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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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die nassen Sachen auszuziehen.
    Bei Tagesanbruch trug Dinger Legs hinaus in die Sonne, ohne sich darum zu kümmern, ob sie entdeckt wurden. Das wichtigste war, daß Legs am Leben blieb.
    Auf den Feldern tauchten Bauern auf, deshalb mußte Dinger den Verletzten immer wieder in die Hütte schleppen. Er wußte, daß sie über kurz oder lang entdeckt würden. In der Gegend wimmelte es von Soldaten.
    Legs lag im Sterben. Dinger mußte eine Entscheidung treffen: Sollte er in dem Versteck bleiben und einfach zusehen, wie Legs starb, oder sollte er ihre Stellung verraten, damit Legs ärztliche Hilfe bekam? Er mußte nicht lange überlegen. Er verließ die Hütte und stand einfach da, bis ein Bauer ihn erblickte.
    Dinger lief zurück in die Hütte und schloß die Tür. Der Bauer rannte herbei, verriegelte die Tür und lief mit lautem Geschrei in die Felder. Dinger hatte bereits einen Fluchtweg durch die Rückseite der Hütte vorbereitet. Legs lag neben dem Generator und atmete schwer. Dinger sagte ihm, was er vorhatte, und ging. Er wußte nicht, ob Legs ihn verstand. Er hoffte es.
    Er lief gerade durch ein ausgetrocknetes Wadi, als ein Einheimischer ihn entdeckte. Kurz darauf waren ganze Gruppen da, 20 oder 30 auf einmal, die auf beiden Seiten parallel zu ihm liefen. Sie fingen an zu schießen. Er wußte, er würde geschnappt werden, doch er rannte weiter. Er hatte noch sein Tuch um den Kopf, das er umgelegt hatte, damit man ihn für einen Araber hielt; als sie ihn schließlich einholten, schlugen sie ihn nieder und banden ihm mit dem Tuch die Hände auf dem Rücken zusammen. Als Dinger aufblickte, sah er, wie einer von ihnen ein Messer zog und Anstalten machte, ihm ein Ohr abzuschneiden.
    Dinger fiel gerade noch rechtzeitig ein, sie auf das Gold an seinem Gürtel hinzuweisen. Für die Einheimischen war es wie Weihnachten. Sie nahmen ihm den Gürtel ab und fingen an, sich darum zu streiten. Als sie sich wieder beruhigt hatten, führten sie Dinger in die nahegelegene Stadt.
    Die Bevölkerung wollte ihn in Stücke reißen. Es fielen mehrere Schüsse, und Dinger dachte schon, sein letztes Stündlein hätte geschlagen. Aber es war eine Gruppe Soldaten, die geschossen hatte; sie kämpften sich durch die Menschenmenge und holten ihn raus. Offenbar war es Vorschrift, Gefangene lebend abzuliefern, oder aber es gab eine Belohnung dafür.
    Dinger wurde in einen Wagen verfrachtet, und dann ging es im Konvoi zurück über den Fluß in ein Camp. Es herrschte große Aufregung; Dinger war der erste Europäer, den sie gefangengenommen hatten.
    Er wurde in einem Raum, in dem viele Offiziere waren, mit Handschellen an einen Stuhl gefesselt. Sie sprachen gut Englisch und fragten ihn nach den Großen Vier. Dann sagten sie: »Wie lautet dein Auftrag?«, und Dinger entgegnete: »Die Frage kann ich nicht beantworten.«
    Sie sagten, es würde sehr schlimm für ihn werden, wenn er die Fragen nicht beantwortete, schließlich sei Krieg. Sie wiederholten die Frage, und als er gerade »Die Frage kann ich nicht ...« ausgesprochen hatte, gingen sie auf ihn los. Sie traten ihn zu Boden und schlugen auf ihn ein, als ob ein Wettkampf im Gange wäre; sie waren bester Stimmung und amüsierten sich.
    Das Prügeln dauerte etwa eine halbe Stunde. Es wurden keine Fragen gestellt. Dann sprang einer der Offiziere auf und verließ den Raum, und ein anderer sagte: »Gleich wird es dir leid tun.«
    Der Mann kam mit einem Holzstab von zirka 1,20 Meter Länge und acht Zentimeter Durchmesser wieder und ging direkt auf Dinger los.
    Es dauerte nur knapp 90 Sekunden, aber Dinger war sich sicher, daß er sterben würde. Er erzählte seine Tarngeschichte.
    Sie fragten, wie viele im dem Such- und Rettungsteam gewesen seien, und als Dinger antwortete: »Die Frage kann ich nicht beantworten«, griffen sie wieder zum Holzknüppel.
    Sie brachten ein leeres 66er-Rohr und eine 203er und wollten von ihm wissen, wie die Waffen funktionierten. Dinger weigerte sich, es ihnen zu zeigen, was ihm weitere Schläge mit dem Stab eintrug. Dann dachte Dinger: Das ist eine Waffe, verdammt noch mal, kein Staatsgeheimnis. Sie können in jedem Militärlehrbuch nachlesen, wie sie funktioniert.
    Er erzählte ihnen, daß wir Piloten retten sollten, und es schien ganz gut zu laufen, aber das war eine frühe Phase des Verhörs. Er wußte, es würde noch sehr viel schlimmer kommen.
    Wir erzählten uns, was wir über den Rest unseres Trupps wußten. Das letzte, was Dinger von Legs gesehen hatte, war, daß

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