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Die Männer der Raumstation

Die Männer der Raumstation

Titel: Die Männer der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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erbitterte Feind des Guten ist, dauerte es nicht lange, bis sich dieser Gedanke und anschließend die praktische Nutzanwendung daraus auch hier durchsetzten. Zuerst war es die Triton gewesen, dann kam die Nereide an die Reihe. Beide Schlepper wurden zu wahren Wunderwerken der Technik gestaltet. Jetzt durchzogen die Neuerungen bereits den gesamten Asteroiden. Die Weitergabe von guten Ratschlägen und kleinen Hilfen lag in der Kompetenz und nicht außerhalb der Befugnisse der Scouts.
    Nachschubschiffe brachten nach komplizierten Zeichnungen speziell entwickelte Bauteile. Elektronische, solche der Polymerhalbleiterfamilie und Twistoren in allen Größen und Dimensionen. Jedesmal wurde von den Anwälten ein neues Patent angemeldet. Die beiden Mechaniker, einst als Außenseiter und Randfiguren der Gesellschaft bezeichnet, waren inzwischen zu Wunderknaben avanciert.
    Cuipers Besuch konnte nicht länger ausbleiben.
    Der Asteroid war voll mit normaler Schwerkraft ausgestattet. Er rotierte in vierundzwanzig Stunden einmal um die eigene Achse. Die Versorgungseinheiten wurden auf einen technischen Stand gebracht, der mit einem Minimum an Aufwand ein neues Maximum an Leistung hervorrief. Überall hockten kleine rotschimmernde Kugeln auf den Leitungen und an Schaltstellen. Die innerbetriebliche Kommunikation barg Überraschungen für die Frequenztechniker und für alle, die mit Nachrichtentechnik zu tun hatten. Immer mehr Roboter, nicht viel größer als eine Zigarettenschachtel, wurden hergestellt und eingebaut. Die Wirkungsweise, sprich Ausströmgeschwindigkeiten, der Düsen wurden um drei Potenzen heraufgesetzt. Man sparte Treibstoff und Zeit, konnte billiger arbeiten und gewann Kunden. Schiffe legten am Asteroiden an, um kleinere Reparaturen hier und nicht in den Werften ausführen zu lassen. Außerdem arbeiteten Ion und Peer besser als viele Werftarbeiter.
    Die Abwehrfelder wurden nicht mehr zerfetzt, wenn ein großer Meteor einschlug oder die Bahn tangierte. Die Schlepper waren so vollkommen geworden, daß neunzig Prozent aller Umständlichkeiten entfielen. Die Insassen des Asteroiden hatten genügend Gelegenheiten, sich der Dinge anzunehmen, die wirklich wichtig waren. Die meiste Zeit forderten die Fragen und Antworten, die jene zwei Scouts stellten und die die Männer beantworteten.
    So floß das Wissen in zwei Kanälen.
    Von Ion Sandage und Peer VanCarbon hinüber zu Yolay und Shahi.
    Von Terra nach Moodgeegalee ...
    Die beiden Männer erfuhren immer mehr über die Liga der hundert Welten. Über die Lebensweise und das einmalig farbige Bild, aus dem die beiden Pfadfinderinnen herausgetreten waren und irgendwann wieder zurückfliegen würden. Die unmittelbare Folge der Beziehungen nach jenem denkwürdigen Abstand war zwischen den vier Wesen ein tiefes Verständnis, wie es noch niemals zwischen Individuen geherrscht hatte. Es war wunderbar, wenn man sich vor Augen hielt, daß es zwei verschiedene Kulturkreise waren, von Grund auf verschieden. Die gegenseitige Beeinflussung, die unterschwellig erfolgte, ließ alles tiefer und klarer werden.
    Es war, als bildeten jene Vier eine Einheit.
    Die »Erfindung«, wie man die Ausstoßgeschwindigkeit der Partikel erhöhen konnte, wurde ebenfalls verkauft. Für die Patentgebühren kassierten die Männer Millionen.
    Unerwartet war das Verhängnis nicht, aber es kam doch überraschend.
     
    *
     
    01. bis 04. September 2389 – 14 Uhr 10
    Natürlich war auch das automatische Schreibgerät verändert worden. Es befand sich am Ende einer Funkverbindung und schrieb auf einen endlosen Papierstreifen, was die Antenne einfing. Nach dem Lesen wurde es automatisch gelöscht. Die überlegene Technik Moodgeegalees hatte bewirkt, daß die einzelnen Buchstaben nicht mehr auf die Folie hämmerten, sondern daß nur ein dumpfer Summton die Aufzeichnung begleitete.
    »Cuiper«, murmelte Peer und schwenkte sein Glas. »Colonel Bondy Cuiper, der Schreckliche. Er kommt also doch noch, nachdem er uns verdammt lange hat warten lassen.«
    Peer fuhr sich in herausfordernder Müdigkeit mit einem weißen, spitzenverzierten Zellstofftuch über die Stirn. Das Licht der Skalen neben dem Radarspiegel fiel auf seinen kahlen Schädel; die Brauen warfen Schatten in die Augenhöhlen. Der Schädel schien aus mattem Elfenbein geschnitzt zu sein. Die Arbeit hatte die beiden Männer ziemlich ausgelaugt; Peers romanisches Profil war von Anstrengungen, Schlafmangel und Müdigkeit ausgezehrt.
    Das Summen hörte

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