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Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Breuer
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mich dorthin zurückgetrieben. Ich glaube, es war der Herr oben im Himmel.« Änni holte tief Luft. »Doch sag, wie geht es dir? Was ist geschehen?«
    Alena schnäuzte sich in das Tuch, das Änni ihr gereicht hatte. Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, erzählte sie der Freundin, was sich in der letzten Zeit zugetragen hatte.
    Ännis Blick verfinsterte sich. »Sohn eines Maulesels und einer H…«
    Alena presste ihrer Freundin die Hand auf den Mund. »Sprich es nicht aus, bitte!«
    »Es ist doch so. Dieser dreckige Hund! Ich habe große Lust, ihm das Essen mit Gift zu würzen.«
    »Versündige dich nicht, Änni. Bitte! Der Herr im Himmel wird ihn strafen, glaube mir. Seine Mühlen mahlen langsam, aber sie mahlen sehr fein. Und sie müssen ein wenig von Menschenhand angestupst werden.«
    Änni rieb sich das Näschen. »Genau das meine ich.«
    Auf Alenas Schultern legte sich plötzlich eine schwere Last. »Es gibt Anschuldigungen gegen Gotthardt. Iven hat es mir erzählt.«
    »Iven? Sprichst du etwa von dem Steinmetz, der dir die roten Ohren beschert hat? Der hat sich aber schon lange nicht mehr im Haus blicken lassen.« Änni zog mit dem Fuß einen Kreis in den staubigen Boden.
    »Iven hat die Sieche. Deshalb arbeitet er nicht mehr für Gotthardt.«
    »Bei allen Heiligen! Das ist doch nicht möglich. Bist du deshalb hier?« Änni hob erschrocken den Blick.
    »Nein, ich habe erst davon erfahren, als ich die Stelle schon angetreten hatte.«
    »Was hat denn Iven mit Gottes Mühlen zu schaffen?«
    Alena erzählte der Freundin, für wen Iven in Wirklichkeit gearbeitet hatte.
    »Wer ist dieser Gülich?« Ännis Augen weiteten sich.
    »Ein Rebell, der sich gegen die Missbräuche im Rat stellt.«
    »Oje, dann geht es Gotthardt bald an die Gurgel.« Änni fasste sich an den Hals und verdrehte die Augen, als hinge sie am Galgen.
    Zum ersten Mal nach langer Zeit brach Alena in lautes Gelächter aus. Doch kurz darauf sah sie Änni ernst an. »Wie hast du mich gefunden?«
    Änni winkte ab. »Bei jedem Bäcker und jedem Schlachter habe ich nach dir gefragt. Gestern endlich konnte sich eine Metzgersfrau nach meiner Beschreibung an dein Gesicht erinnern. Sie sagte, du hättest den Siechenmantel getragen. Und weil ich nicht gerade dumm bin, habe ich eins und eins zusammengezählt.« Sie grinste über beide Ohren.
    Alena schlang die Arme um sie und drückte sie fest an sich. »Das ist das Beste, was mir passieren konnte.« Doch plötzlich erinnerte sie sich an Theres. Die Arme wartete immer noch auf ihr Essen. »Bleibst du noch, Änni? Ich muss dringend etwas erledigen.«
    Änni schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Ich muss gehen. Aber sobald es möglich ist, komme ich dich besuchen. Dann gehst du mit mir zu der Kappesbäuerin. Ich freue mich so darauf, Gabriel in den Armen halten zu dürfen.« Änni rieb sich die Hände.
    »Er ist ein wunderschöner Junge, glaube mir.«
    »Da bin ich ganz sicher, Leni.« Änni kniff Alena leicht in die Wange, erhob sich und nahm sie zum Abschied in die Arme. »Du brauchst nicht lange auf mich zu warten, das verspreche ich dir.«
    »Alles wird wieder gut.« Stumm dankte Alena Gott für seine Barmherzigkeit.
    Fast wäre ihr vor Schreck der Reisigbesen aus der Hand gefallen. Eine Hand hatte sich auf ihre Schulter gelegt, und Alena glaubte, das Blut stocke in ihren Adern. So früh am Morgen war sie sicher gewesen, allein im Gasthaus zu sein.
    »Erschrick nicht, Liebes«, flüsterte Iven.
    Alena fuhr herum und legte ihren Kopf an seine Brust. »Zu spät! Mein Herz klopft wilder als das eines galoppierenden Gauls«, flüsterte sie und nahm seine Hand. »Was ist los? Du siehst aus, als hättest du die ganze Nacht nicht geschlafen.«
    »Da hast du recht.« Unter Ivens Augen zeichneten sich dunkle Schatten ab. »Gestern Abend hat meine Mutter einen Haufen auf die Treppe gelegt. Ich kam gerade dazu, als sie sich aus der Hocke erhob.«
    »Glaubst du, sie ist so verwirrt, dass sie nicht mehr weiß, wo sie sich befindet?« Alena ließ sich an einem der Tische nieder und bog den schmerzenden Rücken.
    »Sie war schon verwirrt, als sie hierhergebracht wurde, aber nun wird es mit jedem Tag schlimmer.« Iven seufzte tief. »Einen alten Baum darf man eben nicht umpflanzen.«
    »Und wie geht es deinem Vater?«
    »Er weint nur noch und ist davon überzeugt, dass er an der Sieche leidet. Dabei kratzt er sich die Arme schorfig.« Iven setzte sich zu Alena. »Ich verzweifle endgültig, wenn sie länger hierbleiben.« In

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