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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
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hasste es, sich vor eine größere Menge zu stellen und die Ergebnisse seiner A r beit zu präsentieren. Er hatte dankend abgelehnt. Außerdem war er trotz seines Aussehens noch zu jung. Nur ein paar Jahre älter als Maggan. Er arbeitete gerade an seiner Dokto r arbeit.
    Ya Lin war eine Ausnahme. Ihre Eltern waren ganz normale Bürger in Ostas i en. Ihr Vater arbeitete am Fließband bei Toyota und ihre Mutter war Verwa l tungsangestellte der Stadt Tokio. Ya Lin hatte einen globalen Forschungswettbewerb gewonnen und dadurch ein Stipendium an der Harvard University bekommen. In diesem Team zu arbeiten war eine echte Auszeichnung. Doch sie ist wahrscheinlich die einzige hier, die es durch ihr Können und nicht durch ihre Herkunft g e schafft hat.
    Nathalie und Edwin kamen aus Berlin. Ihre Eltern waren dort bedeutende Delta-Manager. Michael kam aus Johannesburg, wo sein Vater Betriebsleiter einer großen Mine war. Die sechs plauderten minde s tens eine Stunde lang über Maggans Unfall, über das Programm und über Nathalies Baby, das in zwei Mon a ten zur Welt kommen sollte. Sie hatte auch schon einen ziemlich dicken Bauch und alle zogen sie damit auf, dass sie bald nicht mehr durch die Türen passen wird. Sie lachte nur darüber. Es war ihr zwe i tes Kind.
    „Ihr wisst gar nicht, was ihr verpasst!“, antwortete sie dann und lächelte die Frauen bedeutungsvoll an. Maggan betrachtete versonnen ihren Bauch. Sie hatte noch nie ernsthaft über eigene Kinder nachgedacht. Sicher fand sie es ganz no r mal einmal Kinder zu haben, doch dafür musste sie erst einmal den richtigen Par t ner finden.
     
    Um halb eins gingen dann alle zum Mittagessen in die Kantine. Sie lag hinter dem Hauptgebäude. Maggan begleitete sie noch bis vor die Tür.
    „Na dann, guten Hunger“, wünschte Maggan ihnen, als sie in der Pendeltür verschwanden.
    „Kommst du nicht mit?“, fragte Harry sichtlich enttäuscht.
    „Nein, meine Mutter wartet auch schon mit dem Essen“, sagte sie.
    „Wann können wir denn wieder mit dir rechnen?“
    „In zwei bis drei Wochen, kommt auf das Ergebnis der Nachuntersuchung an“, antwortete Maggan. Harry wollte gerade in die Kantine gehen, als sie ihn am Ärmel zurückhielt.
    „Hast du schon einmal etwas von einem Bio-Labor gehört?“, fragte sie leise, sodass es die Mitarbeiter, die gerade in die Kantine drängten, nicht mitb e kamen. Harry sah sie verwirrt an.
    „In welcher Beziehung?“, fragte er und runzelte die Stirn.
    „Hier auf dem Gelände“, presste Maggan hervor. Ihr war mulmig, aber sie konnte sich nicht erklären warum. Harry schüttelte den Kopf.
    „Ist mir nicht bekannt. Warum fragst du das?“
    Maggan zuckte nur mit den Schultern. Das war nun eine zu lange G e schichte und beruhte auch nur auf ihrer Fantasie. Sie hatte keinerlei wirkliche Beweise und irgendwie reimte sich gar nichts zusammen. Außerdem wollte sie Harry da nicht mit hineinziehen, worein auch immer. Plötzlich sah er sie seltsam besorgt an. Schweißperlen glitzerten auf se i ner Stirn.
    „Du solltest das ganz schnell vergessen. Sei froh, dass du lebst und denke nicht weiter darüber nach. Es ist eine gefährliche Sache den Dingen zu genau auf den Grund zu gehen. Sogar für die Tochter von Rune Svenson“, sagte er mit heiserer Stimme. Dann rang er sich ein Lächeln ab und nahm sie in den Arm.
    „Ich freue mich, dass du wieder da bist.“
    „Ich verstehe nicht ...“, begann Maggan, doch Harry hastete schon in das Gebäude. Bevor er in der Menge verschwand, drehte er sich noch einmal um.
    „Pass gut auf mein Herz auf!“ Er deutete auf den Ballon, den sie noch immer in der Hand hielt. Maggan verlor ihn aus den A u gen.
    Sie stand draußen in der Sonne des vergehenden Sommers mit einem roten Luftballon in der Hand. Ein Specht klopfte irgendwo an eine der Ki e fern. Für die Jahreszeit war es überaus warm. Maggan fühlte wie Schweißperlen ihren Rücken herunterrannen und öffnete den Reißverschluss der Jacke etwas. In ihrem Kopf drehte sich alles und als sie einer der in die Kantine strebenden Arbeiter anre m pelte, wäre sie beinahe umgekippt. Zum Glück konnte sie noch an den Stamm der dicken Kiefer taumeln und sich e r schöpft dagegen lehnen. Vom Geruch des Essens, der aus der Kantine strömte, wurde ihr jedoch noch übler. Der Arzt hatte sie schließlich gewarnt. Sie sollte entspannt auf einer Couch liegen und sich mit l e sen oder fernsehen beschäftigen, anstatt Detektiv zu spielen. Doch gegen ihre dauernde Neugier

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