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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Pashtak und registrierte mit Zufriedenheit, dass er den besten Ausblick auf das Kaufmannshaus besaß. »Nur das leicht angedünstete Hirn eines Neugeborenen, abgeschmeckt mit ein wenig Speck und Zwiebeln«, bestellte er todernst. »Ihr kennt ja die Absonderlichkeiten unserer Art.«
    »Ich werde sehen, was sich machen lässt. Gut, dass Ihr keine Jungfrauen geordert habt. Die sind gerade aus«, entgegnete der Wirt trocken und ging hinaus.
    Jetzt war es an der Reihe des Inquisitors, vom abgebrühten Humor eines anderen überrumpelt zu sein.

    Pashtak musste sich beherrschen, nicht die leise girrenden Laute auszustoßen, die immer dann aus seiner Kehle stiegen, wenn ihm etwas hochgradig unangenehm oder peinlich war.
    Von seinem eigenen Mut angespornt, schlich er zum Hintereingang des Kaufmannshauses, wo die Lieferungen abgeladen wurden, und drückte versuchsweise gegen das Tor, das natürlich abgeschlossen war.
    Seine ausgezeichnete Nachtsicht lieferte ihm gestochen scharfe Bilder von der Umgebung, so als schienen die Sonnen. Das bisschen Licht, das durch die Fenster der umliegenden Häuser fiel, reichte ihm aus, die Dunkelheit zu kompensieren.
    Noch schien niemand seine verdächtigen Unternehmungen zu bemerken. Mithilfe zweier leerer Fässer stieg der Inquisitor zu den Fensterläden des ersten Stocks hinauf, pfriemelte für sein Ermessen unendlich lange an der Verriegelung herum und öffnete sie schließlich ungeschickt.
    Kraftvoll drückte er sich von den Fässern ab und sprang gewandt auf das schmale Sims. Da das Fenster allen sanften Versuchen widerstand, es zu öffnen, drückte er so lange mit der Hand dagegen, bis die Scheibe knackend nachgab und zersplitterte. Für seine empfindlichen Ohren klang das Klirren so laut wie ein Wasserfall. Schnell langte er durch das Loch und öffnete das Fenster von innen.
    Im Haus gegenüber wanderte der Schein einer Kerze in Richtung der Fenster. Im letzten Augenblick gelang es Pashtak, durch die Öffnung zu steigen und den Laden zu schließen, um sich vor den Blicken der aufmerksamen Nachbarn in Deckung zu bringen.
    Während er noch an der Wand lehnte und sich zu beruhigen versuchte, meldete ihm seine Nase, dass er mit der Vermutung, die Mörder könnten sich in Braunfeld eine Bleibe gesucht haben, richtig lag. Es roch nach Tod. Nach sehr lange zurückliegendem Tod.
    Der Gestank führte ihn in den Keller des Hauses, wo er fünf verrottende Leichen, von denen er annahm, dass es sich um die Bediensteten oder Familienangehörigen des Händlers handelte, in einem großen Bottich fand. Die Hälse waren durchtrennt, aber ihr Fleisch war nicht angetastet worden.
    Auf dem Boden waren mehrere Schriftzeichen und Symbole aus Kreide zu sehen, die von einer rotbraunen Farbe bedeckt waren.
    Hier habt ihr euch also vor mir verkrochen, ihr Mörder, dachte der Inquisitor in einer Mischung aus Freude und Sorge. Die Hoffnungen, er könnte Schlimmeres verhindern, musste er angesichts der Opfer begraben. Wie die Städter es wohl aufnehmen werden? Ich werde dem Obristen Bescheid geben, damit wir ihnen auflauern können.
    Nachdem er das Untergeschoss flüchtig durchsucht hatte, stieß er in einem großen Wandschrank auf die ordentlich gesäuberten Tatwaffen der Sektierer; sie waren hinter Marmeladengläsern und Eingemachtem verborgen. Es waren ungewöhnlich schwere Dolche mit geschwungenen Klingen und tiefen Blutrinnen; die Schriftzeichen auf dem Stichblatt waren ihm fremd.
    Eilig nahm er ein Blatt Papier und ein Stück Kohle aus seiner Umhängetasche, in der er alle möglichen Utensilien aufbewahrte, die ihm bei seinen Ermittlungen von Nutzen sein konnten. Das Papier legte er auf die Gravuren und rieb mit der Kohle darüber, bis er eine Kopie der Schriftzeichen besaß. Dann verstaute er die Dolche wieder hinter den Marmeladengläsern.
    Plötzlich hörte er das Knarren einer Tür im Erdgeschoss. Schritte polterten die Stiege in den Keller hinab.
    Seine Gedanken überschlugen sich. In heller Aufregung versteckte er sich im Wandschrank. Zu spät fiel ihm ein, dass die Sektierer diesen mit großer Sicherheit öffnen würden. Er drückte sich in die hinterste Ecke und machte sich ganz klein; seine Nackenhaare und das Fell am Rückgrat sträubten sich. Angespannt hockte er da und wartete, was geschehen würde.
    Mehrere Menschen, das roch er, betraten den Keller; ihre Unterhaltung führten sie in der Dunklen Sprache. Zwischendurch hörte Pashtak das erstickte Schluchzen eines Kindes, das wohl als Opfergabe

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