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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Schild selbst gemacht. Damit sich niemand einfach hier hinsetzt«, erklärt Nico.
    »Das ist sehr aufmerksam.« Mir ist aufgefallen, dass Clementine stumm bleibt. Es fällt ihr offenbar nicht leichter, hierherzukommen. Aber so wie Nico mich anstarrt statt sie, schließe ich, dass er immer noch nicht weiß, dass sie seine Tochter ist. Was in jedem Fall besser für uns alle ist.
    Wir setzen uns hin. Wir sind zu dritt, aber es stehen vier Stühle um den Tisch. Nico konzentriert sich auch sofort auf den freien Stuhl, und ich hege keinen Zweifel, dass in seiner Vorstellung dieser freie Stuhl besetzt ist.
    »Hier hinten ist es immer ruhig. Deswegen mag ich den runden Tisch«, sagt Nico. Die Platte ist wie die aller anderen Tische aus Plexiglas, damit die Pfleger besser sehen können, was wir hier machen. Weiter hinten im Schwesternzimmer sitzt die Pflegerin, die uns abgeholt hat, vor einem Computer und beobachtet uns unauffällig. Nico deutet auf ein paar Schwingtüren am anderen Ende des Raumes. »Mein Zimmer befindet sich da hinten.«
    Dann hören wir ein lautes Klappern . Ich drehe mich um. Ein männlicher Patient mit lockigem schwarzem Haar hat sich gerade eine Dose Diät Dr. Peppers aus einem Automaten gezogen.
    »Ich kann Apfel- und Orangensaft holen. Den gibt es umsonst«, erklärt Nico. »Für alles andere müssen wir bezahlen.«
    »Danke, ich möchte nichts.« Ich möchte das hier so schnell wie möglich hinter mich bringen.
    »Sie reden wie ein Arzt mit mir.« Nico legt beide Hände flach auf die durchsichtige Tischplatte. Seine Füße stehen eng aneinandergepresst auf dem Boden. »So wie diese neueren Ärzte, die Angst haben, ich könnte ihnen etwas tun.«
    »Nico, ich wollte nicht …«
    »Ich weiß, dass Sie nicht ihr Assistent sind. Das haben Sie nur gesagt, um hereinzukommen.« Erneut klappert der Getränkeautomat hinter mir, als der nächste Patient sich eine Limonade holt. »Der Secret Service könnte Sie dafür verhaften, Benedict.«
    Er versucht, die Situation unter Kontrolle zu bekommen, deswegen vor allem dieser alberne Trick, mich Benedict Arnold zu nennen. Aber anders als beim letzten Mal habe ich diesmal meine Hausaufgaben gemacht. Insbesondere, was ihn betrifft.
    Als Nico wegen des Attentats auf den Präsidenten zum ersten Mal verhaftet worden war, waren die Bundesbehörden für ihn zuständig. Es gab also eine Bundesakte einschließlich eines psychologischen Profils von ihm, die schließlich im Archiv gelandet ist. Was wiederum bedeutete, dass es nur ein Telefonat kostete, um diese Akte aus unserem Lager in Suitland, Maryland, anzufordern.
    Das meiste davon war typischer Psychoquatsch, aber eine Sache war auffällig: Sicher, Nico ist hyper-paranoid und hat immer behauptet, dass Gott zu ihm spricht … und ja, er ist eindeutig sehr gut über alle möglichen Varianten von historischen Verschwörungstheorien informiert. Einschließlich wahnhafter Sorge um Thomas Jefferson und George Washington. Zudem behauptet er, es gäbe ein verstecktes Pentagramm im Straßenbild von Washington D. C. Aber als ehemaliger hochdekorierter Soldat hat Nico immer sehr positiv auf eine autoritäre Stimme reagiert.
    »Nico, ich möchte gerne mit Ihnen über den Culperring sprechen«, sage ich. »Soll ich Sie auf den neuesten Stand bringen, oder nicht?«
    Er lässt die Hände flach auf dem Tisch liegen, aber sein Blick zuckt nervös umher und zerpflückt mich förmlich. Dann gleitet er zu Clementine und auf den leeren Stuhl neben sich. In seinem Profil wird betont, wie methodisch er vorgeht. Aber er im Moment beißt er sich auf die Lippen, ist also aufgeregt.
    »Ich hatte also recht, oder?«, platzt er heraus. »Was die unsichtbare Tinte angeht …«
    »Allerdings. Es wurden Nachrichten übermittelt.«
    »Ich wusste es. Ich …« Er senkt die Stimme und wirft einen Blick zum Schwesternzimmer. Die Schwester, die uns empfangen hat, telefoniert gerade. Nico kann bestimmt hören, was sie sagt. Und er ist lange genug hier, um genau zu wissen, was passiert, wenn er zu aufgeregt ist. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie geprüft werden«, meint er dann und ringt um seine Beherrschung. »Das habe ich doch, stimmt’s?«
    »Wir werden alle geprüft«, mischt sich Clementine ein. Das haben wir genauso abgesprochen. »So ist das Leben.«
    »Und hier kommt die nächste Prüfung!«, hake ich nach. Ich habe zwar ein schlechtes Gewissen, aber Nico ist unsere einzige Chance. »Und das ist die Nachricht, die zurückgekommen ist.«
    Ich

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