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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Fußabdrücke?«
    »Eigentlich habe ich vermutet, sie stammten von Ihnen«, meint Clementine provozierend und deutet auf Dallas, während ihr Blick den Spuren zu den Bäumen folgt. »Auch wenn Beecher Sie angerufen hat, ist es ein ziemlich verblüffender Zufall, dass Sie fast im selben Moment hier eintreffen wie wir.«
    »Komisch, genau das Gleiche habe ich von Ihnen gedacht«, kontert Dallas. »Aber ich wollte höflich abwarten, bis Sie uns verlassen haben, und es Beecher erst dann sagen.«
    »Würdet ihr bitte aufhören, euch zu streiten?«, flehe ich die beiden an. Ich bin in Versuchung, Clementine zu erzählen, was Dallas letzte Nacht gemacht hat, dass er die Person in dem Taxi gesehen und mir die wahre Geschichte des Culperrings und der privaten Klempnergruppe des Präsidenten erzählt hat. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass dieser Stein leer ist … »Jetzt haben wir noch weniger in der Hand als vorher.«
    »Das stimmt nicht.« Dallas leckt ein paar Schneeflocken von seinem Bart.
    »Was soll das heißen? Wir hatten für eine kurze Zeit die Oberhand, denn wir kannten den Ort, wo der Präsident und seine Klempner ihre Nachrichten hinterlassen. Aber statt sie auf frischer Tat zu ertappen, frieren wir uns hier den Hintern ab.«
    »Sind Sie sicher, dass diese Nachrichten zwischen dem Präsidenten und den Klempnern ausgetauscht werden?«, erkundigt sich Dallas etwas großspurig, als hätte er das alles hier unter Kontrolle.
    »Klempner? Was für Klempner?«, will Clementine wissen.
    »Seine Freunde. Wie die Klempner von Nixon«, erkläre ich. »Die Leute, mit denen Wallace zusammenarbeitet.«
    »Sie verstehen, worauf ich hinauswill, ja?«, fährt Dallas fort. »Wenn diese Nachricht wirklich vom Präsidenten an die Klempner oder umgekehrt ging, und die jetzt wissen, dass Sie es herausgefunden haben …«
    »Warum haben sie dann nicht einfach einen anderen Treffpunkt verabredet?«, vervollständige ich den Gedanken und schaue mir wieder das Durcheinander der Fußabdrücke an.
    »Und wenn sie wirklich so große Angst haben, dass Sie etwas verraten könnten, hätte der Präsident Ihnen doch ein Angebot im SCIF machen können. Denn angeblich war diese Nachricht in dem Wörterbuch doch für ihn bestimmt, hab ich recht?«
    Die Frage ist berechtigt. Denn unsere Überlegungen beruhen von Anfang an auf einer einzigen Voraussetzung: Dass sich in diesem Wörterbuch aus dem SCIF eine Botschaft zwischen dem Präsidenten und jemandem aus seinem inneren Zirkel befand. Aber wenn das gar nicht der Fall ist …
    »Glauben Sie, dass der Präsident versucht haben könnte, mit jemandem außerhalb seines Zirkels Kontakt aufzunehmen?«, erkundige ich mich.
    »Entweder das oder jemand von außerhalb hat versucht, mit dem Präsidenten in Verbindung zu treten«, erwidert Dallas.
    Ich wende den Blick von den Bäumen ab und erinnere mich noch einmal an die Originalnachricht: 16. Februar. Sechsundzwanzig Jahre sind eine lange Zeit, um ein Geheimnis zu bewahren.
    »Vielleicht hat der Präsident Sie deshalb heute Morgen als Assistent haben wollen, Beecher. Vielleicht hat er Ihnen eine Nachricht übermitteln wollen, oder er hat eine von Ihnen erwartet.«
    Mir wird klar, worauf er hinauswill. Und nur das ergibt auch einen Sinn. Die ganze Zeit über sind wir davon ausgegangen, dass in dem Wörterbuch eine Nachricht an Wallace von einem seiner Freunde enthalten war. Wenn es sich jedoch um jemanden handelt, der nicht zu seinen Leuten gehört, der etwas über die Klempner herausgefunden hat und außerdem etwas über Vorgänge von vor sechsundzwanzig Jahren weiß, was er aufdecken will …
    »Glauben Sie, dass jemand Wallace bedroht?«, erkundigt sich Clementine.
    »Ich glaube, dass sie es längst nicht mehr bei bloßen Drohungen belassen«, erkläre ich. Bei jeder Silbe bildet sich eine Atemwolke vor meinem Mund. »Und wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann erpresst gerade jemand den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.«
     

80. Kapitel
    Khazei betrat den SCIF und ließ seinen Blick kurz durch den Raum gleiten.
    »Halten Sie mich wirklich für so blöd?« Totte machte sich an dem Fernsehgerät auf dem Rollwagen zu schaffen. »Selbstverständlich gibt es hier keine Überwachungskameras.«
    Khazei wollte nur sichergehen. Aber es stimmte, keine Kameras.
    Was allerdings nicht bedeutete, dass es keinen Videorekorder gab.
    »Wo haben Sie die Kassette eigentlich gefunden?« Khazei deutete auf das Videoband, das Totte jetzt

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