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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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leichten Dauerlauf, um schneller bei Shui und den Kindern zu sein.

    Kurz vor Einbruch der Nacht erreichte er die Tore Ammtáras.
    Seine Pflicht wäre es gewesen, die Versammlung umgehend von den Ereignissen in Braunfeld in Kenntnis zu setzen. Aber solange er sich nicht sicher sein konnte, dass die Tzulani mit der Sache nichts zu tun hatten, wollte er keine Aussage machen. Notfalls würde er alle anderen Sumpfwesen zusammentrommeln, um die Nackthäute aus Ammtára zu werfen, sollten sie wirklich an den Umtrieben ihrer Freunde in Ulsar beteiligt sein.
    Verschwitzt und hechelnd betrat er sein Haus, begrüßte seine Gefährtin und seine Kinder ausgiebig, verteilte die Geschenke unter der zeternden Meute, um sich dann in sein Arbeitszimmer zu verkriechen. Shui spürte, dass er mit etwas Wichtigem beschäftigt war, sagte aber nichts zu ihm.
    Er entzündete mehrere Kerzen, legte die Rolle vor sich auf den Tisch und machte es sich in seinem Stuhl gemütlich. Scheu betrachtete er das Lederbehältnis, als wartete er darauf, dass die Tür aufflöge und ein erboster Leconuc hereinstürmte, um sein Eigentum zu verlangen.
    Seine krallenbewehrte Hand nahm das Dokument zögerlich auf. Er benötigte die Gewissheit, und so brach er die Versiegelung, entfernte den Verschluss und zog das Stück Pergament hervor. Gespannt überflog er die Zeilen, ohne jedoch etwas Verfängliches zu entdecken. Ein Tzulani aus Ulsar, dessen Name ihm nichts sagte, richtete die besten Grüße aus, erzählte von den imposanten Bauwerken, allen voran der Kathedrale, der Hauptstadt und davon, dass alle guter Dinge seien und dass der Krieg gegen die Kensustrianer gewiss bald beendet wäre, sollte er erst einmal begonnen haben. »Möge das Feuer der brennenden Augen Tzulans uns die Wahrheit zeigen«, schloss der Brief.
    Ein wenig enttäuscht senkte er das Blatt, nur um es kurz darauf näher zu untersuchen.
    Er las die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter, las die Reihen von oben nach unten, las Abschnitte rückwärts und gab sich alle erdenkliche Mühe, um einem möglichen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Doch ihm fiel lediglich auf, dass der Schreiber kurz zuvor Süßknollen geschält haben musste, das Papier roch danach.
    Stutzig geworden über die letzten Worte des Schreibers, hielt er das Dokument über eine der Kerzen.
    Das Dokument färbte sich dunkelbraun. Dann aber gab es dem Inquisitor sein Geheimnis preis. Durch die Hitze der Flamme zeichnete sich eine zweite Botschaft ab.
    Aufgeregt erwärmte Pashtak den ganzen Bogen, bis er die Nachricht vollständig sichtbar gemacht hatte. Aber der Verfasser hatte sie verschlüsselt; zu lesen waren nur seltsame Zeichen und Symbole.
    Das finde ich auch noch heraus, schwor sich der Inquisitor zufrieden. Gleich morgen würde er in die Bibliothek gehen und sich auf die Suche machen. Vielleicht fand sich ein Hinweis, mit dessen Hilfe er die geheime Mitteilung verstehen würde. Vorher sollte Leconuc diese Nachricht nicht erhalten. Er würde der Versammlung irgendein Märchen auftischen, was seine Erlebnisse in Braunfeld anbelangte. Die Wahrheit würde unter diesen Umständen nicht über seine Lippen kommen.
    Kontinent Ulldart, Meddohâr,
    Südostküste Kensustrias, Winterende 458/59 n. S.

    I n ihrem Traum hörte sie ein Rauschen, ein ständiges Auf und Ab, wie ein Flüstern angenehmer Worte, das mal lauter, mal leiser wurde.
    Ihr Verstand driftete durch schillernde Sphären, sie flog um den gesamten Kontinent, betrachtete voller Verwunderung den Palast des Kabcar in Ulsar und sah die einstige Verbotene Stadt. Kurz darauf glitt sie über das offene Meer; Rogogards belagerte Inselfestungen huschten unter ihr vorüber, bevor sie zum ersten Mal in ihrem Leben die Gestade eines anderen Landes sah, von dem sie annahm, dass es Kalisstron war.
    Urplötzlich schwebte sie steil nach oben, sie stieg höher und höher, den Sonnen entgegen, ehe sie vor sich die Rot glühenden, Angst einflößenden Sterne Arkas und Tulm entdeckte.
    Ihr Geist drehte abrupt ab, zog eine Schleife und kehrte im Sturzflug nach Ulldart zurück. Sie versuchte, sich an den Wolken festzukrallen, um ihren Fall zu bremsen, doch die Gebilde zerstoben unter der Berührung zu nichts. Unaufhaltsam raste sie hinab.
    Sie erkannte die vertraute Silhouette der Stadt Meddohâr und schoss genau auf das Dach eines Hauses zu. Instinktiv wollte sie die Arme vors Gesicht legen, als könnte das den Aufprall dämpfen, der einen Lidschlag später erfolgte …
    Soscha riss

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