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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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stelle Mördern nach, und auf wen stoße ich? Auf hinterhältige und widerliche Verschwörer, die danach trachten, das Böse nach Ulldart zu bringen. Sie geben einen Dreck auf all die Neuerungen und den Frieden. Das darf nicht sein! Es würde alles zerstören, was der Kabcar erreicht hat.
    Pashtak hatte keinerlei Schwierigkeiten damit, wenn jemand einen der Zweiten Götter verehrte; auch er selbst dankte Tzulan gelegentlich für die wunderbare Zeit, die er zusammen mit den anderen in Ammtára verbrachte. Doch wenn sich diese Wahnsinnigen mit ihren Anschauungen durchsetzten, hatte Ulldart die längste Zeit ein beschauliches Antlitz getragen.
    Widerwillig erinnerte er sich an die Zeit, als die Opferfeuer noch lichterloh in der Nacht brannten und die Priester dank Sinureds Hilfe die Weibchen der Nackthäute gleich dutzendweise zu Asche werden ließen.
    Das darf sich nicht wiederholen. Ich werde etwas dagegen unternehmen. Und hier im Keller werde ich anfangen. Der Gedanke daran, dass die Tzulani in Ammtára sich an dem weitreichenden Komplott beteiligten, machte ihn wütend. Ein Grollen entfuhr ihm, das sich zu einem Knurren steigerte.
    Die Maske des Versagers ruckte herum, der Mann betrachtete den Wandschrank. »Da war etwas. Vielleicht eine große Ratte oder etwas anderes, das Bedarf nach Fleisch hat.«
    Der Inquisitor spreizte die Finger ab und krümmte sie. Dieser Vergleich kostet dich dein Gesicht. Er spannte die Muskeln seines gedrungenen Körpers, um bereit zu sein, aus seinem Versteck hervorzuschnellen und die Verräter zu stellen. Und natürlich das Kind zu retten, das vom eigenen Vater in den Tod geschickt werden sollte. Gleich werden wir sehen, wer hinter der Maskerade steckt. Im letzten Augenblick änderte er seinen ursprünglichen Angriffsplan und langte nach einem der schweren Marmeladengläser. Himbeere lautete die Aufschrift. Zögerlich stellte er das Glas zurück und suchte sich eine Sorte aus, die er weniger leiden konnte.
    Als der Ritualmeister sich in tiefer Trance befand und den Ritualdolch hob, zerschellte ein Glas mit eingemachten Birnen an seinem Kopf. Wie vom Blitz getroffen brach er zusammen und blieb regungslos liegen; die Früchte ergossen sich um in herum.
    Die anderen Maskierten verstanden nicht, was eben geschehen war; benommen sahen sie sich an, in Gedanken noch völlig bei der Anbetung. Und so trafen die eingeweckten Pflaumen ein weiteres unbewegliches Ziel. Der Versager ging ächzend zu Boden.
    Nun war der Bann gebrochen, die restlichen drei Männer sprangen auf. Der Inquisitor ergriff die Gelegenheit und schleuderte noch schnell ein Behältnis mit Zwetschgenkompott gegen die Sektierer, das dem Besserwisser in den Schritt prallte. Nach Luft ringend, sank der Mann auf die Knie.
    Pashtak aber eröffnete Zähne fletschend den Nahkampf. Gegen die leichte, unbewaffnete Beute vertraute er voll und ganz auf seine Körperkräfte, die Krallen und seine Schnelligkeit.
    Dass ihnen ausgerechnet eine Kreatur auflauerte, die der Legende nach von Tzulan selbst erschaffen worden war, und nun mit brachialer Gewalt auf sie eindrang, überraschte die Maskierten dermaßen, dass sie ihr Heil in der Flucht suchten und sich erst gar nicht auf eine Prügelei mit dem Angreifer einlassen wollten. Sich gegenseitig in ihrer Hast behindernd, fielen sie mehr die Stiegen hinauf, als dass sie liefen. Mit Getöse trampelten sie durch das Haus und rannten hinaus.
    Ihre Flucht weckte sämtliche Bewohner der Umgebung auf. Der Inquisitor, der bereits zur Verfolgung ansetzte, blieb verunsichert auf der Schwelle stehen, als die vielen Lichter hinter den Fenstern aufleuchteten.
    Die leisen Schritte hinter sich hörte er zu spät. Etwas Hartes landete in seinem Genick.
    Benommen taumelte er nach vorn, da packten ihn mehrere Hände, hoben ihn hoch und warfen ihn über das Geländer und die Kellertreppe hinab. Halb ohnmächtig blieb er am Fuß der Treppe liegen. Von draußen drang der Ruf »Mörder!« an sein Ohr. Die Auswirkungen des Sturzes machten ihn benommen, alles drehte sich um ihn herum. Vergeblich versuchte er, auf die Beine zu kommen.
    Wie er durch den Schleier vor seinen Augen erkannte, stiegen mehrere Menschen vorsichtig die Stufen hinab. Einige rannten sofort wieder davon, als sie sahen, was sich im Keller verbarg, doch die Mehrzahl der Menschen drängte weiter nach unten.
    »Habt ihr sie erwischt?«, stöhnte er. »Sie sind euch entgegengelaufen, sie haben …«
    Ein Tritt in den Magen ließ ihn vor Schmerzen

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