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Die Macht der Steine

Die Macht der Steine

Titel: Die Macht der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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ihm in der Vergangenheit das Überleben ermöglicht hatten – jeden, der irgendwie zu diesem Horror beigetragen hatte. Breetod, Belshezar und die Jäger waren unter mannshohen Hügeln aus zuckenden Trümmern begraben, aus denen grünes Blut sickerte. Musa Salih war nirgends zu sehen. Überall war die Luft mit einem feinen, das Atmen erschwerenden Sprühnebel und den Schreien gequälter Materie erfüllt, die über die Grenzen ihrer strukturellen Belastungsfähigkeit hinaus beansprucht wurde.
    Als der Lärm auf das entfernte Summen von Alarmmeldern reduziert wurde, setzte Ezeki sich stoßweise atmend auf eine umgestürzte Säule. Dann nahm er die Hand vom Unterarm und betrachtete die Haut. Die Knochen stießen nicht hervor. Im Notfall konnte er sich den Arm auch selbst richten – vielleicht nicht sehr fachmännisch, aber zumindest so, daß er am Leben und einsatzfähig blieb.
    Und – falls die ganze Stadt nicht gestorben war – hatte er jetzt vielleicht einen Vorteil…
    »Wer da?« rief jemand. »Ist noch jemand am Leben?«
    Es war Musa Salih. »Hier«, rief Ezeki. »Bei allen Teufeln, ich bin ein alter Mann und habe genug von diesem beschissenen Leben.«
    Salih tauchte aus der Finsternis auf, wischte sich den Staub aus dem Gesicht und grinste breit. »Das war vielleicht was, stimmt’s?« meinte er. »Sieht so aus, als ob die Frau ihr Blatt überreizt hätte. Diese Stadt ist schon zu alt, um sich noch zu bewegen.«
    »Mein Arm ist gebrochen«, heulte Ezeki.
    »Ich glaube, die Klinik existiert noch. Komm, folge mir.« Ezeki stützte sich auf Salihs Schulter und kletterte über die flachen Schutthügel in die sauberen Korridore der intakten unteren Ebenen. »Was ist alles heruntergekommen?« stöhnte er.
    »Ich weiß nicht. Alles ist in Aufruhr. Überall rennen durchgedrehte Arbeiter herum. Stimmen, Geister, beim Barte des Propheten! Es ist ein Alptraum. Vom Paradies in… he! Ich habe nur Schürfwunden an Händen und Füßen, und dein Arm ist gebrochen. Aber was ist mit Breetod und den anderen?«
    »Tot«, sagte Ezeki.
    »Die Stadt muß uns wieder heilen. Laß uns gehen.«
    In den stillen, kühlen grünen Räumen der Klinik legte Ezeki sich auf eine weiche Bank und schloß die Augen. Das Netz aus medizinischen Instrumenten legte sich über ihn. Er schloß erneut die Augen. Etwas blitzte über seinem Gesicht auf, ein grüner pulsierender Blitz, und er schlief ein.
    Musa sah mit ausdruckslosem Gesicht zu, wie seine Hände und Füße verarztet wurden. Das Leben spottete jeder Beschreibung, und deshalb sagte er nichts und dachte auch an nichts. Ungeachtet aller menschlichen Bestrebungen, der einzige Sieger war immer nur Allah. Und was gewann Allah dabei? Nichts außer der Genugtuung, daß er im Besitz der Würfel war und sie fallen ließ…
     
    »Kann die Stadt sich erholen?« fragte sie den Homunculus. Die Monitore und Projektoren übermittelten Informationen über die noch intakten Sensoren des Architekten. Das Infocenter des Appartements reichte bei weitem nicht an den Kontrollraum im nun abgebauten Zentralturm heran, aber im Moment war eben nichts anderes verfügbar. Sie fühlte sich halb blind.
    »Die Schäden sind zwar groß, betreffen aber überwiegend die Abschnitte, die ohnehin schon tot sind oder gerade absterben. Dadurch wird sogar noch Zeit für die Entsorgung toter Einheiten eingespart. Dein Arbeiter wurde zerstört?«
    »Ja. Nur das Fluggerät ist noch übrig.«
    »Dir wird eine neue Einheit abgestellt werden. Bei dem Einsturz wurden mehrere Eindringlinge getötet. Zwei sind noch am Leben. Sie werden gerade von Medo-Robots behandelt. Pardon. Gedankeninterferenz…«
    Die bisherige Farbgebung des Homunculus verblaßte und verwandelte sich in Purpur, einen Farbton, den sie bisher noch nicht gesehen hatte. »Auswertung des städtischen Netzwerk-Status…«
    Dann Umschaltung auf Grün.
    »Konstruktions-Koordinator. Ein Fahrzeug zur Schadensfeststellung wird für den Stadt-Verwalter bereitgestellt. Der Architekt wird als Schnittstelle fungieren. Die Funktionen des Religions-Koordinators, der zentralen Ausbildungseinheit, der Metabolismus-Verwaltung und der ComNet- Verwaltung sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt deaktiviert. Die städtische Transportverwaltung ist aktiv.«
    Dann zurück auf Rot.
    »Der Stadt-Verwalter möchte bitte der Führerprojektion zum Aufklärungsfahrzeug folgen.« Reah nickte und schaute sich um. Eine männliche Projektion trat aus der Wand und bedeutete ihr zu folgen.
    In der Nähe der

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