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Die Macht des Amuletts

Die Macht des Amuletts

Titel: Die Macht des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Fisher
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soll das heißen?« »Sie haben gesagt, dass du heraufkommst.« Verwirrt schaute sie sich um und riss die Augen auf. Das Zimmer war dämmrig, nur eine Lampe brannte beim Fenster und zwei Motten umflatterten sie wild. An der Decke hing wie ein Schwärm bizarrer Spinnen eine Gruppe von Glockenspielen, die alle leise klirrten. »Wo hast du die alle her?«Er sah kurz hinauf. »Egal. Was willst du, Katie? Ich wollte,
    du würdest aufhören, mich zu nerven.«
    Es fiel ihr schwer, bei dem Geklimper und Geklingel im
    Dunkel zu denken. »Schau, Mick.« Sie ging mit ihm ans
    Fenster. »Wir waren Freunde.«
    »Waren ist richtig.«
    Das kränkte sie, aber sie nahm nur die Scheibe vom Hals und hielt sie hoch. »Ich will nichts, als dass du das trägst.
    Das ist alles. Das könntest du für mich tun.«
    Er betrachtete das Eisenstück misstrauisch. »Was ist das?«
    »Ich habe es dir gesagt. Eine Art Talisman. Es fällt nicht auf unter deinen Sachen. Niemand würde es wissen.«
    »Was soll es nützen?«, fragte er spöttisch.
    Unglücklich zuckte sie die Achseln. »Eigentlich weiß ich das nicht. Es könnte helfen, dass du die Dinge anders siehst.«
    Sie streckte ihm die Scheibe entgegen. Einen Moment lang betrachtete er sie nur und Katie spürte, wie die Spannung in
    ihr stieg und ihre Hand zitterte. Er lächelte und sie glaubte schon, er würde ablehnen, doch zu ihrer Überraschung
    nahm er ihr den Talisman sacht aus den Fingern.
    Dann warf er ihn aus dem Fenster.
    »Nein!«, schrie sie. Er verschränkte die Arme und lachte sie aus und sie schob ihn zur Seite und beugte sich übers Sims, doch die Nacht war dunkel und der Rasen zu weit unten.
    Wütend fuhr sie herum. »Was ist bloß los mit dir? Was ist in dich gefahren?«
    »Ich brauche dein dummes Amulett nicht. Ich weiß, was ich mache! Ich bin nicht irgendwie verzaubert.« Er schaute über ihre Schulter und sagte: »Was machen wir nur mit ihr? Sie wird so langsam eine Plage.«
    Katie bekam eine Gänsehaut.
    Das Zimmer war mit einem Mal voller Leute. Direkt hinter ihr raschelte Seide, als jemand von einem Stuhl aufstand, und ohne sich umzudrehen wusste Katie, wer es war, und dass sie die ganze Zeit da gewesen waren. »Wir schaffen sie weg«, sagte Rowan liebenswürdig. Mick hörte auf zu lächeln. »Was soll das heißen?« »Oh, nicht für lange.« Rowan kam herüber und lehnte sich an die Kommode. »An einen dunklen und sicheren Ort. Von dem sie nicht fliehen kann. Bis die morgige Nacht vorbei ist.«
    Dann drehte sie sich um und berührte Mick am Arm und er lächelte ihr zu.
    »Denn nach dem Ritual«, sagte sie, »ist es nicht mehr wichtig.«
     
    ACHTZEHN
     
    Um Mitternacht zur Geisterstunde reiten die Wesen der anderen Welt. Ü BERLIEFERT
     
    Sofort stand Katie in einem niedrigen, feuchten Keller. Sie rang nach Atem und unterdrückte einen Schreckensschrei.
    Niemand war bei ihr außer Rowan, die Frau wartete oben auf der Treppe mit einer Taschenlampe, deren gelbes Licht ihr Gesicht scharf und verschlagen aussehen ließ. Doch sie war keine Frau. Ein Mädchen. Ein Mädchen so alt wie Katie, so alt wie Mick. Katie trat einen Schritt vor. »Wo sind wir?«, keuchte sie und schaute sich ungläubig um. Rowan lächelte freundlich und legte die Taschenlampe hin. »Die lasse ich dir. Ich weiß nicht, wie lange sie brennen wird. Zu essen gibt es nichts, aber du verhungerst bestimmt nicht. Nach dem Ritual wird dich jemand finden.« Sie drehte sich um.
    »Warten Sie!« Katie presste die Hände zusammen. »Sie können mich nicht einfach hier zurücklassen!« »Warum nicht?«
    »Jemand wird mich vorher finden. Wenn ich nicht nach Hause komme ...«
    Das Mädchen lachte, die kleinen Monde schaukelten an ihren Ohren. »Sie werden noch nicht einmal merken, dass du fehlst. Wir können viele Dinge tun, Menschenkind. Eine von uns wird in deinem Bett schlafen und dein Frühstück essen und deine Eltern werden gar nicht wissen, dass nicht du es bist. Auf Wechselbälger verstanden wir uns schon immer.« Kalt vor Angst starrte Katie sie an. »Das würden Sie nicht tun«, flüsterte sie. Rowan lächelte spöttisch. »Ich habe es schon getan.«
     
    Sandy schaltete den Fernseher aus und streckte sich, während sie sich fragte, wo Michael sein mochte. Der Jahrmarkt hatte in diesem Jahr nichts als Probleme gebracht, und obwohl sie ihn genossen hatte, würde sie froh sein, wenn er vorbei war, seinetwegen. Und wegen Mick. Mick war sehr, sehr ruhelos.
    Spontan ging sie hinaus in den Korridor und zu seinem

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