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Die Mädchen (German Edition)

Die Mädchen (German Edition)

Titel: Die Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Döhring
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wir gestern
gleich zur Polizei gegangen. Komm, Almut, das hat doch hier alles keinen Sinn.“
    „Wenn ich mich erklären soll, wie
du sagst, warum sagt ihr mir nicht einfach, was ihr mir vorwerft, anstatt euch
in Andeutungen zu verlieren?“
    Da war was dran. Almut legte
beruhigend ihre Hand auf den Arm ihres Exmanns. „Lass es mich noch mal
versuchen, okay?“
    Marius zuckte wortlos mit den
Achseln.
    „Wir haben das Tagebuch gelesen,
oder sagen wir, Passagen daraus. Sina schreibt, dass du ihr gedroht hast, wenn
sie erzählt, was sie beobachtet hat. Sie hat dich überrascht, als du in Judiths
Zimmer warst und an ihren Klamotten gerochen hast.“
    Judith hatte ihnen die
entsprechenden Stellen gezeigt, selbst noch ganz benommen von dem, was es
bedeutet hatte. Marius war fast ausgeflippt.
    „Die alte Lesbe ist scharf auf
deine Tochter.“
    Almut hatte es kaum begreifen
können. „Ich hatte keine Ahnung.“
    „Wie konntest du diese Perverse
überhaupt in die Nähe unserer Töchter lassen?“
    Jetzt war er aber ungerecht. „Komm,
woher sollte ich denn wissen, dass sie in Judith verknallt ist?“
    Marius ignorierte sie. „Und dann
droht sie Sina auch noch.“
    „Ich hab mir fast so was gedacht“,
ließ Judith sich vernehmen.
    „Was?“ hatten ihre Eltern wie aus
einem Mund gerufen.
    Sie hatte sich an ihre Mutter
gewandt. „Neulich, nach Sinas Tod, als sie hier war... Da hat sie sich mir
gegenüber echt komisch verhalten. Hat mir Vorhaltungen gemacht, was ich mit so
einem wie Bent will. Und dann wollte sie mit mir fernsehen, wobei ich neben ihr
auf dem Sofa sitzen sollte. Außerdem hat sie mir angeboten, mein Armband, das
von Oma, reparieren zu lassen. Das war mir alles so unangenehm. Aber dass sie
echt richtig in mich verknallt ist...“ Sie hatte sich angeekelt geschüttelt.
    Almut war entsetzt. Wieso hatte sie
nicht gemerkt, was in ihrer Freundin vorgegangen war? Ganz klar, weil sie zu
sehr mit sich selbst beschäftigt war. Es war das gleiche Schema wie bei ihren
Töchtern. Was war sie doch für eine egoistische Ziege.
    Sie hatten ewig diskutiert, wie sie
weiter verfahren sollten und letztendlich hatte sich Almut durchgesetzt. Sie
fand, sie war es Zoe schuldig. Marius wollte dabei sein, während Judith Zoe
niemals mehr begegnen wollte. Verständlich.
    „Du hast ihr gesagt, du würdest uns
von ihren Machenschaften mit Bent erzählen, wenn sie nicht die Klappe hält. Und
um das zu untermauern, hast du ihr die Arme auf den Rücken gedreht und sie aufs
Bett geschmissen. Die blauen Flecke kamen von dir und nicht von Janine.“
    Zoe verschränkte die Arme vor der
Brust. „Ich weiß, dass ich hier die Böse bin. Aber was sie getan hat, davon
schreibt sie sicher nichts.“
    „Du streitest es nicht ab?“ rief
Marius.
    Sie sah ihn an. „Nein. Es ist aber
nicht die volle Wahrheit. Eure Tochter hat mich gesehen, ein Foto mit ihrem
Handy gemacht und mich anschließend erpresst.“
    „Was?“
    „Siehst du“, sagte sie zu Almut.
„Ihr wisst eben nicht alles. Sie hat mich zu sich in ihr Zimmer gerufen und
mich gefragt, wie viel Geld mir ihre Geheimhaltung wert ist. Da bin ich
ausgerastet.“
    „Du hast meine Tochter
angegriffen“, sagte Almut. „Und alles, was du hier zu deiner Verteidigung
vorbringst, spielt keine Rolle. Du hast sie so hart angefasst, dass sie
Blutergüsse an den Handgelenken hatte. Merkst du es noch? Dann hast du auch
noch gewusst, dass zwischen Sina und Bent etwas läuft und hast mir nichts davon
gesagt. Im Gegenteil, du hast es noch für deine Zwecke ausgenutzt. Und dann
hast du versucht, dich an meine andere Tochter ranzumachen. Und ich hab dir die
ganze Zeit über vertraut. Du bist in unserem Haus ein- und ausgegangen. Wie
konntest du mein Vertrauen so missbrauchen? Du bist wirklich das Letzte. Ich
will dich nie mehr sehen.“
    Zoe war ebenfalls aufgesprungen.
„Jetzt bist du aber unfair. Ich hab nie versucht, mich Judith zu nähern. Ich
wusste immer, wo die Grenze ist.“
    „Das kannst du der Polizei
erzählen“, rief Marius.
    „Bitte, Almut.“ Ihr Ton war beinahe
flehend. „Ich hab niemals etwas getan, dass gegen dich oder deine Familie
gerichtet war.“
    Almut glaubte, sich verhört zu
haben. „Nein? Und Sina?“
    „Okay, ich hab sie ein bisschen
hart angefasst, aber mehr nicht.“
    „Das soll die Polizei herausfinden.
Komm, Almut.“ Er nahm ihre Hand und zog sie beinahe von ihrem Sessel hoch.
    „Was wollt ihr da andeuten?“ Zoe
wurde jetzt ebenfalls laut. „Dass ich Sina

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