Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mädchenakademie

Die Mädchenakademie

Titel: Die Mädchenakademie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
Vom Netzwerk:
Besonderes zu haben, wie diese überflüssige Gartenanlage.« Holly rollte mit den Augen. »Hoodle will immer mehr sein als er ist. Er kleidet sich wie der alte Adel, dabei ist nichts aristokratisch an ihm. Er führt sich auf wie ein Gefängniswärter, obwohl er nur ein Mädcheninternat leitet. Und nimmt die Mahlzeiten immer alleine ein, als wäre er der König und wir sein unwürdiger Hofstaat.«
    »Dabei zahlen wir seine Rechnungen«, warf Megan ein.
    Eigentlich unsere Eltern, dachte Emma, war aber zu klug, um das auszusprechen. Die Mädchen hatten noch nicht einen Penny selbst verdient. Vielleicht war ihr das bewusster, da sie den Aufstieg ihres Vaters miterlebt hatte, während die Eltern der anderen bestimmt schon immer reich gewesen waren.
    »Da wir, wenn man es genau nimmt, seine teuren Anzüge bezahlen«, Lauren lächelte diabolisch, »haben wir dann nicht auch das Recht, sie ihm auszuziehen, wann immer wir wollen?«
    Charlotte kicherte. »Er ist eine Nuss, die noch zu knacken ist.«
    »Belassen wir es bei Christian. Ein Zielobjekt reicht.« Megans Worte klangen beinahe wie ein Befehl. »Hoodle bedeutet nur Ärger.«
    Verträumt stützte Holly ihren Kopf auf eine Hand und starrte ungeniert lasziv zu Christian hinüber. »Er sieht sowieso besser aus. Mein Gott, hat der einen Körper!«
    »Mir gefallen seine dunklen Augen am besten.« Trotz regte sich in Emma, denn Christian hatte Hollys erotische Blicke bemerkt und sah nun zu ihr anstatt zu Emma.
    Megan prustete. »Seine Augen? Du bist wohl eine Romantikerin, was? Kindchen, ein Mann besteht aus wichtigerem als einem Gesicht. Ist dir die Ausbuchtung in seiner Hose nicht aufgefallen?«
    »Und das ist nur der Normalzustand«, fügte Lauren an.
    Einen Moment überlegte Emma, ob sie lügen sollte. Doch sie war eine ehrliche Haut. Sie entschied, ausweichend zu antworten. »Als ich ankam, arbeitete er mit nacktem Oberkörper vor dem Internat.«
    »Hat er nicht einen Knackarsch?« Holly seufzte.
    Eifersucht regte sich in Emma. Am liebsten hätte sie sich zwischen Christian und Holly gestellt, damit sie nicht über die Distanz hinweg flirten konnten. Aber dann bemerkte sie, dass Christian längst nicht mehr zu ihnen herübersah und entspannte sich. Es kümmerte ihn nicht, dass die Mädchen ihn anhimmelten. Im Gegensatz zu Emma machte es ihn nicht nervös, angestarrt zu werden, er ignorierte schlichtweg ihre schmachtenden Blicke.
    Emma fühlte sich unsicher. Die vier Mädchen waren eine eingefleischte Truppe. Sie waren aufeinander eingestimmt, waren sich einig darüber, was sie wollten und nahmen es sich. Weibliche Machos. Wieso nicht? Warum sollte es nur Männern zustehen, sich freimütig zu vergnügen?
    Aber Emma war anders. Sie besaß vermutlich gerade mal halb so viele Erfahrungen wie die vier, sie war nicht so selbstbewusst und sah in einem Mann nicht nur den Körper, sondern den Menschen.
    Christian war attraktiv, auch Emma war seiner Ausstrahlung erlegen. Aber sie dachte nicht an erster Stelle daran, mit ihm zu schlafen, sondern wollte ihn kennenlernen. Sie mochte seine Bewegungen, seine Gesten, die männlich waren, ohne dass er es beabsichtigte. So war er einfach. Wenn er ging, hielt er seinen Oberkörper aufrecht, was nicht so steif wie bei Hoodle wirkte, sondern erhaben. Christian strahlte Ruhe und Gelassenheit aus, er schien in sich selbst zu ruhen, das imponierte ihr und reizte sie viel mehr als beispielsweise der Bizeps, den der Ärmel seines T-Shirts freigab, wenn er sein Glas anhob und trank.
    Ob sie zu den vieren überhaupt passte?
    Charlotte, die neben ihr saß, nahm sie in den Arm, da sie Emmas Zweifel spürte. »Hey, mach dir keinen Kopf über den Club. Alles braucht seine Zeit. Ich sehe doch, dass du dich unwohl fühlst. In ein paar Tagen sieht alles anders aus. Dann bist du längst eine von uns.«
    »Die Sommerferien werden die Zeit deines Lebens. Mit uns wird es nie langweilig.« Lauren zwinkerte. »Der Club schweißt zusammen.«
    »Falls sie denn aufgenommen wird«, wandte Megan ein, verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und musterte sie. »Welche sexuellen Erfahrungen hast du schon gemacht?«
    Emma sank innerlich zusammen. Sie spürte, wie Hitze in ihre Wangen stieg. »Was genau meinst du?«
    Ihr Blick schweifte zu Christian, der hin und wieder zu ihr herübersah. Zumindest bildete sie sich das ein. Eventuell war das aber nur ein Wunschgedanke, und er schaute nicht direkt zu ihr, sondern einfach nur zu den Mädchen, von denen am Ende der

Weitere Kostenlose Bücher