Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mächte des Feuers

Die Mächte des Feuers

Titel: Die Mächte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Halter seiner Koppel, nahm den Helm vom Tisch und setzte ihn auf.
    »Hinter den verdammten Drachenfreunden?« MacEwan tat es ihm nach, der Tee wirkte und belebte seinen Verstand; noch war die Nacht nicht zu Ende, und die Kunst- und Kriegsschätze wollten beschützt werden. »Mit Sicherheit einer der Großen. Vielleicht sogar«, er schaute zu Jones, »dieser rote Teufel. Gott möge ihm seinen stachligen Schwanz in den Arsch schieben. Und wenn er dazu keine Zeit hat, soll er mir Bescheid geben. Ich werde es nur zu gern tun.« Er erhob sich unter dem Gelächter der Männer, zeigte auf Franklin und zwei Wärter.
    »Genug geredet, Gentlemen. Gehen wir und lösen die Wachen ab, damit auch sie in den Genuss von Tee kommen dürfen. Es scheint mir, als wären die Sandwiches leider abhanden gekommen. Der gute Mann wird sich mit seiner Fracht in seinem eigenen Museum verlaufen haben.«
    Franklin lachte. »Vielleicht hat ihn ein kleiner Drache überfallen, Sir, der Gurken mag?«
    »Noch ein Grund mehr, Drachen zu hassen. Wenn sie mir die Gurken wegfressen, das schwöre ich bei der Queen, hole ich mein gutes altes Gewehr aus dem Schrank und ziehe gegen sie ins Feld.« MacEwan zwinkerte und öffnete die Tür.
    Zu dritt marschierten sie über den Marmorboden der gewaltigen Eingangshalle. Das Wetter war nicht besser geworden, ganz im Gegenteil. Nebel und Regen hatten sich verstärkt.
    MacEwan nahm die Treppe nach oben. »Gentlemen, loben und preisen Sie den Schöpfer, dass er uns das Los zufallen ließ, in diesen Hallen zu wachen. Keine zehn Pferde brächten mich…«
    Ein lautes Klirren erklang, wie von Glas oder Porzellan.
    »Das kam aus der Halle.« Der Constable zog seinen Schlagstock und eilte los, Franklin und die beiden Museumswärter folgten ihm.
    »Gott, sei ein Engländer und schicke mir ein paar Drachenfreunde, die ich verdreschen darf!«
    Sie schlichen vorwärts. Zuerst fiel ihnen nichts Verdächtiges auf, doch dann sahen sie eine Gestalt im Schatten der Säulen neben einer Vitrine knien. Sie machte sich offenbar an der Verankerung zu schaffen. Um sie herum lagen mehrere Gegenstände.
    MacEwan bedeutete ihnen, einen Kreis zu bilden und dem Einbrecher den Weg abzuschneiden. »Halt, Bursche!«, donnerte er und eilte auf den Mann zu. »Du wirst…« Sein Blick fiel auf die Dinge am Boden. Es sah aus wie … Gurkensandwiches?
    Der Mann sprang auf und begab sich mit erhobenen Armen in den Lichtschein. »Nein, Sir! Nicht! Ich bin es, Smithwick«, rief er hastig, weil er Prügel fürchtete.
    »Was machen Sie denn in der Halle?« MacEwan musterte ihn und betrachtete die Scherben am Boden.
    »Ich hatte den Tee vergessen und bin noch einmal zurück, und dabei sind mir die Sandwiches und die Teekanne…«
    MacEwan winkte ab und blieb stehen. Franklin kratzte sich lachend am Backenbart und hob das Tablett auf.
    Zwei Sandwiches, mit Gurke und Ei. »Sir, haben Sie noch Hunger? Hier wäre was.«
    »Nein, Franklin, ich verzichte.« Er bückte sich und half dem Museumswächter die Bruchstücke aufzulesen, ehe sie ihre Tour durch das riesige Gebäude fortsetzten.
    »War einer der Gentlemen eigentlich in der Ausstellung, welche die Diebe heimgesucht hatten?«, fragte Franklin in die Runde und fuhr nach allgemeinem Kopfschütteln fort: »Ich schon. Sehr schade um die gestohlenen Stücke. Waren schöne dabei. Die hätten sich gut in meinem Wohnzimmer gemacht.«
    MacEwan lachte. »Was denn zum Beispiel?«
    Franklin formte mit den Fingern einen kleinen Ball. »Ungefähr so groß, sah aus wie ein durchsichtiger Toffee oder Bernstein, mit Einschlüssen darin«, erzählte er. »Eine Lampe hat das Ding zum Leuchten gebracht, das war umwerfend. Nachträglich ist es wohl mit Linien versehen worden, es sah aus wie ein kleiner Globus.«
    »Nichts für mich. Es sei denn, man könnte es als Kricketball verwenden«, meinte MacEwan und grinste. »Ich hätte…« Abrupt blieb er stehen.
    Die Tür zum Saal 13, der Abteilung für historische Drachenjagdwerkzeuge, stand offen. Im Innern huschten die schmalen Lichtkegel von Blendlaternen über Vitrinen und Wände; leise Stimmen erklangen, und gleich darauf klirrte es wieder, dieses Mal jedoch gedämpft.
    Franklin hatte bereits seine Signalpfeife im Mund, aber MacEwan hinderte ihn daran hineinzublasen. »Nicht! Der Saal hat drei Ausgänge. Wenn wir die Diebe jetzt warnen, könnten sie uns entkommen, und wir wissen nicht, was sie schon erbeutet haben. Es wird erst gepfiffen, wenn wir vor den Türen Position

Weitere Kostenlose Bücher