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Die Maggan-Kopie

Die Maggan-Kopie

Titel: Die Maggan-Kopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Montemurri
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Doch nun kehrte das Gefühl zurück, das Gefühl und die Erinnerung an unbeschwerte Sommertage. Sie aßen gemeinsam. Svenja entwickelte einen überraschend großen App e tit.
    „Das schmeckt gut“, versicherte sie mit vollem Mund.
    „Es freut mich, wenn es euch schmeckt“, strahlte Me r cedes.
    Die Türklingel ließ Maggan aufspringen. Adrenalin schoss durch ihren Körper wie der Col o rado durch den Grand Canyon.
    „Das wird nur Jan sein“, beruhigte Mercedes sie. Doch Maggan blickte ve r ängstigt auf die Tür. Svenja hatte aufgehört zu kauen und blickte Maggan fr a gend an.
    „Er ist mein Freund. Ihr braucht keine Angst zu haben. Er ist harmlos, arbeitet bei der Telefongesellschaft. Hat nichts mit Delta zu tun“, versicherte Merc e des. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss.
    „Es ist trotzdem besser, wenn er uns nicht sieht, bitte!“, flehte Maggan.
    „Okay, wenn es dich beruhigt.“ Mercedes ging zur Tür, um den Besucher a b zufangen. Ein Mann Ende dreißig mit dunkelblondem Haar lugte durch e i nen Spalt herein.
    „Hallo, mein Schatz. Ich habe dir etwas mitgebracht.“ Er wickelte ein paar schöne rote Rosen aus grünem Papier und gab sie Merc e des.
    „Das ist lieb von dir.“ Sie gab ihm einen Kuss. Er stand immer noch zw i schen Tür und Angel.
    „Bittest du mich nicht herein?“
    „Ach hör mal, Jan. Ich habe Besuch“, druckste Mercedes herum.
    „Hi!“, grüßte er offen in den Raum.
    „Hi!“, grüßte Maggan verhalten zurück.
    „Zwillinge, was?“
    Maggan lächelte nur als Antwort. Sie wollte am liebsten unter den Tisch kriechen. Der Mann an der Tür lächelte zurück.
    „Ich habe auch einen Zwillingsbruder.“
    „Hör zu“, unterbrach ihn Mercedes, „sie ist eine Freundin aus Übersee. Wir haben uns lange nicht g e sehen. Ich ...“
    „Ich verstehe schon“, antwortete der Mann mit absichtlich übertriebener En t täuschung in der Stimme, „ich bin hier heute überflüssig.“
    „Sei nicht böse.“
    Er lächelte.
    „Aber nein.“ Dann gab er Mercedes einen Kuss und verschwand wieder. Mercedes schloss die Tür hinter ihm ab.
    „Mein Gott, Maggan. Du hast ja richtige Todesangst.“ Mercedes war schockiert. „Ist es wirklich so schlimm?“
    „Ich denke schon. Ich sagte dir doch schon, dass sie einen meiner Kollegen ermordet haben. Und hast du die Geschichte mit diesem Abgeordneten gehört? Ich befürchte, dass er auch auf d e ren Konto geht.“
    „Aber Maggan. Er ist überfallen worden. Nichts weiter.“
    „Nein, er war strickt gegen die Gentechnologie.“
    „Viele Leute sind dagegen, doch sie leben immer noch“, entgegnete Me r cedes.
    „Glaub mir, das ist eine riesige Organisation!“, beteuerte Maggan.
    Mercedes war besorgt. Doch sie konnte nicht glauben, dass es so etwas wie eine riesengroße internationale Verschwörung geben konnte. Die Verbr e chensrate auf der Welt ist in den letzten zwanzig Jahren um sechzig Prozent gesunken. Es gab keine Kriege mehr. Die Welt hatte sich zum Guten verändert. Maggan hatte Probleme, das war ersichtlich. Doch sie war übermüdet und gestresst. Da brütete das G e hirn gern große beängstigende Visionen aus.
    „Du solltest dich einmal gründlich erholen, Maggan. Der Unfall und diese S a che mit deinem Kollegen haben dich ganz schön mitgenommen. Weißt du, ich habe noch immer die Hütte. Meine Großmutter hat sie mir vererbt. Ich war zwar seit Jahren nicht mehr dort, doch sie wird noch bewohnbar sein. Hier!“ Sie holte einen Schlüssel aus einer kleinen Holzschachtel auf dem Schuhschrank hinter der Wohnungstür. „Nimm den Schlüssel! Fahr mit Svenja hin und erholt euch. Ich könnte in ein oder zwei Wochen nac h kommen.“
    Maggan nahm den Schlüssel an sich.
    „Das ist eine gute Idee.“ Sie war niedergeschlagen und verwirrt, doch sie hatte wieder ein Ziel vor A u gen und das war beruhigend. „Vielleicht hast du recht. Möglicherweise sehe ich schon Gespenster“, räu m te sie ein.
     
    Mercedes hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf Maggan gehabt. Sie war sehr geknickt, als ihr ihre Freundin damals verkündete, dass sie aufs Land ziehen wollte. Weg von dieser technisierten Stadt. Doch, dass es so weit sein würde, hatte Maggan nicht geglaubt. Zuerst mailten sie sich regelm ä ßig. Doch nach und nach wurde es weniger.
    Maggan war mit ihrer Arbeit bei Delta zu beschäftigt. Außerdem deprimierten sie die vor Lebensfre u de sprühenden E-Mails zu sehr. Mercedes berichtete ihr von ihrem Leben als Künstlerin. Sie

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