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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Hearing beginnen, das es je in Amerika gegeben hatte.
    Der Präsident hatte ihn ein wenig überrascht, indem er selbst anrief und Clark bat, ins Weiße Haus zu kommen. Hayes hatte durchblicken lassen, wie wichtig es sei, dass sie noch heute Abend über die Sache sprachen. Clark fürchtete einen Moment lang, dass man ihn irgendwie in die Sache hineingezogen haben könnte. Wenn das passierte, würde er schon wissen, wie er damit umzugehen hatte – doch es wäre natürlich besser, wenn der Präsident nie davon erfuhr, dass er seine Hand im Spiel hatte.
    Die Stabschefin des Präsidenten geleitete den Senator aus Arizona ins Oval Office und ging dann hinaus. Der Präsident schloss die Akte mit den geheimen Informationen, die er gerade durchgesehen hatte, und legte die Lesebrille auf den Schreibtisch. Hayes stand auf, um den Mann zu begrüßen, den er für einen Verbündeten hielt.
    »Hank, danke, dass Sie gekommen sind«, sagte er und streckte Clark die Hand entgegen.
    »Kein Problem, Bob«, antwortete der Senator. Die beiden Männer waren zusammen im Senat tätig gewesen, sodass es Hayes lieber war, wenn Clark ihn mit dem Vornamen ansprach, wenn sie unter sich waren.
    »Setzen wir uns da drüben hin«, schlug Hayes vor und zeigte auf die Sofas am Kamin. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    »Nein, danke«, antwortete Clark und setzte sich.
    Der Präsident nahm auf dem Sofa gegenüber Platz. »Also, Ihr alter Kumpel Al Rudin hat uns da ja einen schönen Schlamassel eingebrockt.«
    Clark achtete genau auf den Ton, in dem der Präsident sprach, um herauszufinden, ob er vielleicht mehr wissen könnte, als er zugab. »Das wird morgen ein richtiger Zirkus«, sagte der Senator seufzend.
    »Das kann man wohl sagen«, pflichtete der Präsident ihm bei und legte den rechten Arm auf die Lehne. »Wie werden Sie die Sache morgen angehen?«
    »Gute Frage. Sie können sich vielleicht vorstellen, dass mein Telefon den ganzen Tag geklingelt hat. Jeder Journalist in der Stadt will wissen, was morgen passiert. Außerdem haben mich alle Ausschussmitglieder angerufen. Sie scheinen sich ziemlich einig zu sein: Wenn die Anschuldigungen zutreffen, die Albert Rudin heute Vormittag im Fernsehen erhoben hat, dann ist Dr. Kennedy geliefert.«
    Clarks Mitteilung kam für den Präsidenten nicht weiter überraschend. Seine Stabschefin hatte bereits mit einigen demokratischen Senatoren des Ausschusses gesprochen, und sie zeigten bereits eine gewisse Distanz zum Präsidenten und seiner Kandidatin. Da er Clark gut kannte, ergriff Präsident Hayes die Gelegenheit, um ihm eine Frage zu stellen, die er normalerweise nicht aussprechen würde. »Was sagt eigentlich Ihre Parteispitze zu der ganzen Sache?«, fragte er mit einem verschlagenen Lächeln.
    Clark sah dem Präsidenten direkt in die Augen. »Sie wollen Ihren Kopf – und ich soll ihn ihnen auf dem Silbertablett servieren.«
    »Und?«, fragte Hayes. »Werden Sie es tun?«
    Clark blinzelte und blickte zur Seite. »Bob, Sie wissen, dass mir diese ganze Chose gar nicht gefällt.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    Clark spielte weiter den Zerrissenen. »Ich werde jedenfalls nicht Ihre Qualitäten infrage stellen.«
    »Aber andere in Ihrem Ausschuss werden das tun«, sagte der Präsident. »Senator Jetland vielleicht?«
    »Bob, wir beide haben nicht mehr viel Einfluss auf die Sache. Ich schätze Sie sehr, aber Sie wissen ja, wie die Dinge laufen. Es ist Blut im Wasser, und das zieht die Haie an.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte der Präsident mit einer Prise Galgenhumor. Hayes schwieg einige Augenblicke und sagte schließlich: »Hank, Sie waren immer ein guter Kollege, deshalb möchte ich Ihnen einen Rat geben. Vertagen Sie die Anhörung um einen oder zwei Tage – in Ihrem eigenen Interesse.«
    »Das ist völlig ausgeschlossen«, erwiderte Clark nachdrücklich.
    »Dann möchte ich Ihnen etwas ans Herz legen. Dr. Kennedy wird morgen sehr schweigsam sein. Ich würde Ihnen als Freund raten, sie sehr rücksichtsvoll zu behandeln.«
    »Wie schweigsam?«
    »Sie wird sich darauf berufen, dass sie nicht in der Öffentlichkeit über Dinge sprechen darf, die nationale Sicherheitsinteressen betreffen.«
    »Ich schätze Dr. Kennedy sehr, aber wenn sie sich so verhält, dann kann ich sie unmöglich schonen.«
    »Das sollten Sie aber«, warnte ihn der Präsident.
    Clark runzelte die Stirn. »Sie erinnern sich doch an die Abmachung. Wenn das Orion-Team auffliegt, dann müssen Stansfield

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