoße«, sagte sie und zeigte auf ein kleines grünes Glas auf dem obersten Regalbord.
    »Okay.« Ich schielte nach oben. Das Glas stand für uns beide außer Reichweite.
    »Warum nur machen Sie diese furchtbaren Regale immer so hoch?«, sagte Mrs Hoffman ungehalten. »Ich hätte nicht übel Lust, mich beim Geschäftsführer zu beschweren.«
    »Nein, nein.« Eine derartige Szene wollte ich mir unter allen Umständen ersparen. »Ich komm da schon ran.« Ich warf einen Blick den Gang hinunter auf der Suche nach einer zufällig irgendwo herumstehenden Leiter, als ich ganz am anderen Ende Zed sah.
    Mrs Hoffman erspähte ihn ebenfalls. »Na, sieh mal an; da ist ja einer der Benedict-Jungs, Xav, nein, Zed. Alberne Namen, wenn du mich fragst.«
    Ich hatte nicht gefragt, denn ich hegte nicht den leisesten Zweifel, dass mein Name auch nicht gerade ihre ihre Zustimmung fand.
    »Sollen wir ihn rufen?«, fragte sie.
    Was für eine Spitzenidee: ›Entschuldigung, Mr Groß-Stark-und-Gutaussehend, aber könnten Sie diesem englischen Zwerg hier vielleicht helfen, an die Soße zu kommen?‹
    Wohl kaum.
    »Schon okay; ich komm da schon ran.« Ich kletterte auf das unterste Regalbord, zog mich auf das mittlere und stellte mich auf die Zehenspitzen. Meine Finger legten sich um das oberste Glas ... fast ...
    Dann rutschte mein Fuß ab und ich landete rücklings auf dem Boden; das Glas flog mir aus der Hand und zerdepperte auf den Fliesen. Die ganze Reihe der Soßengläser geriet gefährlich ins Schwanken, blieb dann aber, o Wunder, auf dem Bord stehen.
    »Verdammter Mist!«
    »Sky Bright, bitte achte auf deine Ausdrucksweise!«, sagte Mrs Hoffman.
    Die Verkäuferin eilte herbei, bewaffnet mit Wischmopp und einem Eimer auf Rädern, den sie hinter sich herzog wie einen kleinen, dicken Hund.
    »Das bezahle ich nicht, Leanne«, verkündete Mrs Hoffman prompt und zeigte auf die Sauerei, die ich mit der Soße angerichtet hatte.
    Ich rappelte mich umständlich hoch und konnte dabei bereits spüren, wie sich an meinem Steißbein ein blauer Fleck bildete, unterdrückte allerdings den Drang, die besagte Stelle zu reiben. »Das war meine Schuld.« Ich fuhr mit der Hand in meine Tasche und fischte einen Fünfdollarschein heraus. Das war’s dann mit meinem Schokoriegel.
    »Steck dein Geld ein, Schätzchen«, sagte die Verkäuferin. »Das war ein Versehen. Das haben wir alle gesehen.«
    Wortlos schlenderte Zed heran, pflückte mit leichter Hand ein Glas Dillsoße vom obersten Regalbord und legte es in Mrs Hoffmans Einkaufswagen.
    Mrs Hoffman strahlte ihn an, vermutlich ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass sie gerade den übelsten Rüpel der Schule anlächelte. »Danke, Zed. Dein Name ist doch Zed, richtig?«
    Er nickte knapp und warf mir einen leicht spöttischen Blick zu.
    Peng - er lähmte seinen Gegner mit einem einzigen Wimpernschlag.
    »Wie geht es deinen Eltern, Zed?«
    Super! Mrs Hoffman hatte ein anderes Opfer zum Ausquetschen gefunden.
    »Es geht ihnen gut«, sagte er und fügte nach einer kurzen Denkpause »Ma’am« hinzu.
    Wow, Amerika war echt seltsam! Sogar der böse Stadtrocker hatte ein Mindestmaß an Höflichkeit verinnerlicht - ganz im Gegensatz zu seinem britischen Pendant, dem im Traum nicht eingefallen wäre, irgendjemanden mit Ma’am anzusprechen.
    »Und deine Brüder? Was machen die so zurzeit?«
    Ich stahl mich mit einem leisen »Tschüs« davon. Ich hätte es nicht beschwören können, aber ich glaubte zu hören, dass Zed leise »Verräter« flüsterte, als ich ging, ein kleines Trostpflaster für meinen peinlichen Sturz direkt vor seiner Nase.
    Ich war noch nicht sehr weit gekommen, als ich ein Motorrad hinter mir hörte. Ich blickte über meine Schulter und sah

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