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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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nachdrücklich, während ich meine Füße fest in den Schnee stemme. Sie kämpft weiter, will an mir vorbeikommen. Wir ringen miteinander.
    »Wagen Sie nicht, mich mit ihm zu vergleichen! Nehmen Sie das augenblicklich zurück!«, schreit sie Dallas fuchsteufelswild an.
    »Er hat es nicht so gemeint«, versuche ich sie zu beruhigen und halte sie mit aller Kraft fest.
    »Nehmen Sie das zurück!« Sie brüllt, und ich spüre ihren heißen Atem in meinem Gesicht. Sie ist jetzt noch wütender als bei ihrer Auseinandersetzung mit Khazei.
    »Clementine, Schluss jetzt!«, befehle ich und packe sie so fest an den Schultern, dass sie es spüren muss.
    Ihr Blick zuckt zu mir; sie kocht immer noch vor Wut. Wirklich erschreckend ist, dass sie ganz kurz tatsächlich genau wie ihr Vater aussieht. Sie knirscht wieder mit den Zähnen, und die Adern auf ihrer Stirn schwellen an. Ich warte auf den Angriff.
    »Du kannst mich loslassen«, sagt sie schließlich leise. Ihre Arme sind immer noch angespannt.
    »Sicher?«
    »Lass mich einfach los, Beecher. Ich will, dass du mich loslässt. Auf der Stelle.«
    Während sie sich aus meinen Griff befreit, werfe ich Dallas einen Blick zu. Ich hoffe sehr, dass er sich bei ihr entschuldigt.
    Was er nicht tut.
    »Dallas hat es nicht so gemeint«, beschwichtige ich sie.
    »Ich weiß, wer ich bin!«, erwidert sie, während sie sichtlich um Beherrschung ringt. »Ich bin impulsiv. Und temperamentvoll. Mir ist auch klar, dass ich zum Jähzorn neige … aber ich bin nicht wie er , Beecher. So bin ich nicht«, beteuert sie und vermeidet es, den Namen ihres Vaters auszusprechen.
    Ich strecke die Hand nach ihr aus, um sie zu beruhigen.
    Sie weicht wieder zurück. Mittlerweile ist mir klar, wie verletzlich sie ist und wie gut sie ihre Verletzungen verbergen kann. Ich weiß von ihren Ängsten. Aber diese Wut … diese Gehässigkeit, die so brutal aus ihr herausbricht … Manche Dinge kann man nicht verbergen, vor allem, wenn sie zeigen, was und wer wir wirklich sind.
    »Du könntest wenigstens so tun, als ob du zu mir hältst«, fügt sie hinzu und schnappt nach Luft.
    »Du weißt genau, dass ich dich niemals mit Nico vergleichen würde.«
    »Ich weiß, dass du es sagst, Beecher. Der entscheidende Punkt ist, es auch zu meinen.«
    Ihre eisigen Worte schmerzen mich mehr als die Kälte.
    Bevor ich etwas erwidern kann, dreht sie sich um und geht zu dem Pfad zurück.
    »Entschuldigen Sie sich später.« Dallas hält mich am Arm fest, als ich ihr folgen will.
    »Wir müssen jetzt zur Gruppe zurück, damit wir endlich herausfinden, was hier vorgeht.«
    »Gruppe? Sie meinen Ihren obermiesen Culperring?« Ich blicke immer noch Clementine hinterher, die wohl ein bisschen Zeit braucht, um sich zu beruhigen. »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben, Dallas, trotz all Ihrer Prahlerei über die Möglichkeiten Ihrer Leute hat uns erst Nicos Antwort weitergebracht. Und falls es Ihnen weiterhin entgangen sein sollte, ist alles andere kläglich fehlgeschlagen. Dieser Plastikstein ist leer, die Nachrichten sind verschwunden, und wir haben keine Spuren mehr, denen wir folgen könnten.«
    »Das stimmt nicht. Sie erwähnten, dass Totte diesen Polizeibericht aufgestöbert hat, in dem deutlich wurde, dass der Arzt des Präsidenten …«
    »Stewart Palmiotti.«
    »… Palmiotti damals vom College nach Hause gekommen ist und der Letzte war, der diese Schwarze Acht lebend gesehen hat. Er hat zudem behauptet, Acht wäre freiwillig in das Auto gestiegen. Während Sie mit Clementine spazieren gegangen sind, habe ich die Informationen von unseren Leuten bestätigen lassen. Sie haben den Bericht gefunden. Palmiotti weiß, was wirklich in dieser Nacht passiert ist. Wir können also …«
    » Was ? Was können wir? Sollen wir Palmiotti ein paar Leute vom Culperring auf den Hals hetzen, die ihn zur Rede stellen? Ist das Ihr neuer Masterplan? Sie marschieren ins Weiße Haus, zeigen mit dem Finger auf den ältesten Freund des Präsidenten und beschuldigen ihn, weil er ein uraltes Geheimnis wahrt?«
    »Sie wären überrascht, was Menschen alles sagen, wenn sie merken, dass man sie in der Hand hat.«
    »Nur haben wir sie nicht in der Hand. Wir haben nur ein Stück Papier, in dem jemand behauptet, ich weiß, was ihr letzten Sommer getan habt , aber das beweist gar nichts. Stattdessen sage ich Ihnen Folgendes: Ganz gleich, wie viele Schlauberger es in Ihrem Culperring gibt; wenn Sie hingehen und den Löwen am Schwanz ziehen, fährt dieser Löwe seine

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