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Die Macht der Steine

Die Macht der Steine

Titel: Die Macht der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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hatten diese Spekulationen überhaupt?
    Die Bühne vermittelte den Anschein, daß der echte Kahn bei seiner Planung Psychologie angewandt hatte. Sie erinnerte nämlich stark an eine Kanzel mit Engelsdekor.
    Sie gingen um die Bühne herum.
    Zwischen den Bögen erhob sich ein Rechteck von einer derart intensiven Schwärze, daß es wie ein Loch wirkte. Die Basis der Bühne war halbkreisförmig von Stufen umgeben. Alles war so konzipiert worden, daß stündlich Hunderttausende von Menschen durchgeschleust werden, die Treppe hinaufgehen und, wie Kahn mutmaßte, in das schwarze Loch treten konnten.
    Aus dieser Perspektive vermittelte die ganze Anordnung den Eindruck eines hochentwickelten Materie-Transmitters.
    »Ist dies das Bifrost?« fragte Arthur.
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Dies ist das Bifrost«, sprach die Pyramide mit warmer Stimme.
    »Ist es aktiviert?« erkundigte Kahn sich.
    »Die Frage übersteigt die Kapazität dieser Einheit. Der Status des Bifrost hat sich seit der Transformation des ursprünglichen Archon nicht verändert.«
    »Es ist nie getestet worden?«
    »Nein.«
    »Wo sind die Rechner?«
    »Hier entlang.« Die Pyramide hielt auf ein Seitenschiff zu, und Kahn folgte. Jeshua und Arthur folgten ihm auf dem Fuße, aber Thinner blieb zurück und starrte auf das schwarze Rechteck.
    »Hat der… Archon denn viele Aufzeichnungen hinterlassen?« fragte Kahn, nachdem er sich entschlossen hatte, seine Verwirrung angesichts der ganzen Situation am besten zu kaschieren.
    »Es existieren Aufzeichnungen«, bestätigte die Pyramide.
    »Weißt du denn immer noch nicht, was das Bifrost ist?« fragte Arthur.
    »Ich bin ein anderer Kahn als derjenige, welcher es konstruiert hat. Woher sollte ich es also wissen? Er ist mir um vierhundert Jahre voraus.« Am Ende des Seitenschiffes gingen sie durch ein großes Tor. Thinner folgte in einem Abstand von mehreren Dutzend Metern, betastete die Wände und blieb gelegentlich stehen, um mit der Hand über einen Pfeiler oder eine Stützstrebe zu fahren.
    Die Computer befanden sich in einem Vorzimmer. Die Wände waren mit bunten Kristallblumen geschmückt, komplexen kreisförmigen Mustern mit mystischen Symbolen, die in Glas und Stadt-Substanz eingeätzt waren. Das Resultat glich einem bizarren Vexierbild und war überhaupt nicht mit dem übrigen Thule kompatibel.
    Kahn zog unter einem Computertisch einen Stuhl hervor und nahm Platz. »Ihr könnt euch auch hinsetzen«, bot er Arthur und Jeshua an. Jeshua setzte sich, aber Arthur blieb stehen.
    Kahn legte die Finger in die Vertiefungen vor seinem Bildschirm. »Aufzeichnungen über Robert Kahn, bitte.«
    Ein Homunculus erschien auf dem Bildschirm. Es handelte sich hierbei um eine schwarzgelbe Heuschrecke, die aufrecht auf den Hinterbeinen stand, einen schwarzen Business-Anzug und eine runde schwarze Kappe trug. »Diese Informationen können nicht über das städtische ComNet abgefragt werden«, beschied ihn das Insekt. Es nickte ihm fragend zu. »Gibt es sonst noch etwas, das du von mir wissen möchtest?«
    Er wollte fragen, ob der eigentliche Kahn noch lebte, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken. »Wo werden diese Aufzeichnungen aufbewahrt?«
    »In den Archon-Kammern.«
    »Wo befinden sich diese Kammern?«
    »Ich werde es ermitteln. Hast du noch weitere Fragen?«
    Die Position der Kammern hätte dem Homunculus eigentlich bekannt sein müssen. Entweder war Thule nicht vollständig integriert, oder die Stadt verbarg etwas. Und auch in anderer Hinsicht irritierte der Homunculus ihn – die Verwendung eines Personalpronomens, seine merkwürdige Gestalt und Verhaltensweise, ganz anders als seine Kollegen in den anderen Städten. Er konnte nicht sagen, welchen Rang der Homunculus in Thules Hierarchie einnahm.
    »Ich benötige eine Statistik der solaren Leuchtkraft für die letzten fünf-, sechshundert Jahre.«
    »Ich glaube, daß der Pontifex über diesbezügliche Aufzeichnungen verfügt, aber in ComNet sind keine entsprechenden Daten gespeichert.« Im Tonfall des Homunculus schwang jetzt Unaufrichtigkeit mit.
    »Verfügt die Stadt über irgendwelche Aufzeichnungen?«
    »Nein.«
    »Was macht ComNet …« Kahn atmete tief durch und beugte sich näher zu der kleinen Gestalt hinüber. »Dann hätte ich gerne die Geschichte der Stadt, angefangen mit der Rückkehr des echten Kahn.«
    »Kommt sofort.«
    Kahn und Jeshua legten die Finger in die Vertiefungen und schauten in die Projektoren. Arthur lehnte sich gegen einen Pfeiler und

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