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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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sicherlich Namen, Nummer, Rang und Geburtsdatum genannt, wie es die Genfer Konvention vorschreibt. Ich nannte seinen vollständigen Namen. »Ich habe keine Ahnung, wer sonst noch hier ist und wer nicht. Es war sehr dunkel, alle liefen wild durcheinander, es war das reinste Chaos. Von Dinger weiß ich auch nur, weil ich ihn gesehen habe.«
    Irgendwie spürte ich, daß unsere Story langsam bröckelte. Sie bekam allmählich Risse, wie jede Geschichte, die nicht hundertprozentig dicht ist. Es ging jetzt nur doch darum, Zeit zu schinden. Ich hatte keine Ahnung, was sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt dachten; es war das reinste Katz-und-Maus-Spiel. Er stellte eine Frage, und ich gab ihm eine meiner blöden Antworten, und er ging einfach weiter zur nächsten Frage, ohne auch nur in Zweifel zu ziehen, was ich gesagt hatte.
    »Die Stimme« hatte sicherlich gemerkt, daß ich ihnen einen vom Pferd erzählte, und ich wiederum merkte, daß es nicht das war, was sie hören wollten. Trotzdem passierte nichts Schlimmes - aber das würde noch kommen, ganz bestimmt.
    Psychisch gesehen ging es mir gut. Die psychische Verfassung läßt sich mit Drogen beeinflussen. Ich hoffte nur, daß sie nicht so fortschrittlich waren und bei ihren primitiven Verhörmethoden blieben. Mit körperlichen Mißhandlungen kommt der Vernehmende nur bis zu einem gewissen Punkt; darüber hinaus ist damit nichts Vernünftiges zu erreichen. Deinen körperlichen Zustand können sie daran ermessen, wie oft und wie heftig du verprügelt worden bist. Aber deine psychische Verfassung können sie nicht mit Sicherheit beurteilen. Dafür müssen sie wissen, wie wach du noch bist, und das können sie nur an deinen Augen erkennen. Es gibt Männer, die durchdrehen, wenn der Vernehmende sich über die Größe ihres Schwanzes lustig macht oder sie als homosexuell oder ihre Mutter als Hure bezeichnet. Dann gehen sie an die Decke und verraten dadurch, daß sie doch mehr mitbekommen, als sie vorgeben wollten. Jeder hat irgendeinen schwachen Punkt, und den zu finden ist die Aufgabe des Fragestellers. Von diesem Moment an geht’s erst richtig los.
    Wir waren in der Ausbildung darauf vorbereitet worden, und wir hatten das Glück, daß in unserem Regiment jeder jeden dauernd ärgert und provoziert. Das tägliche Leben ist voller persönlicher Beleidigungen. Aber es würde trotzdem ein harter Kampf werden.
    Wenn du physisch und psychisch am Ende bist, hast du nicht mehr die Kraft, auch nur zu verstehen, was gesagt wird, geschweige denn, darauf zu reagieren. Du kommst mit deiner Nummer nicht durch, falls du auch nur blinzelst, wenn du beim Verhör wegen der Größe deines Schwanzes ausgelacht wirst oder gefragt wirst, in welcher Position deine Frau am liebsten mit dir schläft. Du mußt unbedingt den Eindruck erwecken, daß du erschöpft bist, daß du einfach nichts mehr kapierst, daß du alles gesagt hast, was du weißt, und nur noch nach Hause willst. Ein Vorteil für uns war, daß in ihren Augen sogar ein rangälterer Unteroffizier ein Niemand ist. In ihrer Armee spielen nur Offiziere eine Rolle. Angehörige anderer Dienstgrade haben keine Ahnung und sind nur Rädchen im Getriebe. Sie hatten meinen Willen nicht gebrochen und würden es nie schaffen; ich mußte ihnen jetzt wieder deutlich machen, daß ich bloß ein armer Irrer war, für den sich der ganze Wirbel nicht lohnte.
    Ich fragte, ob man mir nicht die Handschellen und die Augenbinde abnehmen könnte. »Ich kann nicht klar denken«, sagte ich. »Meine Hände sind taub, und die Augen tun mir weh. Ich habe Kopfschmerzen.«
    »Es ist zu deiner eigenen Sicherheit«, erwiderte »die Stimme«.
    »Natürlich, ich verstehe, Sir. Tut mir leid, daß ich gefragt habe.«
    Es war zu ihrer Sicherheit, nicht meiner. Sie wollten verhindern, daß ich sie später identifizieren konnte.
    »Ich will ja helfen«, fuhr ich fort, »aber ich bin bloß Sergeant. Ich weiß nichts, ich mach’ nichts, und ich will auch gar nichts machen. Wenn ich mehr wüßte, würde ich es Ihnen erzählen. Ich will nicht hier sein. Die Regierung hat mich hergeschickt. Ich bin bloß in einem Hubschrauber mitgeflogen, ich wußte nicht einmal, daß wir im Irak gelandet sind.«
    »Ich verstehe das alles, Andy. Aber du mußt begreifen, daß wir ein paar Dinge zu klären haben. Und, wie gesagt, wenn wir dir helfen sollen, mußt du uns helfen. Verstehst du das?«
    »Ja, ich verstehe, aber es tut mir leid, mehr weiß ich nicht.«
    Das Spielchen ging etwa eine Stunde so

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